

Wir blicken auf das Jahr 2024 zurück und erinnern an bekannte, berühmte, besondere Persönlichkeiten aus Kunst, Sport, Politik, Medien, Wissenschaft, Film, Fernsehen und Wirtschaft, die in den vergangenen zwölf Monaten gestorben sind.
Günther Fielmanns Namen kennt so gut wie jeder und weiß auch, was er verkaufte: Brillen. Fielmann ist die mit Abstand größte Optiker-Kette in Deutschland und hat auch viele Niederlassungen im Ausland. Inzwischen findet sich in fast jeder deutschen Fußgängerzone eine Filiale. Noch bis 2019 war Günther Fielmann Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, zuletzt gemeinsam mit seinem Sohn Marc. In seinen letzten Berufsjahren erfüllte er sich einen Herzenswunsch und übertrug die Führung nach und nach an den Junior. Er wollte ...
... keinen familienfremden Manager an der Spitze und sein Lebenswerk in der Familie halten. Günther Fielmann arbeitete 47 Jahre für sein Unternehmen. 1994 ging die Fielmann AG an die Börse. Am 3. Januar starb der Gründer der Optikerkette mit 84 Jahren.
Der Schauspieler David Soul (l.) wurde besonders durch seine Rolle in "Starsky & Hutch" bekannt. In den 1970er Jahren spielte er in der TV-Krimiserie den Detektiv Ken "Hutch" Hutchinson, ...
... Paul Michael Glaser war als sein Kollege Dave Starsky zu sehen. Soul starb am 4. Januar im Alter von 80 Jahren.
Am 7. Januar erschütterte die Nachricht vom Tod Franz Beckenbauers die Sportwelt. Er gehörte in Deutschland und auch weltweit zu den Allergrößten im Fußball, wurde Weltmeister als Spieler und Trainer.
Beckenbauer war 1974 als Spieler und 1990 als Teamchef Weltmeister geworden. Als ...
... Organisationschef der Heim-WM 2006 war er mitverantwortlich für ein historisches "Sommermärchen" - auch wenn Enthüllungen im Zusammenhang mit der Vergabe später einen kleinen Schatten auf das Turnier und die Rolle Beckenbauers warfen.
Dennoch war Beckenbauer für viele Fans und Weggefährten der "Kaiser" und eine "Lichtgestalt", nach seinem Tod wurde er vielfach geehrt - hier am 12. Januar bei einer Gedenkminute beim Spiel des FC Bayern München gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Beckenbauer starb mit 78 Jahren.
Auch der unerwartete Tod von Hertha-BSC-Präsident Kay Bernstein am 16. Januar löste bundesweit große Anteilnahme und Bestürzung aus. Der ehemalige Vorsänger in der Ostkurve war seit Mitte 2022 Präsident seines Clubs gewesen. Er war bei den Anhängern der Hertha äußerst beliebt, ...
... weil er den Verein wieder nahbarer und bodenständiger gemacht hatte. Viele Fans und Menschen aus dem Fußball ehrten ihn in den Tagen nach seinem Tod. Bernstein wurde nur 43 - nach Angaben der Staatsanwaltschaft starb er eines natürlichen Todes.
Die US-Jazz- und Soulsängerin Marlena Shaw ist vielen Menschen bekannt durch ihren Song "California Soul" von 1969. Er wurde von einer Reihe von Künstlern gecovert und war in vielen Werbespots und Filmen zu hören. Als Sample taucht er auch in Dutzenden Songs anderer Künstler auf. Ebenfalls häufig gesampelt wurde der Song "Woman of the Ghetto".
Ihre Musikkarriere hatte sie in den 1960er Jahren in Jazzclubs begonnen, bis in die 2000er stand sie auf der Bühne. Insgesamt veröffentlichte sie 17 Alben. Shaw starb am 19. Januar mit 81.
Frank Farian, geboren als Franz Reuther, hatte seit den 1970er-Jahren sehr erfolgreich Popmusik produziert - die Songs "Daddy Cool" oder "Rasputin" etwa sind Klassiker. Er gründete ...
... weltweit erfolgreiche Gruppen wie Boney M. und ...
... Milli Vanilli. Das Projekt wurde jedoch zum Skandal: Nach vielen Auszeichnungen wurde bekannt, dass das Duo gar nicht selbst gesungen, sondern nur die Lippen zu den Stimmen professioneller Sänger bewegt hatte. Der Fall ist einer der größten Betrugsskandale der Musikgeschichte und war Grundlage für den Film "Girl You Know It's True", in dem Matthias Schweighöfer den jungen Farian spielte. Farian starb am 23. Januar mit 82, ...
... am selben Tag wie Melanie. Die aus dem Folk-Genre kommende US-Sängerin und Liedermacherin mit der markanten rauchigen Stimme war dank ihres Woodstock-Auftritts im August 1969 einem größeren Publikum bekannt geworden. Der Auftritt im strömenden Regen habe sie ...
... zu ihrem ersten großen Hit "Lay Down (Candles in the Rain)" 1970 inspiriert, sagte sie. Mit "Brand New Key" erreichte sie 1971 die Spitze der US-Charts. Bekannt ist auch ihre Coverversion des Rolling-Stones-Songs "Ruby Tuesday". Melanie hatte kurz vor ihrem Tod noch an einer neuen Platte mit dem Titel "Second Hand Smoke" gearbeitet, es sollte ihr 32. Album werden. Sie wurde 76.
Helga Paris gehörte zu den in der DDR aufgewachsenen Fotografinnen, die mit ihren Arbeiten Menschen in ihrem Alltag eindringlich festhielten. Sie studierte Modegestaltung und arbeitete zunächst als Grafikerin, bevor sie in den 1960er Jahren zur Fotografie kam. Ihre Motive fand sie etwa ...
... im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, wohin sie 1966 mit ihrem damaligen Mann, dem Maler Ronald Paris, gezogen war und wo ihre beiden Kinder aufwuchsen. Paris, seit 1996 Mitglied der Berliner Akademie der Künste, überließ der Einrichtung ihr Archiv mit fast 230.000 Negativen und etwa 6300 Filmen. Eine Auswahl wurde dort 2019/20 in der Ausstellung "Helga Paris, Fotografin" gezeigt (im Bild). Paris starb am 5. Februar mit 85 Jahren.
