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Jörg Wontorra ordnete die Bedeutung der Sendung beizeiten bodenständig ein: "Wenn der Fußball Religion ist, ist der 'Doppelpass' der Gottesdienst." Wontorra hatte den "Doppelpass" elf Jahre lang moderiert.
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Das fachliche Niveau der Sendung ist bei manchen in der Branche durchaus umstritten. "Es fragt morgen keiner nach dem Wie. Maximal wird im 'Doppelpass' irgendein Käse erzählt", grantelte einst Matthias Sammer.
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Nicht immer gut gelaunt talkte auch der unvergessene Rudi Assauer mit: "Sie könnten ja auch mal die Frage stellen, ob hier der richtige Moderator am Tisch sitzt", schimpfte der damalige Schalke-Manager in Richtung Moderator Rudi Brückner.
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Mit Brückners Nachfolger Wontorra wurde es noch "Herzlicher": "Herr Wontorra, ich weiß nicht, ob sie heute Morgen schon in den Spiegel geguckt haben? Erstens sind Sie 20 Jahre jünger als ich und sehen ...
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... 40 Jahre älter aus als ich. Und in der Tat werde ich es noch erleben, dass Schalke 04 in den nächsten Jahren Meister wird. Die Frage sei erlaubt, ob Sie dann noch auf dem Stuhl hier sitzen."
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Es war aber keine einseitige Beziehung: "Das ist vielleicht auch noch ein ganz kleines Problem, das man besprechen sollte. Inwieweit sollte ein Manager aufpassen, dass sein Grundnahrungsmittel nicht den ganzen Tag über flüssig ist?", fragte Wontorra.
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Er hatte live in der Sendung auf die "Bild"-Schlagzeile "Assauer voll dabei" angespielt - und musste sich später dafür entschuldigen.
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Aussagen aus dem "Doppelpass" sind allerdings nicht automatisch geeignet, lebenslange Fehden zu provozieren. "Solange Karl-Heinz Rummenigge und ich in diesem Verein etwas zu sagen haben, wird der nicht mal Greenkeeper im neuen Stadion", sagte Uli Hoeneß einst über Lothar Matthäus.
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Der hat seinem Ex-Boss das offenbar nicht nachgetragen.
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Auch Wontorra und Assauer fanden wieder zusammen. "Lieber Herr Jörg Wontorra, ich weiß nicht, wann Sie das letzte Mal auf dem Schalker Feld gewesen sind. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg oder was", stichelte Rudi Assauer gegen Wontorra. Der kam trotzdem zur Gedenkfeier des 2019 verstorbenen Schalke-Machers.
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Es ist allerdings nicht bekannt, wie Mario Basler die Meinung von Dieter Hoeneß gefiel: "Mario hatte wirklich einen fantastischen Spannstoß. Wenn das Gehirn genauso entwickelt gewesen wäre wie sein rechter Fuß, wäre das großartig."
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Oder ob Louis van Gaal vor Udo Latteks Tod noch ein Wort mit diesem gewechselt hat. "Er ist ein ausgezeichneter Trainer, aber als Mensch ist er ein Arsch", wusste Lattek zu berichten.
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Überhaupt Trainer: Latteks Analysen waren bisweilen gnadenlos, nicht selten auch dezent anachronistisch: "In dieser Phase so zu trainieren, halte ich für ein bisschen Blödsinn, weil die Belastung doch anders geartet ist."
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"Wenn ich früher mit Gerd Müller oder Franz Beckenbauer einen 3500-Meter-Lauf gemacht hätte, die hätten mich erschlagen und wären auch nicht angekommen." (Über die Methoden von Bundestrainer Jürgen Klinsmann)
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Möglicherweise war Lattek mehr auf der Linie von Felix Magath, der 2004 einen überraschenden Einblick in seine Trainingsphilosophie gab.
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"Die Spieler bestimmen, was gemacht wird - nicht ich. Ich als Trainer reagiere auf die Spieler, was die mir anbieten. Wenn wir die ganze Woche in der Nase bohren und am Wochenende dann jeden Gegner schlagen - ja, dann bohren wir die ganze Woche in der Nase. Ist doch klar!"
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Ob Mario Basler im Erfolgsfalle bei Magath hiermit durchgekommen wäre? "Wir saßen früher im Wasserbecken und haben mit acht Mann geraucht, da kam der Trainer um die Ecke - auf einmal waren sieben Kippen im Warmwasserbecken und ich habe halt weitergeraucht."
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"Das Bier, das bei den Schalke-Spielen in den riesigen Leitungssystemen übrigbleibt, wird nach Dortmund rübergepumpt ...
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... und dort unter dem Namen 'Brinkhoffs Nummer 1' verkauft." (Manni Breuckmann)
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"Naja, es spielt mir ja sonst keiner mehr dran rum, verstehst du! Wenn es mir langweilig wird, gehe ich zum Arzt: Einmal Prostata, bitte!"
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"Ich bin kein Nazi, aber wer Ribery entdeckt hat, dem muss man ein Ritterkreuz mit Eichenlaub und Brillanten geben." (Udo Lattek)
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Natürlich, keine Bonmot-Sammlung kommt ohne Reiner Calmund aus: "Mit Tradition kannst du keine Lampen anmachen. Einen Pierre-Emerick Aubameyang kannst du nicht mit Tradition bezahlen. Der will Asche sehen - sonst ist er weg", erklärte der Ex-Macher wenig romantisch.
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Und weil "Calli" es bildhaft mag, adelte er auch den ewigen Experten Lattek entsprechend. "Wenn der Udo auf der Straße einen Haufen hinmacht, dann sagen die Leute: 'Guck mal, wie gut er da hingeschissen hat. Das qualmt sogar noch."
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Lattek selbst mochte es gerne deftig: "Ich würde vorschlagen, dass Tönnies und Magath zusammen in einen dunklen Raum gehen, eine halbe Stunde das Licht ausmachen und sich gegenseitig aufs Maul hauen", empfahl der nicht eben altersmilde Experte mal.
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Bei anderer Gelegenheit watschte er einen altgedienten Reporter ab: "Wer ist Rolf Töpperwien, hat der schon mal eine Mannschaft trainiert? Als ich noch Trainer war, ist der bei mir doch früher überall reingekrochen, wo eine Öffnung war."
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Selbst wenn er sich versöhnlich geben wollte, gelang das oft nicht so recht: "Ich bin zwei Mal während unserer Funkstille zu Erich Ribbeck gegangen und habe gesagt: 'Schwamm drüber' - aber er hat immer gezickt wie eine Jungfrau."
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(Foto: imago images/Kicker/Eissner, Liedel)
"Wer Uli kennt, weiß, dass er geladen ist bis oben hin. Es fehlt nur noch einer, der mit der Nadel reinpiekst, dann fliegt er weg."
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Schlusswort Lattek über seine Beziehung zu Uli Hoeneß: "Er hatte irgendwie auch oft Recht, aber das meiste Recht hatte immer ich."
25 Jahre "Doppelpass" "Aber das meiste Recht hatte immer ich"
Seit 25 Jahren wird im "Doppelpass" der Fußball besprochen. Nicht immer ausschließlich konstruktiv, wie eine Zusammenstellung aus gewagten Aussagen aus einem Vierteljahrhundert zeigen.
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