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Sie gehört zu den bekanntesten Kühlerfiguren der Welt: die "Spirit of Ecstasy" von Rolls-Royce. Noch heute ziert sie die Nobelkarossen der britischen Marke und hat damit in manchen Ländern fast ein Alleinstellungsmerkmal. Denn aus Sicherheitsgründen wurden die Kühlerfiguren am 1. April 1959 in Deutschland von den Hauben der Fahrzeuge verbannt.
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Die "Spirit of Ecstasy" gibt es heute noch, aber bei der leichtesten Berührung verschwindet sie in der Motorhaube. Das hat zwei Vorteile: Zum einen kann sie niemanden verletzen, zum anderen ist das ein effektiver Diebstahlschutz.
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(Foto: AP)
Auch Mercedes hält bis heute an seinem Stern auf der Haube fest. Allerdings bieten die Stuttgarter ihren Käufern inzwischen an, sich das Statussymbol auch in wuchtiger Optik an den Kühlergrill schmieden zu lassen.
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
Aber seinerzeit waren Kühlerfiguren mehr als nur ein Markenzeichen. Sie waren eine Art Galionsfigur. Noch bevor die Hersteller ihre Marken damit versahen, ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... schmückten mythische Gottheiten, tanzende Elefanten oder auch simple Streichholzschachteln die Fahrzeugfront. Immer in dem Glauben, dadurch sicher und ohne Unfall oder Panne ans Ziel zu gelangen.
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Erst zu Beginn der 1920er-Jahre begannen die Hersteller, sie auch als Markensymbol und Erkennungszeichen zu nutzen - dann aber direkt und konsequent. Wie zum Beispiel der deutsche Hersteller Horch.
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Natürlich wandelten sich die Kühlerfiguren mit der Zeit. Aber eins wollten sie immer sein, auch dann, als der Kühler selbst bereits unter der Motorhaube verschwunden war: dynamisch, kraftvoll, mit einem hohen Wiedererkennungswert.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Diesem Anspruch kommt der Leaper, Jaguars Logo-Tier, das seit den 40er-Jahren die Fronthaube der britischen Sportwagen und Limousinen zierte, wohl am nächsten.
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Heute weniger bekannt ist der Zeppelin, der den Opel Olympia im Jahr 1935 zierte.
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Oder auch der Düsenjäger auf den Motorhauben der Pontiacs aus den 1950er Jahren. Entstanden ist er allerdings aus etwas ganz anderem: ...
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... aus einem Indianerkopf, dessen Haube sich über die Zeiten und Modelle ...
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... immer mehr nach hinten streckte, um letztlich zum Flugzeug zu werden.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Was man letztlich schöner findet, bleibt dem heutigen Betrachter überlassen. Auf jeden Fall sieht die Kühlerfigur des 1953 Pontiac Chieftain richtig gut aus.
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In den 1950er- und 1960er- Jahren war das Flugzeug mit Abstand die beliebteste Art der Kühlergestaltung.
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Das verwundert nicht. Stand der Flieger doch für Aerodynamik, Kraft, ...
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... Geschwindigkeit und die Möglichkeit große Distanzen zu überwinden.
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Apropos Fliegen. Noch bevor die Menschen den Himmel mit ganzer Macht und düsengetriebenen Flugzeugen eroberten, waren es Flügel, die die Autos den Menschen auf Erden verleihen sollten.
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Schließlich bewegte einen in jener Zeit kaum etwas schneller als ein motorgetriebener Kutschwagen. Insofern finden sich immer wieder Vögel in vielfältiger Form auf dem Kühler. Wie hier der Kranich der spanischen Automarke Hispano-Suiza.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Auch die britische Edelmarke Bentley favorisiert seit Urzeiten das geflügelte B.
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(Foto: REUTERS)
Selbst Ford beflügelte seinen Kühlergrill 1930.
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Bevor Chevrolet in Richtung Schnellzug und ...
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... später futuristische Flugmaschinen ging, ...
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... ging auf der Front eines 1933er Chevrolet ein zugegeben stark stilisierter Adler auf die Reise.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Neben den fliegenden Kühlerfiguren erfreuten sich auch Hunde großer Beliebtheit.
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Im besten Falll natürlich Windhunde, wie hier beim 1931er Lincoln K Murphy Dual Cowl Phaeton.
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(Foto: AP)
Oder beim 1934er Black Ford Coupe.
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Tierisch ging es seinerzeit auch bei Bugatti zu. Der französische Hersteller zierte seinen Kühler mit einem sich aufbäumenden Elefanten.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Aber auch das menschlich Schöne und Kraftvolle fand den Weg auf die Haube einzelner Fahrzeuge. Buicks zierte 1934 diese sich im Wind streckende Frau.
