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Gerd Müller ist tot. Wie "sein" FC Bayern mitteilte, starb der "Bomber der Nation" am Morgen des 15. August.Bild 1 von 36 | Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb
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"Heute steht die Welt des FC Bayern still", schrieb der Klub, für den Müller alle seine 427 Bundesligaspiele bestritt. "Der deutsche Rekordmeister und seine gesamte Fangemeinde trauern um Gerd Müller, der am frühen Sonntagmorgen im Alter von 75 Jahren gestorben ist."Bild 2 von 36 | Foto: picture-alliance / Pressefoto ULMER/Claus Cremer
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Im vergangenen November wollte man noch den 75. Geburtstag des großen Torjägers feiern. Der FC Bayern hatte die große Bühne für seinen vielleicht größten Spieler längst vorbereitet.Bild 3 von 36
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Ob "Kaiser" Franz Beckenbauer oder der langjährige Patron Uli Hoeneß: Bei der Feier zum 75. Geburtstag von Gerd Müller am 3. November 2020 im Klubmuseum in der Allianz Arena wollte kein Weggefährte des legendären "Bombers der Nation" fehlen.Bild 4 von 36 | Foto: imago/Horstmüller
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Doch Corona war auch hier der Partycrasher und verhinderte einen Festtag mit traurigem Anstrich. Denn die wichtigste Person wäre ohnehin nicht in die heiligen Hallen gekommen: Müller werde "aus gesundheitlichen Gründen leider nicht anwesend sein können", hatten die Bayern mitgeteilt.Bild 5 von 36 | Foto: dpa
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Der größte Torjäger der deutschen Fußball-Historie war an Alzheimer erkrankt, Müller lebte seit fast sechs Jahren im Pflegeheim. Dort war es schon lange stiller geworden um ihn. Ehefrau Uschi pflegte ihren Mann täglich nach Kräften, doch die Pandemie schränkte die Zahl der Besuche durch andere stark ein.Bild 6 von 36 | Foto: dpa
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Ob Hoeneß oder Jupp Heynckes - ihr Gerd habe die Gäste stets mit einem Lächeln empfangen, erzählte Uschi Müller einmal. Aber ob er sich an seine vielen Tore noch erinnerte?Bild 7 von 36 | Foto: dpa
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Müller war einmalig, unerreicht. Hintern raus, kurze Drehung, Schuss - dann machte es bumm!Bild 8 von 36 | Foto: dpa
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"Ohne die Tore vom Gerd wären wir noch immer in unserer alten Holzhütte an der Säbener Straße", würdigte Beckenbauer die Verdienste des "wichtigsten Spielers in der Geschichte des FC Bayern".Bild 9 von 36 | Foto: imago/Horstmüller
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Deutschland wäre 1974 ohne Müllers unnachahmliches 2:1-Siegtor wohl auch nicht Weltmeister geworden. Doch die Jubelbilder sind verblasst, seit Februar 2015 kämpfte der ewige Torjäger seinen letzten, aussichtslosen Kampf - gegen das Vergessen.Bild 10 von 36 | Foto: imago images/United Archives
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Es war ein leiser Abschied, der bei aller Tragik dennoch irgendwie zu ihm passt. Gerd Müller war immer der stille, schüchterne und bescheidene Star, der auf all den Trubel um seine Person verständnislos-verdruckst reagierte.Bild 11 von 36 | Foto: imago/WEREK
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Als ihn der FC Barcelona in den 1970er-Jahren mit dem astronomischen Jahresgehalt von 600.000 Mark köderte, lehnte er irritiert ab: "I mog ned, i kann doch ned mehr als a Schnitzel am Tag essen."Bild 12 von 36 | Foto: imago/Fred Joch
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Das Geheimnis seiner Tore war für ihn selbst eines. "I hau' halt immerzu aufs Tor", sagte er, "wenn i drei Sekunden zum Überlegen hätt, wär's vorbei."Bild 13 von 36 | Foto: imago/WEREK
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Während Beckenbauer oder Hoeneß nach der Karriere über Jahrzehnte im Rampenlicht blieben, scheute Müller die Öffentlichkeit.Bild 14 von 36 | Foto: dpa
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Der gelernte Weber war kein Charismatiker, hatte Probleme mit dem Leben außerhalb des Fußballs. In den 1980er-Jahren verfiel er dem Alkohol, geriet finanziell und privat in Not.Bild 15 von 36 | Foto: imago sportfotodienst
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Seine Spezln, der Franz und der Uli, fingen ihn auf, gaben ihm eine neue Aufgabe als Co-Trainer. "Ohne die Hilfe meiner Freunde hätte ich es wohl nicht geschafft", sagte Müller.Bild 16 von 36 | Foto: imago sportfotodienst
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Auch in den vergangenen Jahren standen die Bayern ihrem "Gerdchen" (der verstorbene Erfolgscoach Dettmar Cramer) zur Seite. "Wir helfen, wo es nur geht", sagte Hoeneß. Vor allem aber, betonte er, kümmere sich Müllers Frau "aufopferungsvoll" um ihn.Bild 17 von 36 | Foto: picture alliance / dpa
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In emotionalen Worten hatte Uschi Müller über ihren Mann gesprochen. "Der Gerd schläft seinem Ende entgegen", sagte sie der "Bild"-Zeitung. Er habe "die Augen geschlossen, döst vor sich hin, macht den Mund nur noch selten auf, kriegt pürierte Nahrung. Er ist ruhig und friedlich, muss glaube ich auch nicht leiden. Er schläft langsam hinüber."Bild 18 von 36 | Foto: imago images/Fred Joch
