Bilderserien
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... kaltblütig ermordete Kinder:Bild 1 von 49 | Foto: AP
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Vor genau 20 Jahren, zwischen April und Juni 1994, wird Ruanda von einer Welle aus Hass und Gewalt überrollt. 100 Tage lang wütet ein grausamer Völkermord in dem zentralafrikanischen Staat.Bild 2 von 49 | Foto: REUTERS
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Das "Land der tausend Hügel" wird vom Blut hunderttausender Menschen getränkt.Bild 3 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Noch nie zuvor waren so viele Menschen in so kurzer Zeit ermordet worden: Mindestens 800.000 Menschen fallen dem Genozid zum Opfer. Manche Schätzungen gehen von über einer Million Toten aus.Bild 4 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Im Schnitt sterben damit rund 8000 Menschen an einem Tag. Schätzungen zufolge werden rund zwei Drittel der Tutsi-Bevölkerung ermordet.Bild 5 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Sein Flugzeug wird am 6. April 1994 beim Landeanflug auf Kigali von einer Rakete abgeschossen.Bild 6 von 49 | Foto: REUTERS
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Männer, Frauen und Kinder werden durch ...Bild 7 von 49 | Foto: REUTERS
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... Schulen, in denen sie sich sicher glaubten.Bild 8 von 49 | Foto: AP
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Die Uno beziffert die Zahl der Genozid-Opfer auf etwa 800.000 Menschen, ...Bild 9 von 49 | Foto: REUTERS
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Zwischen Hutu und Tutsi war es seit der ruandischen Unabhängigkeit 1962 immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen gekommen.Bild 10 von 49 | Foto: AP
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Vertreter der Bevölkerungsmehrheit der Hutu nahmen es den Tutsi übel, dass sie während der Kolonialzeit erst von deutschen und dann von belgischen Besatzern zur "überlegenen Rasse" erklärt worden waren und mit Privilegien ausgestattet wurden.Bild 11 von 49 | Foto: AP
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Die Differenzierung der beiden Volksgruppen geht noch auf die vorkoloniale Zeit im 19. Jahrhundert zurück und wurde durch die soziale Stellung, insbesondere den Vieh-Besitz definiert.Bild 12 von 49 | Foto: Associated Press
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Als "Tutsi" galten die reichen Viehbesitzer, die Elite des Landes. "Hutu" waren die ärmeren Ackerbauern.Bild 13 von 49 | Foto: Associated Press
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Doch die Kolonialherren interpretierten die körperlichen Unterschiede zwischen Bauern und Besitzenden als Rassenunterschiede und beförderten diese, um die Machtstrukturen der herrschenden Tutsi für sich zu nutzen.Bild 14 von 49 | Foto: AP
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Unter der Herrschaft der Belgier wurde schließlich die Zugehörigkeit in die Ausweisdokumente eingetragen. Aus Kasten waren "Rassen" geworden.Bild 15 von 49 | Foto: picture-alliance / dpa
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Als mit der Unabhängigkeit Ruandas die Hutus die Macht im Land übernehmen, setzen sich die seit Ende der 50er Jahre aufflammenden Übergriffe auf die Tutsi fort.Bild 16 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Tutsi werden von der regierenden Hutu-Partei als politische Sündenböcke missbraucht, Übergriffe teils staatlich gefördert und toleriert. Zehntausende von ihnen fliehen über die Jahre ins benachbarte Ausland.Bild 17 von 49 | Foto: AP
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Anfang der 90er Jahre leben Schätzungsweise 600.000 Tutsi-Flüchtlinge in Ruandas Nachbarstaaten. Ihre Rebellenarmee verübt seit den 60er Jahren immer wieder Angriffe auf Ruanda. Der Widerstand im Exil formiert sich.Bild 18 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Unter Führung von Paul Kagame (Bild) beginnt die Ruandische Patriotische Front (RPF) am 1. Oktober 1990 von Uganda aus den Einmarsch in Ruanda.Bild 19 von 49 | Foto: REUTERS
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Die militärischen Erfolge der RPF zwingen Ruandas Präsidenten Juvenal Habyarimana 1993 zum Friedensvertrag von Arusha, der den Waffenstillstand unter UN-Beobachtung besiegeln und Tutsi in die Regierung einbinden soll.Bild 20 von 49 | Foto: AP
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Das allerdings lehnen radikale Hutus vehement ab. Seit Anfang der 90er Jahre wird in Ruanda unter ihrem Einfluss verstärkte rassistische Propaganda gegen die Tutsi betrieben und die Angst vor ihrer Rückkehr geschürt.Bild 21 von 49 | Foto: REUTERS
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In den Monaten vor dem Anschlag auf Habyarimana nimmt die Hasspropaganda zu, in radikalen Rundfunksendern werden Tutsi immer wieder als "Inyenzi" (Kakerlaken) bezeichnet.Bild 22 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Lange bevor das eigentliche Morden beginnt, wird den Hörern stets eingetrichtert, es gebe in Ruanda keinen Platz mehr für die Tutsi.Bild 23 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Spätestens Anfang 1994 existieren Listen von Tutsi und moderaten Hutu, es gibt Berichte über geheime Waffenlager - Hinweise auf den bevorstehenden Genozid.Bild 24 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Doch die vor Ort stationierten UN-Truppen dürfen diese nicht überprüfen, das New Yorker Hauptquartier untersagt es.Bild 25 von 49 | Foto: AP
