
Das US-Magazin "Forbes" hat wieder einmal eine neue Bestenliste vorgelegt - diesmal geht es um die mächtigsten Frauen der Welt. Wichtig ist dabei nicht der Grad der Berühmtheit oder Popularität, sondern der Einfluss. Daher sind viele der Frauen bei uns nur wenigen bekannt.
Bei der Zusammenstellung der Liste berücksichtigt "Forbes" die Medienpräsenz der Kandidatinnen, die Macht ihres Amtes sowie Größe und Wichtigkeit der Staaten, Firmen oder Organisationen, die von ihnen gelenkt werden.
Triumphal: Schon zum vierten Mal in Folge führt unsere Bundeskanzlerin die Liste der mächtigsten Frauen an. Angela Merkel setzt sich damit souverän gegen ihre Konkurrentinnen wie US-Außenministerin Hillary Clinton und die britische Königin Elizabeth II. durch.
Merkel ist die einzige Deutsche in der Liste. Sie führe die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, müsse die harten Folgen der Krise bewältigen und stelle sich zur Wiederwahl im September 2009, heißt es bei "Forbes".
Die Liste wird zum großen Teil bestimmt durch Konzern- und Bankchefinnen, die weniger in der Öffentlichkeit stehen und daher weniger bekannt sind. Auf Platz 2 folgt wie 2008 bereits die Chefin des staatlichen Einlagenfonds der US-Banken (FDIC), Sheila Bair. Sie hat im Zuge der Rezession in den USA an Prominenz gewonnen.
Auf Platz 3 wie auch im Vorjahr schon: die PepsiCo-Chefin Indra Nooyi.
Auf Platz 6 wurde Irene B. Rosenfeld gewählt, die Chefin von Kraft Foods - immerhin nach Nestlé der weltweit zweitgrößte Nahrungsmittelhersteller mit über 100.000 Angestellten.
Erst auf Platz 11 liegt wieder eine Politikerin - Cristina Fernandez de Kirchner, die Präsidentin Argentiniens.
Hinter ihr auf Rang 12: Carol Bartz, Chefin des Internet-Konzerns Yahoo.
Auf Platz 13 wieder eine Politikerin: Sonia Gandhi, Präsidentin der regierenden Indischen Kongresspartei (Neben ihr: Hillary Clinton, auch auf der Liste, aber viel weiter hinten).
Die Präsidentin des US-Softwarekonzerns Oracle, Safra Catz, liegt auf Platz 16.
Direkt hinter ihr auf Rang 17: Frankreichs Wirtschafts- und Finanzministerin Christine Lagarde, die erste Frau in dieser Position.
Platz 22 erobert Michelle Bachelet, seit März 2006 die erste Präsidentin Chiles (neben Angela Merkel im Bundeskanzleramt).
Melinda Gates (mit ihrem Mann Bill) liegt auf Platz 34; neben ihm ist sie Stiftungs-Vorsitzende ihrer gemeinsamen Wohltätigkeitsorganisation "Bill & Melinda Gates Foundation".
ihr folgen zwei US-Politikerinnen: Rang 35 hat Nancy Pelosi, Demokratin, Sprecherin des Repräsentantenhauses und erste Frau in diesem Amt.
Erst jetzt, auf Platz 36, kommt Hillary Clinton, Außenministerin der USA und Ehefrau von Ex-US-Präsident Bill Clinton. Nach dem Scheitern ihrer Bewerbung um das Präsidentenamt rutschte sie von Rang 28 hierher ab.
Ihr dicht auf den Fersen mit Platz 40 ist Michelle Obama, Gattin des amtierenden Präsidentin Barack Obama und erstmals auf der Liste.
Die Talkmasterin Oprah Winfrey erobert gleich hinter ihr Platz 41. Sie ist nicht nur Talkshow-Moderatorin, sondern auch Unternehmerin. Ihr Unternehmen heißt HARPO (Oprah rückwärts). Sie ist damit ausgesprochen erfolgreich: Sie wurde damit die erste afroamerikanische Milliardärin.
Sie liegt damit sogar noch vor der britischen Königin Elizabeth II., die Platz 42 innehat. (im Bild mit ihrem Ehemann Prinz Philip)
Ganz dicht hinter der Queen: Gloria Arroyo, die Präsidentin der Philippinen, auf Platz 44.
Die Premierministerin der Ukraine, Julia Timoschenko, liegt auf Platz 47.
Ihr folgt auf 48 die US-Juristin Ruth Bader Ginsburg, Richterin am Supreme Court, dem Obersten Gericht der USA.
Auf Platz 49: Janet Robinson, Vorstandsvorsitzende der "The New York Times Company".
Außer Clinton schafften es noch zwei weitere Ministerinnen aus dem Kabinett von US-Präsident Obama in die "Forbes"-Liste: Heimatschutzministerin Janet Napolitano (Platz 51) ...
... und Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius (56).
Auf Platz 52 eine weitere Politikerin: die Niederländerin Neelie Kroes ist EU-Wettbewerbskommissarin.
Die Lateinamerikanerin Sonia Sotomayor, die als erste Vertreterin der hispanischen Minderheit ins höchste US-Gericht einzog, schaffte es auf Platz 54 der Rangliste. Im Mai 2009 war sie von US-Präsident Obama für das Amt nominiert worden.
Mary Schapiro, die Leiterin der Börsenaufsicht SEC, liegt gleich hinter ihr auf 55.
Auf Platz 59: Amy Pascal, Co-Chefin von Sony Pictures Entertainment und Chefin der Columbia TriStar Motion Picture Group.
Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf, die einzige weibliche Regierungschefin in Afrika, hat Platz 66 inne.
Hinter ihr auf Rang 67: die finnische Präsidentin Tarja Halonen.
Und noch eine Präsidentin, diesmal von Irland: Mary McAleese hat Platz 68.
Neu aufgenommen in die Liste wurde die isländische Regierungschefin Jóhanna Sigurdardóttir (Platz 74).
Ihr folgt eine Königin: Rania von Jordanien sitzt auf Thron 75.
Auch neu auf der Liste: die Ministerpräsidentin von Bangladesch, Hasina Wajed (Platz 78).