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Gelassener, aber nicht weniger schön, fast schon erotisch, ließ der Hersteller Nash sich eine Frau auf seinem 1957er Metropolitan räkeln.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Auch bei De Soto streckte sich eine Schöne, die ähnlich wie Aphrodite dem Meer zu entsteigen schien, hier dem Wind entgegen.
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Aber auch bei De Soto wandeln sich die Figuren im Laufe der Jahre in Richtung Zug und ...
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... futuristische Fortbewegungsmittel oder reine Stilisierungen. Von den beiden Indianerköpfen im oberen Eck des Bildes abgesehen.
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Aus heutiger Sicht scheint die sich streckende Schöne aber die mit Abstand attraktivste Kühlerfigur von De Soto gewesen zu sein.
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(Foto: AP)
Aber nicht nur weibliche Schönheit zierte die zu jener Zeit ohnehin vorrangig von Männern gefahrenen Fahrzeuge.
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(Foto: AP)
Auf der Haube des Pierce-Arrow Silver von 1933 wartete ein martialischer Bogenschütze auf seine Opfer.
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In jedem Fall war der Bogenschütze ein einzigartiges Markenzeichen von Pierce Arrow, wie hier auf dem 1934er Brunn.
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Göttliches sollte die Fahrzeuge von Mercury in den 1930er Jahren beflügeln. Bei den US-Amerikanern stand der Götterbote Hermes für die Kühlerfigur Pate.
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(Foto: AP)
Eine ganz eigene Entwicklung scheint hingegen die geflügelte Frau auf einem 1937er Packard zu sein, ...
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... die aus einem Schwan erwachsen ist. Auch Mythologie? Wir erinnern uns an die Begegnung von Zeus mit Leda, in der er ihr als Schwan erschien.
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Die geflügelte Frau wird von 1931 bis 1934 auch von Auburn genutzt.
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(Foto: REUTERS)
Fast gespenstisch mutet das an, was Cadillac 1941 auf die Haube seiner Limousinen nagelt. "The Duchess" (die Herzogin), gebaut für den Herzog und die Herzogin von Windsor, zierte ebenfalls eine geflügelte Frau.
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Später fand sie auch Eingang in die Serie 62 aus dem Jahr 1947.
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Fast witzig mutet die Kühlerfigur von Peugeot in den 1930er-Jahren an. Statt katzenartig kommt der Löwe fast tänzelnd und mit großen Augen daher.
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Der Engländer Percy Riley baute sich schon mit 16 Jahren aus Fahrradteilen sein erstes eigenes Auto zusammen. Später fertigte er gemeinsam mit seinen Brüdern besonders sportliche Modelle. Aber statt eines Tieres oder Fabelwesens wählt er eine sportliche Skifahrerin als Zierde für den Kühler.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Nachdem der US-amerikanische Kutschenbauer Harry C. Stutz auf Kraftwagen umsattelte, verschönerte er sie ebenfalls mit einer Figur auf der Haube. Auf dem Stutz DV-32 convertible von 1933 fährt beispielsweise ein behelmter Kopf mit.
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(Foto: REUTERS)
Auch nicht uninteressant ist der Adlerkopf aus Glas auf einem 1937er Delage D8-120. Doch wie schon erwähnt ...
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... wurden die Kühlerfiguren bei den modernen Fahrzeugen nicht mehr benötigt. Zwar ließen die Hersteller ihre Hoheitszeichen noch an nämlicher Stelle erstrahlen, wie hier beim Pontiac Grandville, ...
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... aber jetzt ging es lediglich nur noch darum, die Marke sichtbar zu machen.
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(Foto: AP)
Wie auch hier beim 1954er Buick Skylark.
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Die letzten Reste der Kühlerfiguren verschwanden, nicht zuletzt wegen der Sicherheit für die Passanten, immer weiter in Richtung Grill, bis sie bei dem meisten Herstellern ganz durch eigenständige Markenlogos ersetzt wurden.
Mystisch, rassig, schön Die schönsten Kühlerfiguren aller Zeiten
Am 1. April 1959 wurden die Kühlerfiguren in Deutschland - zumindest vorübergehend - vom Auto verbannt. Hatten sie doch zu viele Passanten bei Unfällen verletzt. Aber betrachtet man die Geschichte der Galionsfiguren für Pkws, so wäre der Jaguar früher oder später wahrscheinlich ohnehin von der Haube gesprungen.
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