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So kommt es zum Abschuss der Präsidentenmaschine mit Habyarimana und seinem burundischen Amtskollegen Cyprien Ntaryamira. Noch in der Nacht nach dem Anschlag beginnen die Übergriffe auf die Tutsi.Bild 26 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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In den folgenden Tagen werden Tutsi und gemäßigte Hutu systematisch gejagt und getötet.Bild 27 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Bereits nach fünf Tagen sind nach Einschätzung des Internationalen Roten Kreuzes tausende Menschen ermordet. Nach nicht einmal zwei Wochen geht die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch von 100.000 Toten in Ruanda aus.Bild 28 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Roméo Dallaire, Kommandant der 5000 Mann starken UN-Friedenstruppen in Ruanda, erhält die Anordnung, bewaffnete Auseinandersetzungen zu vermeiden und sich nicht in den Konflikt einzumischen.Bild 29 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Nach der Ermordung von zehn belgischen Blauhelmsoldaten ziehen Belgien und Bangladesch ihre Soldaten aus Ruanda ab, es verbleiben 450 Mann.Bild 30 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Militärexperten schätzen heute, dass 5000 Soldaten gereicht hätten, den Völkermord zu verhindern.Bild 31 von 49 | Foto: AP
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Da die Täter in den wenigsten Fällen über Pistolen oder Gewehre verfügen - viele der Mörder sind Zivilisten -, werden die meisten Menschen mit Äxten, Keulen und Macheten ermordet; ...Bild 32 von 49 | Foto: REUTERS
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... ... größere Menschenmengen werden verbrannt oder mit Handgranaten getötet.Bild 33 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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An den allgegenwärtigen Straßensperren müssen auch Menschen um ihr Leben fürchten, die sich in ihren Papieren als Hutu ausweisen können, wenn sie groß und schlank sind, relativ hellhäutig oder eine schmale Nase haben - Merkmale, die als "typisch" für Tutsi gelten.Bild 34 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Die Verfolgten suchen Zuflucht in Kirchen und Klöstern, in Schulen oder in Gebäuden, in denen die UN-Friedenstruppen stationiert sind. Doch es gibt Priester und Bischöfe, die den Mördern die Kirchentüren öffnen.Bild 35 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Tausende werden in Gotteshäusern niedergemetzelt. "Sie schossen mit Maschinengewehren in die Menge", schildert ein Überlebender ein solches Kirchenmassaker später. ...Bild 36 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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... "Es gab keine Einschlaglöcher in den Wänden, weil die Menge so dicht war, dass die Kugeln in den Körper einer Person eindrangen und dann den nächsten trafen."Bild 37 von 49 | Foto: AP
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Erst am 17. Mai 1994 stimmen die Vereinten Nationen der Bitte des UN-Generals Dallaire zu, die Friedenstruppen auf 5000 Soldaten zu erhöhen.Bild 38 von 49 | Foto: AP
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"Die Geschichte von Ruanda 1994 ist eine Geschichte von Verrat, Versagen, Naivität, Gleichgültigkeit, Hass, Völkermord, Unmenschlichkeit und des Bösen", schreibt Dallaiere später in seinem Buch "Handschlag mit dem Teufel".Bild 39 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Frankreich erhält am 22. Juni schließlich vom UN-Sicherheitsrat das Mandat zur Intervention. In Südwestruanda sollen die Franzosen einen "sicheren Korridor" einrichten.Bild 40 von 49 | Foto: AP
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Am Ende sind es nicht ausländische Truppen, die den Massenmord stoppen, sondern Ruander. Exil-Tutsi der RPF marschieren erneut von Uganda aus in Ruanda ein.Bild 41 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Doch nun sind es die Hutu, die in Massen fliehen, ...Bild 42 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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In Ruanda leben noch 300.000 Überlebende des Völkermords.Bild 43 von 49 | Foto: AP
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Präsident ist Paul Kagame, der ehemalige Anführer der Tutsi-Rebellen der RPF.Bild 44 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Die juristische Aufarbeitung der schrecklichen Verbrechen ...Bild 45 von 49 | Foto: imago/epd
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... findet für die höchste politische Ebene durch den Internationalen Strafgerichtshof für Ruanda in Tansania ...Bild 46 von 49 | Foto: AP
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... und für Täter aus dem Volk in Ruanda in sogenannten Gacaca-Gerichten statt.Bild 47 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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In Tansania wurde Ende 2008 Oberst Théoneste Bagosora, faktischer Chef der Militärregierung Ruandas während des Genozids, ...Bild 48 von 49 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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... und damit einer der Hauptverantwortlichen des Völkermords, zu lebenslanger Haft verurteilt. (dsi/AFP)Bild 49 von 49 | Foto: AP

Hundert Tage, Hunderttausende TäterDer Völkermord in Ruanda

07.04.2014, 08:37 Uhr

Noch nie zuvor sind so viele Menschen in so kurzer Zeit ermordet worden. Mindestens 800.000 Menschen fallen dem Genozid in Ruanda 1994 zum Opfer. 800.000 Tote in drei Monaten bedeuten: fünf Tote pro Minute. Jede Minute. Jede Stunde. Jeden Tag. Und Hunderttausende Täter.