Der tragische Tod des Schauspielers Pablo Grant (hier 2019 bei einer Filmpremiere) im Alter von nur 26 Jahren erschütterte am 6. Februar die Unterhaltungsbranche. Grant, bekannt für seine Rolle als Kommissar Günther Márquez im Magdeburger "Polizeiruf 110", starb überraschend an den Folgen einer Thrombose.
Alfred Grosser, französischer Politologe und Publizist deutscher Abstammung, war Spezialist für deutsch-französische Fragen und einer der intellektuellen Wegbereiter des als Élysée-Vertrag bekannten deutsch-französischen Freundschaftsabkommens. Er schrieb viele Bücher, in denen er den Deutschen und Franzosen half, die jeweils anderen zu verstehen. Für seine Rolle als Vermittler ...
... erhielt er unter anderem den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, das Große Verdienstkreuz und das französische Großkreuz der Ehrenlegion (im Bild, 2013). Grosser starb am 7. Februar mit 99 Jahren.
Fritz Puppel, der am 10. Februar im Alter von 79 Jahren starb, war Gitarrist und Komponist der Band City. Zusammen mit ...
... Schlagzeuger Klaus Selmke (2.v.r.) hatte Puppel (r.) die Band 1972 in Ost-Berlin gegründet. City wurde eine der erfolgreichsten und populärsten Bands der DDR. Sie hatte zudem viele Fans im Ausland, auch im Westen Deutschlands - etwa durch ...
... den Hit "Am Fenster", bei dem der Geiger Georgi Gogow sein besonderes Können zeigen konnte. Einige Jahre nach dem Mauerfall setzte sich der Erfolg von City fort. Die Band gab es mit unterschiedlichen Besetzungen, doch Puppel war immer dabei, fünf Jahrzehnte lang. Ende 2022 hatte sich City von der Bühne verabschiedet.
Marathon-Star Kelvin Kiptum kam am 11. Februar bei einem Verkehrsunfall ums Leben, mit nur 24 Jahren. Im Oktober zuvor war Kiptum ein sensationeller Erfolg gelungen: Beim Marathon in Chicago stellte er mit einer Zeit von 2 Stunden und 35 Sekunden einen neuen Weltrekord auf.
Die Schauspielerin und Sängerin Johanna von Koczian wurde in den 1970er Jahren mit dem Schlager "Das bisschen Haushalt" berühmt. Ihre darstellerische Bandbreite reichte von Kleist, Shakespeare und Lessing bis zu den Fernsehserien ...
... "Praxis Bülowbogen" (im Bild, 1987, mit Dieter Thomas Heck) und "In aller Freundschaft". Ihr Kinodebüt gab sie 1957 in der Komödie "Viktor und Viktoria". Den Durchbruch brachte ihr der Film "Wir Wunderkinder" (1958) mit Hansjörg Felmy. Von Koczian spielte Tournee-Theater und in Musicals wie "My Fair Lady" und "Kiss me, Kate". Neben Romanen schrieb sie Kinder- und Jugendbücher. Sie starb mit 90 am 13. Februar.
Alexej Nawalny war über Jahre der prominenteste Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Immer wieder wurde er inhaftiert und mit Prozessen überzogen. 2020 überstand Nawalny eine Vergiftung mit dem Kampfstoff Nowitschok. Nach einer Behandlung in der Berliner Charité ...
... kehrte der Kremlkritiker 2021 zurück nach Russland und kam wieder ins Gefängnis. Am 16. Februar starb Nawalny unter ungeklärten Umständen in einem sibirischen Straflager. Er wurde nur 47 Jahre alt.
Die Karriere des Schauspielers Horst Naumann in Theater, Film, Fernsehen und Hörspiel erstreckte sich über 50 Jahre. Von seinen rund 150 Rollen hat das TV-Publikum wohl vor allem die ...
... des Schiffsarztes Dr. Horst Schröder in der ZDF-Reihe "Das Traumschiff" in Erinnerung. Von 1983 bis 2010 trat er in mehr als 50 Episoden auf. Naumann starb am 19. Februar hochbetagt mit 98 Jahren.
Am 20. Februar trauerte der deutsche Fußball um einen seiner WM-Helden: Andy Brehmes verwandelter Elfmeter im WM-Finale gegen Argentinien 1990 bescherte Deutschland den dritten Titel.
Brehme, der 86 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft bestritten hatte, wurde nur 63 Jahre alt. Er starb nach einem Herzstillstand.
René Pollesch war seit 2021 Intendant der Volksbühne am Berliner Rosa-Luxemburg-Platz. Bereits vorher arbeitete der Autor und Regisseur lange ...
... unter dem legendären Volksbühne-Intendanten Frank Castorf (hier beide 2002). Zwischen 2001 und 2007 leitete er die Spielstätte Prater der Volksbühne. Pollesch wirkte unter anderem auch am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Luzerner Theater, an den Münchner Kammerspielen und am Wiener Burgtheater. Seit 2012 war er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Pollesch starb am 26. Februar plötzlich und unerwartet im Alter von 61 Jahren.
Große runde Brille, bunte Ketten und Armreifen, kurze weiße Haare - so wurde Iris Apfel weltberühmt. Ihr Konterfei gibt es sogar als Emoji fürs Handy. Jahrzehntelang arbeitete Apfel erfolgreich als Innendesignerin, ...
... unter anderem für neun US-Präsidenten. Erst im hohen Alter wurde sie zur Stil-Ikone. Fans auf der ganzen Welt verehrten Apfel für ihren außergewöhnlichen Modestil und ihren scharfzüngigen Humor. Iris Apfel starb am 1. März im stolzen Alter von 102.
Der Schlagersänger und Komponist Henry Valentino hieß mit bürgerlichem Namen Hans Blum. Viele von ihm komponierten Schlager wurden zu Evergreens. Blum schrieb viele Lieder, die es in den 1960er und 1970er Jahren in der Hitparade in die Top Ten schafften, darunter "Das schöne Mädchen von Seite eins", gesungen von Howard Carpendale.
1977 sang er als Henry Valentino den Hit "Im Wagen vor mir sitzt ein schönes Mädchen", der sich 33 Wochen in den Charts hielt. Er starb am 15. März mit 95 Jahren.
