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Das 176. Revierderby steht an: Borussia Dortmund empfängt …
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… den FC Schalke 04.
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Die Situationen könnten nicht unterschiedlicher sein: Der BVB kämpft um den Meistertitel, …
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… die Gelsenkirchner gegen den Abstieg. Sie hängen auf Tabellenplatz 15 fest.
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Zeit, an die 175 vorangegangenen und teils legendären Revierderbys zu erinnern. 1925 trafen die beiden Klubs erstmals aufeinander. In der Bundesliga hat es seit deren Gründung 93 Duelle gegeben. (Im Bild: Eine Partie von 1958 mit dem Zweikampf zwischen Adi Preißler und Günter Karnhof).
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Die Bilanz entspricht nicht der derzeitigen Situation, sondern steht zugunsten der Königsblauen: 68 Siegen stehen 46 Unentschieden und 61 Niederlagen gegenüber, die Tordifferenz lautet 333:272.
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In der Bundesliga-Ära spielte niemand mehr Derbys als das Schalke-Idol Klaus Fichtel und BVB-Torhüter Roman Weidenfeller (je 24), …
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… niemand gewann mehr als der heutige Dortmunder Sportdirektor Michael Zorc (10).
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Das erste Derby fand am 3. Mai 1925 statt: Das Spiel endete 4:2 für den FC Schalke 04. Es war die Geburtsstunde des Schalker Kreisels in der Ruhrgaumeisterschaft der Kreisligen. "Kurz und flach wandert der Ball von Mann zu Mann", schrieb der "Dortmunder Generalanzeiger" über das Spiel der Schalker in Herne. Ernst Kuzorra (links), 19 Jahre alt, traf doppelt. Er wurde zu einer Schalker Legende.
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Den höchsten Sieg gab es am 20. Oktober 1940 - ebenfalls für die Schalker. Das Spiel endete - aua - 10:0. Kein Derby war einseitiger als jenes im Zweiten Weltkrieg in der Gauliga Westfalen. Wieder war Ernst Kuzorra der Held, diesmal erzielte er vier Tore in der ersten Halbzeit. (Das Bild ist von 1939, rechts Kuzorra)
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Das erste Bundesliga-Derby stieg am 7. September 1963: Die Königsblauen gewannen 3:1.
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Reinhold Wosab erzielte in der sechsten Minute das erste Derby-Tor in der Bundesliga - für den anfangs überlegenen BVB. Dann aber brach Dortmund ein, Schalke traf vor 38.000 Zuschauern dreimal innerhalb von 14 Minuten.
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Im Rückspiel revanchierte sich der BVB mit einem 3:0, die Schalker blieben erstmals in einem Bundesliga-Spiel torlos.
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Das Nebelderby datiert vom 12. November 1966. Borussia Dortmund gewann 6:2 - aber fast niemand hatte es gesehen. Schiedsrichter Gerd Henning hatte sich eine Taktik überlegt. "Immer, wenn der Ball in den Nebel geschossen wurde, bin ich hinterhergelaufen. Das war anstrengend, aber okay." Denn im Stadion Rote Erde sahen selbst die Spieler kaum die Hand vor Augen.
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"Wir mussten uns gegenseitig über den Spielstand informieren", sagte Schalkes Klaus Fichtel. Die Antwort war ernüchternd: Die Königsblauen verloren 2:6.
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Drei BVB-Tore erzielte Lothar Emmerich. Der sagte später: "Wenn wir etwas gesehen hätten, hätten wir noch höher gewonnen."
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Der Hundebiss vom 6. September 1969 ging ebenfalls in die Geschichtsbücher ein: Friedel Rausch lag bäuchlings auf dem Rasen, das Hinterteil entblößt, einige Männer saßen und standen recht ratlos drumherum.
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"Die Narbe ist ein Andenken für immer", berichtete Rausch, der am 18. November 2017 mit 77 verstarb, stets. Schäferhund "Rex" hatte herzhaft zugebissen, als Hunderte Schalker im Jubel über das 1:0 durch Hansi Pirkner den Platz stürmten. Das Spiel endete übrigens 1:1.
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Fichtels Abschied fand am 22. April 1986 statt: Ein Derby, das nur durch seine Bedeutung der Personalie Klaus Fichtel in den Bann zieht. Der war eigentlich als Co-Trainer zu Schalke zurückgekehrt, spielte aber dann doch wieder - auch in seinem 24. Derby.
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Das Spiel endete durch ein spätes Zorc-Elfmetertor 1:1, sonst wäre Fichtel (hier mit seinem Sohn Christian) nicht nur der Mann mit den meisten Derbyspielen, sondern auch der mit den meisten Derbysiegen. So hat er neun - und Zorc zehn.