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"Furchtbar" sei diese Krankheit für den Gerd und die Familie, betonte Hoeneß, überhaupt war die Anteilnahme für "kleines, dickes Müller" (der frühere Bayern-Trainer Zlatko Tschik Cajkovski) stets groß.Bild 19 von 36 | Foto: dpa
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Müllers Schicksal berühre ihn sehr, sagte Bundestrainer Joachim Löw schon zum 70. Geburtstag, "er war wohl der allergrößte Stürmer, den wir hatten - ein Stürmer, den wir so nie mehr sehen werden".Bild 20 von 36 | Foto: REUTERS
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HSV-Idol Uwe Seeler war "einfach nur traurig", wenn er an seinen früheren Mitspieler in der Nationalmannschaft dachte.Bild 21 von 36 | Foto: imago/WEREK
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Und Bayern-Star Thomas Müller, der die Tradition des Tore-"Müllerns" fortsetzt, meinte: "Die Krankheit von Gerd geht mir an die Nieren."Bild 22 von 36 | Foto: dpa
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Die Anteilnahme hatte weniger mit all den Toren und Rekorden als vielmehr mit Müllers Wesen zu tun.Bild 23 von 36 | Foto: imago sportfotodienst
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Dabei hätte ihm eine gewisse Eitelkeit niemand krumm genommen: Gerd Müller erzielte 365 Bundesliga-Tore, allein 40 in der Saison 1971/72 - "ewiger" Bestwert, so dachte man.Bild 24 von 36 | Foto: imago sportfotodienst
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Bis in der vergangenen Saison Robert Lewandowski die Uralt-Marke übertraf. Müller bekam es nicht mehr mit. Es wäre aber auch kein Problem gewesen, war sich Uschi Müller sicher: "Der Gerd kennt keine Neidgefühle. Er würde nicht jammern, wenn er den Rekord verliert."Bild 25 von 36 | Foto: dpa
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Robert Lewandowski knackte schließlich den Rekord und traf 2020/21 40-mal. Gegrämt hätte sich Müller nicht. "Ganz im Gegenteil: Er wäre der Erste, der gratulieren würde, der sagen würde: 'Gut gemacht, Junge. Du bist super.' Hundertprozentig sicher", sagte Uschi Müller.Bild 26 von 36 | Foto: picture alliance / Pressebildagentur ULMER
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"Ich möchte meine Tore der wahren Legende Gerd Müller widmen, er feiert heute seinen 75. Geburtstag", schrieb Lewandowski im November 2020 auf Instagram. "Das, was du erreicht ist, ist für mich der Maßstab, jeden Tag hart dafür zu arbeiten, deiner Größe wenigstens ein bisschen näherzukommen. Bleibe stark, König Gerd!"Bild 27 von 36 | Foto: picture alliance/dpa/AP-Pool
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In der Nationalmannschaft, aus der er nach dem WM-Finale gegen die Niederlande viel zu früh zurücktrat, waren es unglaubliche 68 Treffer in 62 Spielen.Bild 28 von 36 | Foto: picture alliance/dpa
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Seine Taten besang er eher unbeholfen in "Dann macht es bumm".Bild 29 von 36 | Foto: imago sportfotodienst
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Nun trauert der deutsche Fußball um eine seiner größten Legenden.Bild 30 von 36 | Foto: imago sportfotodienst
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"Gerd Müller war einer der größten Torjäger aller Zeiten, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Natürlich war er auch für mich als Stürmer ein Vorbild", sagte Rudi Völler, einer von Müllers Nachfolgern im DFB-Team. "Es ist ein trauriger Tag für den Fußball, Gerds Leistungen werden unvergessen bleiben."Bild 31 von 36 | Foto: dpa
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"Ich hatte die große Ehre, ihn persönlich als einen sehr bescheidenen und angenehmen Menschen kennenlernen zu dürfen", sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.Bild 32 von 36 | Foto: dapd
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"Er war ein außergewöhnlicher Spieler, dem der FC Bayern und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft unendlich viel zu verdanken haben."Bild 33 von 36 | Foto: picture alliance / SvenSimon
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DFB-Vizepräsident Peter Peters erinnert sich so an Gerd Müller: "Mit Gerd Müller geht ein großes Stück deutsche Fußballgeschichte. Wir sind betroffen und tieftraurig. Unser Mitgefühl gehört seinen Angehörigen, hinter denen schwere Zeiten liegen und denen wir in dieser Situation viel Kraft wünschen. Zugleich blicken wir voller Hochachtung und Dankbarkeit auf das Lebenswerk von Gerd Müller. Für mich ist er der beste Stürmer in der Geschichte des Fußballs.Bild 34 von 36 | Foto: picture-alliance / GES-Sportfoto
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"Die Nachricht von Gerd Müllers Tod macht uns alle tief betroffen. Er ist eine der größten Legenden in der Geschichte des FC Bayern, seine Leistungen sind bis heute unerreicht und werden auf ewig Teil der großen Geschichte des FC Bayern und des gesamten deutschen Fußballs sein", erklärte der Münchner Vorstandschef Oliver Kahn.Bild 35 von 36
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"Gerd Müller steht als Spieler und als Mensch wie kaum ein anderer für den FC Bayern und seine Entwicklung zu einem der größten Vereine weltweit. Gerd wird für immer in unseren Herzen sein."Bild 36 von 36 | Foto: picture alliance / SvenSimon

Der "Bomber der Nation" ist totDas tragisch-große Leben des Gerd Müller

15.08.2021, 15:36 Uhr

Gerd Müller ist tot. Der größte deutsche Torjäger starb im Alter von 75 Jahren. Seine Statistiken sind gewaltig, sein Weg abseits des Platzes jedoch verlief bisweilen tragisch. Müller verstarb nach langer Alzheimerkrankheit.