Maurizio Pollini war ein international bekannter italienischer Pianist und Dirigent. Zu seinem Repertoire gehörten die großen Klavierwerke der Klassik, aber auch viel zeitgenössische Musik. Den Durchbruch hatte er schon mit 18 Jahren, als er 1960 in Warschau den begehrten Chopin-Wettbewerb gewann. Der damalige Leiter der Jury, die Klavier-Legende Arthur Rubinstein, lobte: "Dieser Junge spielt besser Klavier als jeder von uns." Pollini starb am 23. März mit 82.
Der Schauspieler Fritz Wepper (r.) war einem breiten Publikum vor allem durch seine Rollen in den Fernsehserien "Derrick" (mit Horst Tappert, Bild von 1970) und ...
... "Um Himmels Willen" bekannt. In den vergangenen Jahren litt Wepper unter großen gesundheitlichen Problemen. Wie seine Ehefrau sagte, sei er am 25. März "friedlich eingeschlafen". Erst im Oktober 2023 ...
... war Fritz Weppers jüngerer Bruder Elmar, der auch Schauspieler war, gestorben (hier beide 1994). Fritz Wepper wurde 82.
Der US-Bildhauer Richard Serra war eine wichtige Figur der zeitgenössischen Kunst. Er schuf monumentale Werke aus Stahlplatten, die unter anderem in Berlin, Saarbrücken, Bielefeld ...
... und Bochum (im Bild, Skulptur "Terminal" am Hauptbahnhof) zu sehen sind. Für Diskussionen sorgte 1998 ein Entwurf, den Serra zusammen mit dem US-Architekten Peter Eisenman für das Holocaust-Mahnmal in Berlin konzipiert hatte. Nach Differenzen mit Eisenman zog Serra sich aus dem Projekt zurück, Eisenman schuf das Labyrinth aus Tausenden Betonstelen allein. Serra starb am 26. März mit 85.
Vera Tschechowa, Urgroßnichte des Dramatikers Anton Tschechow, war jahrzehntelang als Schauspielerin erfolgreich, zuletzt arbeitete sie hinter der Kamera. In ihrer Film- und Fernsehkarriere war Tschechowa von den 1950ern bis zu den 1990er Jahren in fast 100 Rollen zu sehen. Hinzu kamen viele Engagements an großen deutschen Theaterbühnen. Tschechowa war eine der Schönheiten der jungen Bundesrepublik, ihr Gesicht wie gemacht für Autogrammkarten.
In diese Ära fällt auch ihre Begegnung mit Elvis Presley. Als sie in München Theater spielte, hatte Elvis einmal die ganze Vorstellung gekauft und saß im Saal, obwohl er den Text nicht verstand. Presleys Werben hat Tschechowa aber widerstanden (hier beide 1959). Sie starb am 3. April mit 83.
Der Kabarettist, Schauspieler und Regisseur Peter Sodann (l.) wurde bundesweit bekannt vor allem als etwas grummeliger Hauptkommissar Bruno Ehrlicher im "Tatort", den er von 1992 bis 2007 spielte. Geboren im sächsischen Meißen, machte er erst eine Werkzeugmacherlehre und studierte kurz Jura, später an der Leipziger Theaterhochschule. Nebenbei leitete Sodann ein Kabarett, ...
... das 1961 wegen eines als "konterrevolutionär" befundenen Programms aufgelöst wurde. Wegen staatsfeindlicher Hetze wurde er verhaftet. Neun Monate saß er im Gefängnis, später bespitzelte ihn die Stasi. Aber er wurde auch geehrt: In der DDR erhielt er 1986 den Nationalpreis. 2001 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sodann starb am 5. April im Alter von 87 Jahren.
Der britische Physik-Nobelpreisträger Peter Higgs wurde mit seiner Theorie zur Masse von Elementarteilchen weltberühmt. Die Entdeckung des Higgs-Bosons, auch "Gottesteilchen" genannt, am Forschungszentrum CERN in der Schweiz katapultierte den Theoretiker in die Hall of Fame der Physik. Gemeinsam mit dem Belgier François Englert wurde Higgs 2013 für die Vorhersage des Masse-Teilchens mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Er starb am 8. April mit 94.
O.J. Simpson erlangte als Footballspieler und als Schauspieler Ruhm und Reichtum, doch am ehesten wird bei der Erinnerung an ihn der Verdacht im Gedächtnis bleiben, er habe seine Ex-Frau Nicole Brown Simpson und deren Freund Ronald Goldman erstochen. Die im Fernsehen live übertragene Verfolgungsjagd mit anschließender Festnahme markierten den Absturz des Sporthelden Simpson.
Im Strafprozess wurde Simpson 1995 zwar freigesprochen, doch die Geschworenen in einem separaten Zivilverfahren befanden ihn 1997 für die Todesfälle verantwortlich. Er starb am 10. April, nachdem bei ihm im vergangenen Jahr Prostatakrebs diagnostiziert worden war. Simpson wurde 76.
Der deutsche Filmemacher Michael Verhoeven, Ehemann von Schauspielerin Senta Berger, setzte sich in seinem Werk intensiv mit dem Nationalsozialismus auseinander, etwa mit dem Kinofilm "Die weiße Rose" von 1982. Die Satire "Das schreckliche Mädchen" (1990) über Versuche, Verbrechen der Nazis zu vertuschen, wurde für den Oscar nominiert.
Verhoeven drehte auch Unterhaltungsformate wie die ZDF-Serie "Die schnelle Gerdi" (1989) mit Ehefrau Senta als Münchner Taxifahrerin. 2016 war er Co-Produzent der erfolgreichen Komödie "Willkommen bei den Hartmanns", bei der ihr gemeinsamer Sohn Simon Regie führte. Ihr jüngerer Sohn Luca ist auch in der Filmbranche. Michael Verhoeven starb am 22. April im Alter von 85 Jahren.
Auch der Schriftsteller Paul Auster hatte eine mindestens ebenso berühmte, talentierte Frau an seiner Seite - er und die Schriftstellerin Siri Hustvedt waren ein intellektuelles Traumpaar. Sie lernten sich Anfang der 1980er in New York kennen, waren über 40 Jahre verheiratet und haben eine gemeinsame Tochter.