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Am 19. Dezember 1997 stieg das Spiel von Torhüter Jens Lehmann: Es war ein Eckball, den es nicht hätte geben dürfen, aber das interessierte nachher fast niemanden - außer den BVB-Präsidenten Gerd Niebaum, der den jungen Linienrichter Dirk Margenberg als "Weihnachtsmann" beschimpfte.
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Margenberg eröffnete mit seiner Fehlentscheidung die Chance zu einem der größten Derby-Momente: Der mit nach vorne gestürmte Schalke-Torhüter Jens Lehmann traf in der Nachspielzeit per Kopf zum Ausgleich. Es war das erste Tor eines Torhüters in der Bundesliga aus dem Spiel heraus. Das Spiel endete schließlich 2:2.
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Ebenfalls Brisant: Lehmann wechselte später zum BVB.
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Am 23. September 2000 kehrte Andi Möller zurück: Es war die Rückkehr des Verräters. Andreas Möller war im Sommer vom BVB zu Schalke 04 gewechselt - für beide Seiten ein Unding. Die Anfeindungen waren nicht zitabel.
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Dann jener 23. September: Möller machte ein Riesenspiel, mit nacktem Oberkörper feierte er vor der Schalker Kurve. Das Spiel endete 0:4. Die Fans sangen: "Ohne Möller habt ihr keine Chance!"
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Am Ende wurde Andreas Möller mit Schalke Meister - aber nur für vier Minuten. Dann erst war der Abpfiff beim Spiel des FC Bayern ertönt und die Münchner wurden dank eines 1:1 gegen den Hamburger SV in der 94. Minute doch der echte Meister.
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Möller und der FC Schalke 04 trösteten sich eine Woche später mit dem DFB-Pokal.
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Am 12. Mai 2007 verspielte der FC Schalke die Meisterschaft: Es war der wohl süßeste Derby-Sieg für den BVB, der eine schlimme Saison hinter sich hatte Beim Derby am 33. Spieltag war schon klar: Der Klub wird es nicht in den Europapokal schaffen, doch man könnte den Schalkern noch die Meisterschaft versauen.
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Das Stadion kochte beim Einlaufen der Mannschaften, auf einem schwarz-gelben Transparent stand: "Nur gucken, nicht anfassen!" Und tatsächlich: Der Tabellenführer stolperte, Alex Frei (rechts) und Ebi Smolarek trafen für Dortmund.
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"Gejammert wird erst, wenn alles vorbei ist", sagte Fabian Ernst noch kämpferisch. Das war es eine Woche später - Meister der Saison 2006/07 wurde der VfB Stuttgart.
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Am 13. September 2008 startete eine Aufholjagd: Schiedsrichter Lutz Wagner saß nach dem Spiel noch in der Kabine, mehrere Stunden lang. Auf DVD schaute er sich noch mal das komplette Spiel an, das er mit schwerwiegenden Fehlentscheidungen beeinflusst hatte.
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Nachher sprach er von "persönlicher Wahrnehmung", was niemanden wirklich zufriedenstellte.
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Die Schalker schäumten: Nach ihrer 3:0-Führung glitt ihnen das Spiel aus der Hand. Christian Pander und Fabian Ernst flogen vom Platz, das 2:3 war ein Abseitstor, der Handelfmeter zum Ausgleich unberechtigt.
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Am Ende jammerten aber auch die Dortmunder: Wagner hatte ihnen zu früh abgepfiffen. Womöglich wäre noch mehr als das 3:3 drin gewesen.
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Das irrste Spiel fand am 25. November 2017 statt: Der FC Schalke 04 lag völlig am Boden. 0:4 stand es nach nur 25 Minuten.
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Trainer Domenico Tedesco sagte seiner Mannschaft, er wolle nur noch die zweite Halbzeit gewinnen.
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Der BVB träumte von einer historischen Demütigung des Rivalen. Doch er brach nach dem ersten Gegentor in der 61. Minute komplett zusammen.
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Naldo köpfte in der Nachspielzeit den Ausgleich und krönte das größte Comeback der Derby-Geschichte. Das Spiel endete 4:4.
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Und in diesem 176. Derby? Eins ist sicher: ...
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... Die Fans werden alles geben für ihre Klubs.
Hundebiss, Nebel, Titelversagen Die größten Revierderbys der Fußball-Historie
Borussia Dortmund empfängt am 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga den Erzrivalen FC Schalke 04. Es ist das 176. Revierderby der Geschichte. Zeit, zurück zu blicken auf die besten gemeinsamen Momente der vergangenen Jahrzehnte. Mit dabei: Ein Hundebiss, dichter Nebel, Schiedsrichterversagen und eine grandiose Aufholjagd.
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