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Der Albert-Park in Melbourne, Australien: Seit 1996 beginnt hier die neue Formel-1-Saison.
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Nach vier Weltmeisterschaften hintereinander für Sebastian Vettel und Red Bull werden die Karten neu gemischt: Die Technik, die Regeln - fast nichts bleibt wie gewohnt. Der richtige Moment also, um sich (neu) in die Formel 1 zu verlieben?
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Chris Trautmann hat mit seinem Buch "111 Gründe, die Formel 1 zu lieben" (Schwarzkopf & Schwarzkopf, Taschenbuch, 9,95 Euro) der Königsklasse eine launige wie lesenswerte Huldigung geschrieben. Wir präsentieren die 11 überzeugendsten Gründe, Trautmanns Begeisterung zu teilen.
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1. Weil sie die Sportart mit den schönsten Namen ist: Über diesen Punkt lässt sich trefflich streiten, aber Trautmanns Argumente sind gut. Erkennen Sie diesen Mann? Es ist Wolfgang Graf Berghe von Trips, der 1961 als Führender der WM-Wertung beim Großen Preis von Italien in Monza bei einem Unfall ums Leben kam. Auch adlig: Baron Alexander Fermor-Hesketh.
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An einen "Mantel-und-Degen-Film-Protagonisten" erinnert Trautmann der ehemalige McLaren-Pilot Juan Pablo Montoya. Auf welche Gedanken Trautmann beim Namen Clay Regazzoni kommt ... lesen Sie selbst.
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2. Weil im winzigsten Fürstentum die größte Gala stattfindet: Der berühmteste Grand Prix überhaupt wird in Monaco abgehalten. Und das, obwohl das Rennen an sich kaum Action verspricht. Überholmanöver wagen auf dem engen Kurs nur die allerwenigsten Fahrer.
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"Formel 1 in Monte Carlos ist, als würde man im Hubschrauber durchs Wohnzimmer fliegen", sagte Nelson Piquet, dreifacher Weltmeister - der übrigens nie in Monaco gewann.
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Wer gewinnt, bekommt seine Trophäe vom Fürsten von Monaco - wie hier Fernando Alonso 2007.
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Viel mehr als um den Sport geht es an der Cote d'Azur aber um die Selbstdarstellung von Jetset und Promis, ums Sehen ...
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... und Gesehen werden ...
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... auf den Dächern über der Strecke ...
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... oder auf den Luxus-Jachten im Hafenbecken. In Monaco verdient sich die Formel 1 das Anhängsel "Zirkus".
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3. Weil Mercedes aus einer billigen Idee eine schöne Geschichte gemacht hat: Ob sie wirklich wahr ist, spielt bei so einer schönen Erzählung eine untergeordnete Rolle - 1934 wurde der Mythos der Silberpfeile geboren, angeblich aus der Not heraus. (im Bild: Hermann Lang beim Grand Prix von Frankreich 1938).
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Beim Rennen auf dem Nürburgring wog der Mercedes ein Kilo zu viel, die Mechaniker trugen den weißen Lack ab, und pinselten den Boliden mit einer dünnen Schicht Silberfarbe an. Im Bild: der Wagen von Manfred von Brauchitsch beim Grand Prix von Italien 1938.
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Seitdem fuhren Generationen von erfolgreichen Fahrern im Silberpfeil - darunter der legendäre Juan Manuel Fangio, fünffacher Weltmeister.
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So sieht übrigens der aktuelle Silberpfeil aus, der F1 W05.
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4. Weil Kai Ebel der hemmungsloseste Hemdenträger ist: Dieser Punkt braucht wohl keine Erläuterung.
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Seit 1992 ist der Sportreporter für RTL in der Boxengasse unterwegs.
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Er gehört mit zum Repertoire der Formel 1, auch wenn ihn einige Piloten angeblich nicht ernst nehmen. Warum nur?
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Im Übrigen sind auch seine Hosen super.
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5. Weil der Boxenfunk funky ist: Zugegeben, in den wenigsten Fällen verstehen die Fernseh-Zuschauer das Gekrächze zwischen Fahrer und Box. Aber wenn, kann es unterhaltsam werden.
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Kimi Räikkönen antwortete einst auf die Anweisung eines Ingenieurs, er solle doch bitte alle vier Reifen warmhalten: "Ja, ja, ja, ich weiß, was ich tue."