Auster schrieb über 30 Bücher, die in mehr als 40 Sprachen übersetzt wurden und meistens in New York spielen. 1982 wurde er mit "Die Erfindung der Einsamkeit" berühmt, einer eindrücklichen Erinnerung an seinen Vater. International erfolgreich wurde er auch mit seiner "New York Trilogie" und dem Roman "Leviathan".
1995 bekam er bei der Berlinale den "Silbernen Bären" für das Drehbuch zum Film "Smoke". Auster starb am 30. April mit 77 Jahren an einer Krebserkrankung.
Frank Stella wird zu den bedeutendsten US-Künstlern seiner Generation gezählt. Ende der 50er Jahre hatte er die Kunstwelt mit einer Serie komplett schwarzer Gemälde geschockt. Auf die schwarzen Bilder folgten silberne und kupferfarbene. Später gewannen seine Bilder an Farbigkeit, bis hin zur Verwendung fluoreszierender Acrylfarben.
Später fertigte Stella auch Reliefs und großformatige Skulpturen an. Konstant blieb das Spiel mit geometrischen Formen. Seine Werke wurden weltweit ausgestellt. Frank Stella starb am 4. Mai im Alter von 87 Jahren.
Am 5. Mai trauerte besonders Argentiniens Fußball um César Luis Menotti (hier 1982 mit Maradona). Der Trainer hatte bei der WM im eigenen Land, ...
... die 1978 während der Militärdiktatur stattfand, Argentinien zum ersten Weltmeister-Titel geführt. Menotti (M.) wurde 85.
Alice Munro war eine der angesehensten Autorinnen von Kurzgeschichten. 2013 bekam sie den Literaturnobelpreis. Für viele war ihre Ehrung eine Überraschung, für Fans - darunter auch Prominente wie Schriftstellerkollege Jonathan Franzen - eine überfällige Bestätigung. Munro starb am 13. Mai mit 92 Jahren.
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi starb am 19. Mai bei einem Hubschrauberabsturz zusammen mit Außenminister Hussein Amirabdollahian. Die Regierung des Klerikers stand wegen ihrer erzkonservativen Wertevorstellungen, der Unterdrückung von Bürgerrechten und der schweren Wirtschaftskrise des Landes in der Kritik. Als Spitzenkandidat der politischen Hardliner ...
... sowie Wunschkandidat und Protegé des Religionsführers Ali Chamenei (l.) hatte Raisi die Präsidentenwahl 2021 gewonnen. Während seiner Amtszeit vertiefte Iran seine wirtschaftliche und militärische Kooperation mit China und Russland, die Beziehung zum Westen kühlte unter anderem wegen des Streits über das iranische Atomprogramm stark ab. Als leitender Generalstaatsanwalt von Teheran soll Raisi für Massenhinrichtungen politischer Dissidenten verantwortlich gewesen sein. Er wurde 63.
Rolf Breuer verbrachte fast sein komplettes Berufsleben bei der Deutschen Bank. Als Vorstandssprecher von 1997 bis 2002 trieb er die Internationalisierung des Konzerns voran und baute gegen manche Widerstände das Kapitalmarktgeschäft aus.
Anschließend führte der Manager für vier Jahre den Aufsichtsrat des Geldhauses. In seiner Zeit als Konzernchef machte "Mister Finanzplatz" das Frankfurter Institut zu einem der führenden Finanzkonzerne der Welt. Breuer starb am 22. Mai mit 86.
Manfred Wolke war als Sportler und Trainer erfolgreich. Als Weltergewichtler gewann er unter anderem 1968 in Mexiko City (im Bild, Kampf gegen Joseph Bassala) Olympia-Gold. Berühmt wurde Wolke vor allem ...
... als Trainer von Henry Maske, den er 1988 in Seoul zum Olympiasieger und danach zum Weltmeister machte - und das sowohl bei den Amateuren als auch später bei den Profis (im Bild: beide 1993). Zu Wolkes Boxern gehörten auch der olympische Goldmedaillen-Gewinner Rudi Fink von 1980 und Schwergewichtler Axel Schulz. Wolke starb am 29. Mai mit 81 Jahren.
Der Theater- und Filmschauspieler Alexander Lang war vielen besonders bekannt aus dem DEFA-Klassiker "Solo Sunny", darin spielte er den Philosophen Ralph. Lang machte zunächst eine Lehre, bevor er an der Staatlichen Schauspielschule Berlin studierte.
Nach dem Studium ging er 1966 an das Maxim Gorki Theater in Berlin, ein Jahr später wechselte er zum Berliner Ensemble und 1969 schließlich zum Deutschen Theater. Neben seiner Schauspiel-Karriere führte er ab Ende der 70er auch erfolgreich Regie. Lang starb am 31. Mai mit 82.
Ruth Maria Kubitschek, Grande Dame des deutschen Films und Fernsehens, war in ihrer mehr als 60 Jahre langen Karriere in über 160 Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. Die Schauspielerin, in der DDR aufgewachsen und ausgebildet, blieb nach einem Engagement 1959 im Westen.
Sie war auf dem ZDF-"Traumschiff" an Bord, spielte im ARD-"Tatort" mit oder in der ZDF-Serie "Das Erbe der Guldenburgs" (im Bild).
Kultstatus erlangte Kubitschek an der Seite von Helmut Fischer als Annette von Soettingen alias "Spatzl" in der TV-Serie "Monaco Franze - Der ewige Stenz" (1983, im Bild). Mit Helmut Dietl drehte sie 1985 die Serie "Kir Royal", in der die Münchner Schickeria auf die Schippe genommen wurde. Kubitschek starb mit 92 Jahren am 1. Juni.
Klaus Töpfer war Deutschlands zweiter Umweltminister - und der erste, der das Amt nachhaltig prägte. Er galt weltweit als starke Stimme für den Schutz der Umwelt und wurde einst mit einem Sprung in den Rhein bekannt, 1988 - um den Erfolg von Gewässerschutzmaßnahmen zu demonstrieren. Zudem ging es um eine verlorene Wette gegen einen SPD-Kandidaten.
Töpfer war unter CDU-Kanzler Helmut Kohl von 1987 bis 1994 Bundesumweltminister und von 1998 bis 2006 Leiter des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Er starb am 8. Juni mit 85 Jahren.
