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(Foto: picture-alliance / dpa)
Es ist der 1. Mai 1994 in Imola. Ayrton Senna wirkt angespannt, nachdenklich. Als sei er mit seinen Gedanken woanders.
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(Foto: imago images/WEREK)
Senna steht auf der Pole Position beim Großen Preis von San Marino. Neben dem Williams des Brasilianers platziert Michael Schumacher seinen Benetton-Renault. Zwei WM-Rivalen in der ersten Startreihe. Nichts Ungewöhnliches.
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(Foto: REUTERS)
Doch an diesem Sonntag ist in der Emilia Romagna nichts wie sonst.
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Tod und Tragik treffen das Wochenende mit voller Wucht.
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(Foto: picture alliance / AP Photo)
Es kommt aber noch schlimmer. Was an diesem 1. Mai 1994 in Imola passiert, bringt Michael Schumacher sogar an den Rand des Rücktritts nach nicht einmal drei Formel-1-Jahren.
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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
In der Tamburello-Kurve rast Senna um 14.17 Uhr mit seinem Wagen fast geradeaus.
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(Foto: picture-alliance / dpa)
Schumacher muss mitansehen, wie der Williams des großen Idols der damaligen Zeit in die Mauer einschlägt und zurückgeschleudert wird.
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(Foto: picture-alliance / dpa)
Trotz einer Vollbremsung ist Senna noch 214 km/h schnell, als er mit seinem Wagen gegen die Barriere kracht.
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Ein Teil der Radaufhängung durchschlägt Sennas Helm und bohrt sich in seinen Kopf, er hat nicht den Hauch einer Chance.
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Die Maggiore-Klinik in Bologna gibt 18.40 Uhr als offiziellen Todeszeitpunkt an, doch als er vier Stunden zuvor reglos auf dem Asphalt liegt, ahnt jeder bereits, dass es vorbei ist.
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Der König der Rennfahrer ist tot.
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30 Jahre ist das jetzt her.
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(Foto: IMAGO/MAXPPP)
Inzwischen gibt es an der Strecke in Imola ein Denkmal, das …
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(Foto: IMAGO/MAXPPP)
… an das schicksalhafte Wochenende erinnert.
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Bereits einen Tag zuvor jährt sich der Tod von Roland Ratzenberger, der …
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… am 30. April 1994 in Imola mit gerade einmal 33 Jahren sein Leben auf der Rennstrecke gelassen hat.
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An seinem Auto löst sich in der Qualifikation bei 300 km/h der Frontflügel, das unlenkbare Wrack …
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… bohrt sich in der Villeneuve-Kurve in die Mauer.
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(Foto: imago/WEREK)
Eine Tragödie, die Senna enorm aufwühlt und ihn am Sinn seines Tuns erheblich zweifeln lässt. Auch wenn er natürlich nicht ahnen kann, welches Schicksal ihn nur rund 24 Stunden später ereilen wird.
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Auch Rubens Barrichello ist an diesem Wochenende des Grauens heftig verunglückt, aber …
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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
… bis auf eine gebrochene Nase ohne schwere Verletzungen davongekommen.
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(Foto: imago/WEREK)
Als sei das alles nicht genug gewesen, werden beim Start nach einer Kollision neun Zuschauer durch herumfliegende Teile verletzt.
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"Als hätte man Jesus live ans Kreuz genagelt", sagte einmal der damalige Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone über den Unfall von Senna.
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34 Jahre alt ist er nur geworden, dreimaliger Weltmeister, vor allem aber schon damals eine Ikone und ein Nationalheld.
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Sein Heimatland Brasilien ruft Staatstrauer aus.
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Er habe sich sehr intensiv mit dem Tod von Ratzenberger und Senna auseinandergesetzt, erzählt Michael Schumacher 2006 dem SZ-Magazin.
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(Foto: picture-alliance / ASA)
Er habe sich gefragt, was ihm die Formel 1 und der Rennsport noch bedeuten könnten.
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"Auch deshalb bin ich damals nicht zu Ayrtons Beerdigung gefahren, sondern zum Testen. Ich musste wissen, ob ich weiterfahren kann, ob mir das Ganze überhaupt noch Freude macht."
