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Neun Monate lang dauerte die - vorerst letzte - Schlacht um Mossul.
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Die Befreiung von der Terrormiliz Islamischer Staat ...
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... hat für die früheren Bewohner einen hohen Preis.
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Im Juni 2014 hatte der "Islamische Staat im Irak und in Syrien" - damals ISIS - mit Mossul die größte Stadt im späteren selbsternannten Kalifat erobert.
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Nach langer Vorbereitung begannen die irakische Armee und ihre Verbündeten erst im Herbst 2016, die Stadt vom IS zu befreien.
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Bereits am 23. Januar 2017 verkündete die Armee, dass der Ostteil bis zum Tigris komplett erobert sei.
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Doch der Westteil der Stadt ging in einem monatelang erbittert geführten Kampf beinahe unter.
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Straße um Straße musste die irakische Armee dem IS wieder entreißen.
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Im Juli 2017, endlich, verkündete die Armee den Sieg.
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Gut drei Jahre, nachdem der IS Mossul erobert hatte, steht die Stadt vor einem Neuanfang.
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Angesichts der Zerstörung ...
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... wird dieser Neuanfang schwer.
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2010 lebten in Mossul fast drei Millionen Menschen (Foto undatiert).
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Mossul war einst eine multikulturelle Metropole am Tigris, hier eine Marktszene von 1932.
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In der Stadt lebten Araber, Kurden, Turkmenen, Assyrer und Jesiden nebeneinander. Im Bild (1932) ist links ein jesidischer Schrein zu sehen, rechts die vom IS inzwischen zerstörte Al-Nuri-Moschee.
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Mossul markiert den geografischen Übergang vom arabisch besiedelten Teil des Iraks zum Kurdengebiet (Szene von 1950).
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Im Sommer 2017 beginnt für Mossul eine neue Zeitrechnung.
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Den Beginn machen zum Beispiel dieses improvisierte Teehaus, ...
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... dieser Imbissstand ...
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... und dieser Gemüseverkäufer.
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Die ersten Lebensmittelgeschäfte und Restaurants öffnen wieder.
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Ohne Essen, Trinken und erste Treffpunkte des öffentlichen Lebens ist an das Riesenprojekt Wiederaufbau nicht zu denken.
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Schon gar nicht bei den hier herrschenden Temperaturen.
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Im August erreicht das Thermometer tagsüber locker 43 Grad - im Schatten!
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Rund 900.000 Menschen flohen vor der Offensive auf Mossul im vergangenen Herbst.
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2014 hatten schon Zehntausende die Stadt verlassen, als der IS diese buchstäblich überrannte.
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Die Vereinten Nationen schätzen die Kosten für den Wiederaufbau der Millionenstadt auf 400 Millionen US-Dollar.
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Neben tausenden Wohnhäusern und Straßen liegt auch die historische Al-Nuri-Moschee in der Altstadt in Trümmern.
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Nicht mit einbezogen in die UN-Rechnung: die Kosten, die nicht in Dollar messbar sind. Dieser Junge ...
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... und diese jesidischen Frauen wurden mutmaßlich als Sklavinnen gehalten.
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Bei der Befreiung Mossuls fanden die Soldaten immer wieder Geiseln des IS vor.
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Oder freiwillige weibliche IS-Mitglieder wie die 16-jährige Deutsche Linda W., um deren Auslieferung sich die deutschen Behörden derzeit bemühen.
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Mit den Bewohnern kommt eine Berufsgruppe zurück, die im Irak einen traurigen Boom erlebt.
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Leichengräber und Bestatter suchen unter den Trümmern nach Leichen.
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Hier wurde die Leiche einer Frau aus einem provisorischen Massengrab geborgen.
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Hier wartet eine Familie neben den Leichengräbern, die ihren vermissten 18-jährigen Sohn suchen ...
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... dessen Leiche schließlich gefunden wird.
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Die Brüder des Verstorbenen bestatten ihn.
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Sicherheitskräfte patrouillieren immer noch durch die Stadt.
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Die Furcht vor Anschlägen ist groß.
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Und trotzdem ...
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... muss es weitergehen.
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Für viele Kinder ...
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... hat die Schule wieder begonnen.
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Und so ...
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... werden aus ehemaligen Scharfschützen-Verstecken wieder Klassenzimmer.
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Es gibt eine Zukunft für Mossul.
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Doch einiges wird für immer der Vergangenheit angehören.
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Zum Beispiel christliches Leben (Foto von 2003), ...
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... jesidisches Leben ...
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... und ein Großteil der assyrischen Kultur, deren Bauwerke der IS zerstört hat.
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(Foto: Nora Schareika)
Die meisten Mossuler Christen, wie diese Flüchtlinge in Jordanien, können sich eine Rückkehr nicht mehr vorstellen. (nsc)
Bestatter, Teeverkäufer, Schüler Die ersten Menschen kehren nach Mossul zurück
Mossul hat drei Jahre IS-Herrschaft und eine monatelange blutige Schlacht hinter sich. Wo kein Stein mehr auf dem anderen steht, kehrt langsam das Leben zurück - begleitet von Gluthitze und Leichengeruch.
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