Frankreichs Chanson-Ikone Françoise Hardy sprach mit ihrer zarten Stimme und ihren einfühlsamen Liedern mehrere Generationen an. Zu ihren größten Erfolgen gehörte schon ihr erstes Lied "Tous les garçons et les filles de mon âge". Das Lied über Jungen und Mädchen ihres Alters auf der Suche nach Liebe machte sie 1962 mit 18 Jahren zum Star. In Deutschland wurde die Sängerin mit "Frag den Abendwind" und "Ich sag' ja" bekannt.
Die hochgewachsene Französin war in den 1960er Jahren auch eine Stilikone. Sie trug Kreationen namhafter Designer (hier 1968 in einem Overall von Paco Rabanne) und zählte Mick Jagger und Bob Dylan zu ihren Bewunderern. Hardy starb am 11. Juni mit 80 Jahren.
Anouk Aimée war eine der letzten Filmdiven ihrer Generation. Die Französin spielte in mehr als 50 Filmen mit, ...
... darunter in Fellinis "La Dolce Vita" (1959, im Bild) und "Achteinhalb" (1963) neben Marcello Mastroianni. Internationales Renommee brachte ihr der preisgekrönte Liebesfilm "Ein Mann und eine Frau" (1966) des französischen Regisseurs Claude Lelouch; mit Robert Altman drehte sie "Prêt-à-Porter" (1994). Aimée starb am 18. Juni; sie wurde 92 Jahre alt.
Der kanadische Schauspieler Donald Sutherland spielte seit den 1960er Jahren in mehr als 150 Filmen und TV-Produktionen mit. Der Kriegsklassiker "Das dreckige Dutzend" (1967) und die Militär-Satire "M.A.S.H." (1970) waren seine ersten internationalen Erfolge. Ebenso legendär: er neben Julie Christie in "Wenn die Gondeln Trauer tragen" von 1973 (im Bild).
1971 brillierte Sutherland als Privatdetektiv im Psychothriller "Klute" an der Seite von Jane Fonda. In den 2010er-Jahren ...
... spielte der fünffache Vater (hier 2019 mit seinem Sohn Kiefer, ebenfalls Schauspieler) den skrupellosen Präsidenten Snow in der "Tribute von Panem"-Reihe. In Hollywood wurde er 2011 mit einem Stern auf dem "Walk of Fame" verewigt. 2018 erhielt er einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk. Sutherland starb am 20. Juni mit 88.
Der international renommierte deutsche Fotograf Thomas Hoepker war Urheber einiger der bekanntesten Fotos der vergangenen Jahrzehnte. Kontroversen löste seine ikonische Aufnahme vom 11. September 2001 aus: eine scheinbar entspannt zusammensitzende Gruppe junger Menschen vor dem East River in New York. Dahinter in Manhattan steigen dichte Rauchschwaden nach dem Angriff auf das World Trade Center in den Himmel.
Andere bekannte Bilder Hoepkers waren unter anderem die Porträtaufnahmen, die er von Boxlegende Muhammad Ali anfertigte: Ali mit der Faust ganz nah an der Linse, springend vor einer Skyline oder Eis essend im Bett - Hoepker war ganz nah dabei. Er starb am 10. Juli im Alter von 88 Jahren.
Die US-Schauspielerin Shelley Duvall wurde 1980 weltweit bekannt mit ihrer Rolle im Horrorfilm "The Shining" von Stanley Kubrick. Dort entging sie der Axt von Jack Nicholson in einer Szene, die wohl den meisten im Gedächtnis blieb.
Die schmale Frau mit den großen dunklen Augen war schon lange zuvor von US-Regisseur Robert Altman entdeckt worden. Er castete sie in den 1970er Jahren in vielen Filmen, darunter "Drei Frauen". Für ihre Rolle in dem Psychodrama (im Bild, mit Sissy Spacek) wurde Duvall 1977 beim Filmfestival in Cannes als beste Schauspielerin ausgezeichnet.
Woody Allen holte sie für eine Rolle in "Der Stadtneurotiker" vor die Kamera, mit Robin Willams drehte sie die Komödie "Popeye - Der Seemann mit dem harten Schlag" (im Bild). Duvall starb am 11. Juli mit 75 Jahren.
Bill Viola war ein Pionier der Videokunst. Er beeindruckte seit den 1970er-Jahren mit seinen Zyklen von Leben, Tod und Wiedergeburt. Seine Bilder nannte der US-Künstler "visuelle Gedichte". Berühmt wurde unter anderem sein "Nantes Triptych", ein Triptychon aus drei Video-Bildschirmen, die eine Gebärende, einen im Wasser treibenden verschwommenen Mann und seine Mutter auf dem Sterbebett ihres Pflegeheims zeigten. 2016 hatte Viola das Werk "Mary" über die Schmerzensmutter Maria als Dauerinstallation für die St.-Paul's-Kathedrale in London geschaffen.
2011 bekam er den Praemium Imperiale des japanischen Kaiserhauses, die weltweit höchste Auszeichnung für die bildende Kunst. Viola starb am 12. Juli; er wurde 73.
Die Sex-Therapeutin und Psychologin Ruth Westheimer, bekannt als "Dr. Ruth", war besonders in den USA eine wichtige Wegbereiterin für einen offenen Umgang mit Sex- und Partnerschaftsfragen. Sie wurde 1928 nahe Frankfurt in eine jüdische Familie geboren, als Zehnjährige mit einem Kindertransport in die Schweiz gebracht und überlebte so den Holocaust.
1965 nahm sie die US-Staatsbürgerschaft an, später erlangte sie auch ihre deutsche zurück. Auftakt von Westheimers Karriere war die Radiosendung "Sexually Speaking", in der sie Fragen von Hörern beantwortete. Schnell war der Erfolg so groß, dass weitere Sendungen in Radio und TV folgten. Westheimer starb am 12. Juli mit 96 Jahren.
Als Rio Reiser 1969 "Macht kaputt, was euch kaputt macht" ins Mikrofon schrie, lieferte R.P.S. Lanrue das Gitarrenriff dazu. Wenig später waren Ton Steine Scherben geboren, die Band, die den Sound von West-Berlin wie kaum eine zweite prägte.