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"Außerdem wollte ich nicht öffentlich trauern, alle hätten nur auf meine Tränen gewartet."
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(Foto: imago sportfotodienst)
Bruder Ralf ist damals, als es passiert, auf dem Weg in die Formel 1.
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Zweifel seien ihm nicht gekommen, erinnert er sich nun an das schreckliche Wochenende von Imola.
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(Foto: imago images/WEREK)
Es habe irgendwie surreal gewirkt, unvorstellbar.
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"Dass so etwas passiert, war einfach unglaublich schlimm. Es hat damals gezeigt, dass in Sachen Sicherheit noch sehr viel zu tun war", sagt er.
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Auch weil Bruder Michael sich einsetzte und dabei vom damaligen Automobil-Weltverbandspräsidenten Max Mosley sowie Ecclestone unterstützt wird, erhöht die Formel 1 die Sicherheitsstandards deutlich.
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(Foto: imago images / Crash Media Group)
"Für die, wie mich, die danach in die Formel 1 eingestiegen sind, bedeuteten die nachfolgenden Verbesserungen dann ein großes Glück. Seien es die höheren Cockpits gewesen - früher haben ja noch die Schultern rausgeschaut - sei es das Hans-System gewesen oder andere Veränderungen. Da ist viel passiert, Gott sei Dank", sagt Ralf Schumacher.
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Schwerste Unfälle gibt es auch danach immer wieder.
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Wie der von Robert Kubica in Montreal 2007.
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Der Wagen ist nur noch ein Wrack, drei der vier Räder abgerissen, die …
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… Front zerstört, das Heck ebenfalls.
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Der Pole überlebt den Crash dank der Sicherheitszelle aber nahezu unverletzt, setzt nur ein Rennen aus und …
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… gewinnt im Jahr darauf in Kanada.
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Oder der Feuerunfall von Romain Grosjean in Bahrain.
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Nach 27 Sekunden entkommt der Franzose 2020 den Flammen und …
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(Foto: imago images/PanoramiC)
… seinem in zwei Teile gebrochenen Auto nach einem Einschlag in die Leitplanken.
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(Foto: imago images/HochZwei)
Dass er überlebt, verdankt er der erhöhten Sicherheit in der Formel 1.
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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Dazu gehört auch, dass jeder schwere Unfall detailliert analysiert und aufbereitet wird.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Der bislang letzte Unfall mit Todesfolge für einen Fahrer trifft die Formel 1 2014 in Japan, als …
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(Foto: picture alliance / ATP)
… Jules Bianchi mit seinem Wagen unter einen Bergungskran rutscht.
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(Foto: picture alliance / HOCH ZWEI)
An den Folgen stirbt er ein Dreivierteljahr später im Sommer 2015.
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(Foto: picture alliance / DPPI media)
"Man glaubt als Fahrer immer, dass es einem selbst nicht passiert", sagt Ralf Schumacher.
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"Man denkt da ganz anders oder man denkt gar nicht drüber nach. Das ist schon komisch", räumt er ein und sagt rückblickend zu seinem eigenen Unfall 2004 in der Formel 1 in Indianapolis, bei dem er …
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… sich an der Wirbelsäule Verletzungen zugezogen hat: ...
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... "Als ich nach drei Monaten wieder im Auto saß, war ich einfach nur mega happy. Wenn ich das heute von außen betrachte, denke ich mir: 'Wie bekloppt muss man sein?'"
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(Foto: imago images/WEREK)
Welche Gedanken Senna vor dem Start am 1. Mai 1994 in Imola durch den Kopf gehen, wird nie jemand erfahren. (tsi/dpa)
30. Todestag von Ayrton Senna Wie ein schrecklicher Unfall die Formel 1 veränderte
Der 30. April und der 1. Mai 1994 sind Schicksalstage für die Formel 1. Roland Ratzenberger und Ayrton Senna sterben beim Großen Preis von San Marino nach schweren Unfällen. Auch Ralf und Michael Schumacher prägen die Ereignisse von Imola nachhaltig.
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