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Legendär die Ansage von Ferrari-Teamchef Jean Todt 2001 an Rubens Barrichello: "Let Michael pass for the Championship". Danach wurde die Stallorder verboten.
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Die Lautstärke niedriger stellen sollte man bei den Zieldurchfahrten von Sebastian Vettel - der Champion schreit gern mal gegen seinen Motor an.
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6. Weil sie so schöne Kurven hat: Nein, nicht was Sie jetzt denken. Tamburello, Brewery Bend und Rascasse (hier im Bild), das sind die Namen, die das Herz von Motorsportfans höher schlagen lassen.
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Die schönste von allen - und lange Zeit die gefährlichste - ist unbestritten die Eau Rouge in Spa Franchorchamps. Von der Zielgeraden kommend links in die Senke ...
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... und dann rechts wieder hoch.
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Michael Schumacher hat diese Kurve angeblich in seinem allerersten Rennen bereits Vollgas genommen, was nur wenige tun. Jaques Villeneuve (im Bild) flog hier einmal ab und sagte: "Mein geilster Unfall."
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7. Weil die Boxenluder in Rente sind: Nun gut, jetzt also doch diese Kurven ... erinnern Sie sich an Katie Price?
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Die Britin räkelte sich um die Jahrtausendwende öffentlichkeitswirksam im Umfeld des Jordan-Teams.
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2004 lernte sie beim britischen "Ich bin ein Star ..." den Sänger Peter André kennen, heiratete ihn und verließ ihn wieder. Das führt jetzt wirklich zu weit weg von der Formel 1, und genau deswegen sind wir froh, dass Boxenluder heute nicht mehr angesagt sind.
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8. Weil sie nicht nur eine Schraube locker hat: Immer wieder schön zu sehen, dass bei allem Hightech in der Formel 1 manchmal eben doch die profansten Dinge haken. So wie beim Grand Prix in Malaysia 2013, als Radmutter und Schlagbohrer bei Force India einfach nicht zusammenfinden wollen. Paul di Resta (Bild) und auch Adrian Sutil hängen minutenlang fest.
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Überhaupt, die Boxenstopps: Hier nimmt Felipe Massa den Tankrüssel mit.
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9. Weil Schach bei 300 Sachen einfach interessanter ist: Ja klar, Rennfahrer düsen nur im Kreis herum. Und nebenbei machen sich dutzende kluge Köpfe Gedanken um die beste Strategie.
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Wann holen wir die Jungs in die Box? Welche Reifen ziehen wir jetzt auf? Formel 1 wird eben auch von Hirnschmalz angetrieben.
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10. Weil Quick Nick das Medical Car rammte: Unfälle gehören zum Rennsport dazu. Anders als noch vor 20 Jahren sind die Boliden sehr sicher, in den wenigsten Fällen zieht ein Crash noch ernsthafte Verletzungen nach sich.
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Manchmal hat so ein Unfall auch Slapstick-Charakter: 2002 in Brasilien fängt ein Auto Feuer, das Medical Car fährt raus und hält auf der Strecke - Nick Heidfeld sieht es zu spät und demoliert die geöffnete Tür.
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Kein Unfall, umso witziger: In Malaysia 2013 fährt Lewis Hamilton die falsche Box an, seine Crew muss ihn erst hektisch herbeiwinken.
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Ferrari ist lange Jahre berüchtigt für Fehler in der Box - einmal muss Rubens Barrichello lange Sekunden warten, weil der rechte Vorderreifen nicht aufzufinden ist.
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11. Weil die Formel 1 der Triumph der Unvernunft ist: Buchautor Chris Trautmann führt die Gegenargumente selber an, "die Idiotie des Kreisfahrens, die überflüssige Umweltverschmutzung oder das Animieren des Bleifußes." Aber er liebt die Formel 1, wie so viele andere, und dafür gibt es nicht nur 111 Gründe ...
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"Ich hätte gut 222 Gründe aufzählen können."
Skurrile Typen, deftige Crashs, heiße Kurven 11 Gründe, die Formel 1 zu lieben
In dieser Saison stellt sich die Formel 1 auf null: Neue Technik, neue Regeln - und eine neue Liebe? Wir nennen 11 Gründe, die Königsklasse für sich zu entdecken. Von Boxenluder über gewagte Outfits, gefährliche Strecken, dämliche Pannen zu legendären Autos.
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