Lanrue, bürgerlich Ralph Peter Steitz (l., hier 2013 mit den anderen ehemaligen Bandmitgliedern Kai Sichtermann und Funky K. Götzner vor einer Rio-Reiser-Gedenktafel in Berlin) habe mehr als 50 Jahre Musik gemacht und geprägt und für eine kämpferische Idee der Verbindung von Musik und Politik gestanden, so Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die in den frühen 1980ern Managerin der Band war, nach seinem Tod. Lanrue starb am 14. Juli mit 74 Jahren.
Der britische Bluesmusiker und Songwriter John Mayall war einer der einflussreichsten Musiker seines Genres. In seiner von ihm 1962 gegründeten Band The Bluesbreakers spielten über die Jahrzehnte Stars wie Eric Clapton und die späteren Fleetwood-Mac-Mitglieder Peter Green, John McVie und Mick Fleetwood. Das Debütalbum "John Mayall & The Bluesbreakers With Eric Clapton" (1966) wurde zum Klassiker.
Der einflussreiche Sänger, Gitarrist, Mundharmonikaspieler, Keyboarder und Bandleader ging bis ins hohe Alter auf Tournee. 2005 bekam er im Buckingham-Palast den Order Of The British Empire verliehen und wurde 2016 in die Blues Hall of Fame aufgenommen. Mayall starb am 22. Juli; er wurde 90.
Wolfgang Rihm war einer der wichtigsten zeitgenössischen Komponisten. Der vielfach ausgezeichnete Weltstar hinterlässt weit über 500 Werke, darunter Opern und große Orchesterwerke, Kammermusik, Musiktheater und Vokalstücke. Seinen Durchbruch feierte Rihm 1974 mit dem Orchesterstück "Morphonie". Zu seinen wichtigsten Werken zählen die Opern "Die Eroberung von Mexico", "Die Hamletmaschine", "Dionysos", "Jakob Lenz", "Proserpina" und "Das Gehege". 1985 übernahm Rihm die Professur für Komposition an der Karlsruher Musikhochschule. Er starb mit 72 am 27. Juli.
Der österreichische Bauunternehmer Richard Lugner zelebrierte seit mehr als 30 Jahren seine Teilnahme am Wiener Opernball mit berühmter Begleitung. Hier 1993 mit Ivana Trump.
2024 hatte er Elvis Presleys Witwe Priscilla Presley (im Bild) engagiert, 2023 war es US-Schauspielerin Jane Fonda. In den 1960er Jahren war Lugner sehr erfolgreich als Bauunternehmer in Wien, vor allem mit der Revitalisierung von Altbauten. 1990 eröffnete er sein Wiener Einkaufszentrum "Lugner City" mit mehr als 100 Geschäften. 1998 und 2016 kandidierte Österreichs Society-Löwe erfolglos für das Amt des Bundespräsidenten.
In der Reality-Soap "Die Lugners" breitete "Mörtel" ab 2003 in rund 100 Folgen sein Privatleben im Fernsehen aus. Lugner starb im Alter von 91 Jahren am 12. August.
Tief ins Gesicht gezogener Hut, hochgeschlagener Kragen, stoischer Gesichtsausdruck: So entdeckte die Welt Alain Delon in "Eiskalter Engel" (1967) von Jean-Pierre Melville.
In mehr als 80 Filmen wie "Nur die Sonne war Zeuge" (1960, im Bild), "Der Leopard" (1963), "Borsalino" (1970) oder "Endstation Schafott" (1973) brillierte der französische Schauspieler meist als smarter, skrupelloser Einzelkämpfer.
Mit seiner Kollegin Romy Schneider war der Frauenschwarm beruflich und privat eines der glamourösesten Paare der 1960er Jahre.
Im Alter machte er als Sympathisant der rechtsextremen Partei Front National (später Rassemblement National) von sich reden. Am 18. August starb Delon mit 88 Jahren.
Christoph Daum war ein erfolgreicher Fußballtrainer und eine der schillerndsten Figuren des deutschen Profifußballs. Mit immer flotter Zunge war er der "Lautsprecher der Bundesliga", aber auch ein Motivationskünstler. Den VfB Stuttgart führte er 1992 zur Deutschen Meisterschaft (im Bild). Mit dem 1. FC Köln wurde er zweimal und mit Bayer Leverkusen dreimal Vizemeister.
Landestitel errang Daum als Trainer in der Türkei und in Österreich. Außerdem coachte der studierte Sportwissenschaftler die rumänische Nationalmannschaft. Seine Berufung als Trainer der deutschen Nationalmannschaft platzte im Oktober 2000 wegen einer Kokain-Affäre. Daum starb am 24. August mit 70 Jahren.
Der US-Schauspieler und -Sänger James Darren (o.) spielte unter anderem in der US-Polizeifernsehserie "T.J. Hooker" an der Seite von William Shatner und Heather Locklear. Auch in vielen anderen Serien, darunter "Time Tunnel" und "Star Trek: Deep Space Nine", hatte er eine Rolle.
Mit dem Lied "Goodbye Cruel World" schaffte Darren, hier mit Frau Evy, es 1961 auf Platz 3 der Billboard-Charts. Er starb am 2. September im Alter von 88 Jahren.
Die brasilianische Musiklegende Sérgio Mendes war für ihre Mischung aus Sambaklängen und Bossa-Nova-Rhythmen bekannt. Mendes' Song "Mas que nada" war ein Welthit. Der Pianist und Jazzmusiker veröffentlichte 35 Alben, das erste davon "Dance Moderno" 1961.
Mendes spielte an der Seite großer Musiker wie Frank Sinatra. In seiner 60-jährigen Karriere brachte er mehr als 35 Alben heraus, gewann drei Grammys und wurde 2012 für den Song "Real in Rio", Teil des Soundtracks zum Animationsfilm "Rio", für einen Oscar nominiert. Mendes starb am 6. September mit 83 Jahren.
Caterina Valente, italienische Sängerin mit französischem Pass, brachte exotisches Flair in Deutschlands Wirtschaftswunderjahre und machte international Karriere. Die Tochter eines Artistenpaars und Multitalent mit wandelbarer Stimme sang Chansons, Jazz und Schlager auf Deutsch, Italienisch, Französisch, Englisch und in etlichen anderen Sprachen.
Sie sang Evergreens wie "Ganz Paris träumt von der Liebe" (1954), "Tschau, Tschau, Bambina" (1959), "Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strandbikini" (1960) oder "Quando, quando, quando" (1962). Ihren letzten öffentlichen Auftritt hatte sie 2005, als sie einen Ehren-"Bambi" erhielt. Sie starb am 9. September mit 93, am selben Tag wie ...
... Friedrich Schorlemmer. Der Theologe gehörte zu den schärfsten Regimekritikern der DDR. Im Herbst 1989 war er einer der prägenden Protagonisten der friedlichen Revolution, die die SED-Herrschaft beendete. Sein Slogan "Schwerter zu Pflugscharen" ...
... wurde zum Motto der oppositionellen DDR-Friedensbewegung. Am 4. November 1989 rief er auf der Großdemonstration auf dem Ost-Berliner Alexanderplatz (im Bild) zur Gewaltlosigkeit auf.
Schorlemmer war später ein kritischer Begleiter der deutschen Einheit. Er wurde mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er wurde 80 Jahre alt.
Der ehemalige peruanische Präsident Alberto Fujimori war wegen schwerer Menschenrechts-Verletzungen durch Todesschwadronen während seiner Amtszeit (1990-2000) gut 16 Jahre in Haft. Seit Dezember 2023 war er wieder auf freiem Fuß.
Als Staatschef hatte der Sohn japanischer Einwanderer die Sicherheitskräfte rigoros gegen linke und angeblich subversive Kräfte vorgehen lassen, das Parlament wurde entmachtet. Zudem wurden Zehntausende indigene Frauen zwangssterilisiert, um ihre Kinderzahl zu reduzieren. Fujimori starb im Alter von 86 Jahren am 11. September an Krebs.
Wolfgang Gerhardt begann seine politische Karriere in seiner hessischen Heimat. Der promovierte Erziehungswissenschaftler gehörte von 1978 bis 1994 dem Landtag in Wiesbaden an. 1987 wurde er Wissenschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident. 1994 zog der Liberale in den Bundestag ein. Sein Ziel, Außenminister zu werden, erreichte der Mann der leisen Töne nicht, weil Rot-Grün die Bundestagswahl 2002 gewann.
FDP-Bundesvorsitzender war Gerhardt von 1995 bis 2001, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion von 1998 bis 2006. Beide Ämter gab er an Guido Westerwelle (l.) ab und leitete bis 2018 die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung. Gerhardt starb am 13. September mit 80 Jahren.
Tito Jackson (l.) war Teil der berühmten Familien-Band Jackson Five, bei der auch Bruder Michael (M.) seine Karriere startete. Tito Jackson hatte bereits in den 60er Jahren gemeinsam mit seinen Brüdern Jacky und Jermaine Musik gemacht. Mit Michael und Marlon wurden sie schließlich The Jackson Five und ergatterten 1969 einen Vertrag mit dem berühmten Soul-Label Motown.
Nach dem großen Erfolg arbeitete Tito Jackson auch als Musikmanager. Doch es zog ihn immer wieder auf die Bühne. Seit 2003 trat er mit seiner eigenen Blues- und Funkband in Clubs, Casinos und auf Festivals in vielen Ländern auf. Besonders Auftritte in Tokio hatten es ihm angetan, dort spielte er von 2010 an sechs Jahre in Folge.
Gemeinsam mit seinen Brüdern Marlon und Jackie sowie seinem Sohn Taryll hatte er erst Anfang September in München ein Konzert gegeben. Er starb am 15. September mit 70 Jahren.
Am 27. September trauerten Filmfans auf aller Welt: Die große Maggie Smith war im Alter von 89 Jahren gestorben. Die britische Schauspielerin und zweifache Oscar-Preisträgerin war weltweit als gestrenge Schulleiterin Minerva McGonagall in den "Harry Potter"-Filmen ...
... und als scharfzüngige Violet Crawley in der TV-Serie "Downton Abbey" bekannt. Unverkennbare Markenzeichen waren ihre sarkastischen Kommentare ...
... und ihr ironisch-melancholischer Blick. 1969 erhielt sie einen Oscar für die Hauptrolle in "Die besten Jahre der Miss Jean Brodie" ...
... und 1979 (im Bild) einen für ihre Nebenrolle in "Das verrückte California-Hotel". 1990 wurde sie vom britischen Königshaus in den Ritterstand erhoben und 2014 zum Companion of Honour ernannt.
Der US-Country-Sänger Kris Kristofferson war einer der bedeutendsten Songwriter aller Zeiten. Seine Songs wurden von Musik-Legenden wie Elvis Presley, Jerry Lee Lewis, Joan Baez, Willie Nelson, Janis Joplin und Ray Charles gesungen. Der Enkel schwedischer Einwanderer schrieb einen Hit nach dem anderen. Als singender Poet verkörperte Kristofferson mit seiner Gesellschaftskritik und Melancholie das gebrochene Lebensgefühl der Vietnam-Generation.
Als Schauspieler gewann Kristofferson 1977 an der Seite von Barbra Streisand einen Golden Globe für die Rolle eines Rockstars in "A Star is Born". Er starb am 28. September mit 88 Jahren.
Der Sänger Liam Payne (r.) wurde als Mitglied der britischen Boygroup One Direction zum Popstar. Die 2010 im Zuge der britischen Castingshow "The X Factor" gegründete Band verkaufte 70 Millionen Alben, füllte weltweit große Stadien und wurde vor allem von Mädchen angehimmelt. Seit der Trennung 2016 ...
... war Payne wie seine ehemaligen Bandkollegen Niall Horan, Harry Styles, Louis Tomlinson und Zayn Malik als Solokünstler aktiv. Am 1. März veröffentlichte er mit "Teardrops" seine erste Single seit drei Jahren. Er starb in Buenos Aires unter Drogeneinfluss bei einem Sturz aus dem dritten Stock eines Hotels. Payne wurde 31.
Der türkische Islamgelehrte Fethullah Gülen, der seit 1999 in den USA im Exil lebte, war für die Regierung von Präsident Erdogan Staatsfeind Nummer eins. Bis zum öffentlichen Bruch 2013 waren beide verbündet. Erdogan sah in Gülen den Drahtzieher des blutigen Putschversuchs 2016 mit mehr als 200 Toten, was Gülen stets bestritt. Erdogan hatte immer wieder von den USA die Auslieferung gefordert. Ein von Gülen gegründetes Netzwerk will Muslime über Bildungseinrichtungen, Medien und Vereinsarbeit für eine fromme Lebensweise gewinnen. Es ist in vielen Ländern aktiv. Gülen starb am 20. Oktober mit 83.
Der studierte Mathematiker und Jurist Edzard Reuter war von 1987 bis 1995 Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz AG. Unter ihm wurde die neue Zentrale in Stuttgart gebaut. Der Manager verhalf Daimler-Benz zu einer eigenen Luft- und Raumfahrttochter, der DASA. Doch seine Vision scheiterte. Daimler kehrte zurück zum Kerngeschäft. Was blieb, war ein Milliardenverlust.
Danach errichtete der Sohn des ehemaligen Berliner Regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter eine nach ihm und seiner Frau Helga benannte Stiftung, die sich für ein friedliches Zusammenleben von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen einsetzt. Reuter starb am 27. Oktober mit 96.
Ob als Produzent, Sänger oder Komponist, Quincy Jones (r.) gehörte zu den ganz Großen der Musikbranche. Er stieg von den Gangs in seiner Geburtsstadt Chicago zu einem der ersten schwarzen Stars des US-Musikgeschäfts auf. Jones arbeitete unter anderem mit Michael Jackson (hier beide 1994 mit ihren Grammys), Frank Sinatra, Ray Charles, Louis Armstrong, Stevie Wonder und Aretha Franklin zusammen. Mit Jacksons "Thriller" produzierte er 1982 das bisher erfolgreichste Album aller Zeiten.
Der 28-fache Grammy-Gewinner leitete ein Plattenlabel, komponierte Filmmusik, schrieb Bücher, brachte Spielfilme auf die Leinwand und entwickelte TV-Serien.
Mit der Pop-Elite (hier mit Smokey Robinson, Lionel Richie und Michael Jackson) produzierte er 1985 den Song "We Are the World", der 50 Millionen US-Dollar für den Kampf gegen den Hunger in Afrika einspielte.
Und auch einen Grammy holte: Die Single des Songs wurde zur bestverkauften des Jahres 1985, zur bestverkauften Single der 1980er und zur ersten Single, die mehrfach Platin erreichte. Jones (l.) starb am 3. November; er wurde 91.
Die Liste der Auszeichnungen, die der Lyriker Jürgen Becker für sein literarisches Werk gewann, reicht vom Bremer Literaturpreis 1987 über den Peter-Huchel-Preis 1994 bis hin zum Georg-Büchner-Preis 2014. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller war Becker unter anderem als Verlagslektor und Journalist tätig. Er starb mit 92 am 7. November.
Karin Baal gehörte zu den großen Namen der Nachkriegsfilmgeschichte: Der Kinohit "Die Halbstarken" (im Bild) machte die gebürtige Berlinerin schon in jungen Jahren 1956 zur Legende - neben Horst Buchholz. Karin Baal verkörperte in der Rolle der kessen Sissy eine für damalige Verhältnisse sehr selbstbewusste Frau.
Sie spielte in Edgar-Wallace-Filmen mit oder auch in Werken von Rainer Werner Fassbinder ("Berlin Alexanderplatz", "Lili Marleen" und "Lola"). Oft war sie auch in Gastrollen in TV-Produktionen wie "Derrick", "Tatort", "Das Traumschiff", "Liebling Kreuzberg", "Die Schwarzwaldklinik" und "Polizeiruf 110" zu sehen. Baal starb am 26. November mit 84 Jahren.
Am 12. Dezember starb der Filmregisseur Wolfgang Becker. Seine Wendekomödie "Good Bye, Lenin!" mit Daniel Brühl und Katrin Sass in den Hauptrollen traf 2003 den Nerv der Zeit. Spätestens mit seinem erfolgreichsten Film über einen jungen Mann, der für seine kranke Mutter die DDR über den Mauerfall hinaus noch ein wenig länger aufrechterhält, machte sich Becker (r.) einen Namen.
Mit "Schmetterlinge" gewann er 1988 einen Goldenen Leoparden beim Filmfest in Locarno, auch drehte er die Tragikomödie "Das Leben ist eine Baustelle" und die Satire "Ich und Kaminski". Er war zudem einer der Gründer der Produktionsfirma "X Filme". Becker wurde 70 Jahre alt.
Die deutsche Schauspielerin Hannelore Hoger wurde vor allem durch die Rolle als kauzige Kommissarin Bella Block in der gleichnamigen TV-Krimireihe bekannt. Darin ging sie fast ein Vierteljahrhundert und 38 Folgen lang auf Verbrecherjagd.
Hoger ging nach ihrem Schauspielstudium zunächst zur Bühne. Unter anderem in Ulm, Bremen, Berlin, Bochum und Hamburg feierte sie Erfolge, vor allem mit den Regisseuren Peter Zadek und Augusto Fernandes. Mitte der 1960er-Jahre ...
... hatte sie ihre ersten Fernsehauftritte. Komödiantisches Talent bewies Hoger in Helmut Dietls Schickeria-Glosse "Rossini" (1997, im Bild), in der sie als Klatschreporterin brillierte. Hoger starb am 21. Dezember. Wie alt sie geworden ist, bleibt unklar, denn sie fand die Frage nach dem Alter stets "uncharmant" – so schwanken die Angaben zu ihrem Geburtsjahr zwischen 1941 und 1943.
Am 29. Dezember starb der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter im Alter von 100 Jahren. Er hatte das höchste Lebensalter aller US-Präsidenten erreicht. Die Amtszeit des 39. Präsidenten ...
... von 1977 bis 1981 war geprägt von einer schwachen Wirtschaft und einer hartnäckigen Inflation, von Streitigkeiten innerhalb seiner Partei, dem Stillstand im Kongress und der Entführung US-amerikanischer Geiseln im Iran. Carter, der bei der Ankündigung seiner Kandidatur als aussichtsloser Kandidat der Demokraten galt, vermittelte einen historischen Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten und setzte weitere Veränderungen in Gang, die die Weltpolitik in den folgenden Jahren prägen sollten.
2002 wurde Carter für sein humanitäres Engagement mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Der amtierende US-Präsident Joe Biden kündigte ein Staatsbegräbnis für Carter an und erklärte den 9. Januar zu einem nationalen Tag der Trauer für den Verstorbenen. (abe/dpa)