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Der deutsche Fußball trauert um Horst Eckel. Der Pfälzer war der letzte noch lebende Weltmeister von 1954. Er starb am Freitag im Alter von 89 Jahren.
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Der rechte Außenläufer des 1. FC Kaiserslautern gehörte als Jüngster jener Mannschaft von Kapitän Fritz Walter an, ...
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... die das Endspiel im Dauerregen gegen den großen Favoriten Ungarn nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 gewann und das "Wunder von Bern" schaffte.
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Eckel hatte den Spitznamen "Der Windhund", weil der schnelle Spieler im Mittelfeld die Löcher stopfte und ...
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... seinem späteren Trauzeugen Fritz Walter den Rücken frei hielt.
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Zusammen mit Fritz und Ottmar Walter sowie Werner Liebrich und Werner Kohlmeyer bildete er den Lauterer Block in Herbergers Team und bestritt insgesamt 32 Länderspiele.
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"Beim Schlusspfiff wussten wir, dass wir Weltmeister sind. Aber was das für die Leute zu Hause bedeutet, haben wir erst gemerkt, als wir wieder deutschen Boden betreten haben. Es war ein toller Empfang", erinnerte sich Eckel einmal.
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Neun Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war dieser Sieg ein Signal für den politischen und wirtschaftlichen Aufbruch der Nation.
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Hunderttausende säumten die Gleise und Straßen ...
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... als die Weltmeister wie im Triumphzug in die Heimat zurückkehrten.
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Ein Moment des Stolzes in einer ansonsten freudlosen Zeit. Bundespräsident Theodor Heuß und Kanzler Konrad Adenauer gratulieren.
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Im Oktober 2020, kurz bevor Fritz Walter 100 Jahre alt geworden wäre, gab Eckel zu Hause in Vogelbach ein Interview. Er hoffe, dass er seinen Freund Fritz Walter irgendwann mal im Himmel wiedersehe. "Dann machen wir weiter mit dem Fußball, wie wir es früher gemacht haben. Es war eine schöne Zeit", sagte er.
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In einem Beitrag für "Die Zeit" hat Eckel einmal über das große Finale geschrieben: "Sepp Herberger sagte nach dem Spiel, dass ich schon ganz gut gespielt habe. Wenn der Trainer das sagte, war das ein großes Kompliment."
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Eckel bekam vor dem Endspiel den Auftrag, den ungarischen Torjäger Nandor Hidegkuti zu bewachen. "Als ich von meiner Aufgabe hörte, musste ich mich nur kurz schütteln. Dann bereitete ich mich vor", schrieb er. "Im Finale spielte ich meine Stärken aus: Ich war immer schneller, wendiger und meistens lief ich Hidegkuti die Bälle geschickt ab. Ich spielte nie Foul."
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Vor einigen Jahren hatte Eckel noch einmal einen großen Auftritt. Beim Sportpresseball in Frankfurt wurde er im November 2016 unter großem Applaus auf die Bühne gebeten. Joachim Löw erhielt an diesem Abend eine Auszeichnung als "Legende des Sports" und Miroslav Klose überreichte dem Fußball-Bundestrainer die Trophäe.
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Dann standen drei Weltmeister Arm in Arm im Ballsaal der Alten Oper.
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Es war Löw, der an diesem Abend noch einmal an das "Wunder von Bern" erinnerte. "Ich war damals noch nicht geboren. Aber ich habe Horst Eckel schon häufiger getroffen und ihm immer gebannt zugehört", sagte der Weltmeister-Trainer von 2014.
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"Dieser erste WM-Titel 1954 hat nicht nur für den deutschen Fußball eine große Bedeutung, sondern auch für die deutsche Geschichte. Das war großartig. Das bleibt!" Genauso wurde Eckel immer wahrgenommen: strebsam, bescheiden, mannschaftsdienlich, diszipliniert, bodenständig.
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Solange alle Weltmeister von 1954 noch lebten, stand der in Bruchmühlbach-Miesau geborene Eckel immer im Schatten der großen Namen:
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eines Helmut Rahn, der im Endspiel aus dem Hintergrund schießen musste und schoss, eines ...
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... Toni Turek, der gegen die Ungarn zum "Fußballgott" wurde und natürlich ...
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... eines Fritz Walter, dem besten deutschen Spieler seiner Zeit.
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Zuletzt aber blieb nur noch der zurückhaltende Eckel übrig, um dieses Jahrhundertteam bei jeder Gelegenheit zu repräsentieren.
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In einem kleinen Raum in Vogelbach hatte Eckel viele Erinnerungen an seine Karriere gesammelt. Bezeichnend für ihn war, dass auch ein Foto des von ihm so respektierten ungarischen WM-Kapitäns Ferenc Puskas an der Wand hing.
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Eckel beriet den Regisseur Sönke Wortmann, als der den Film "Das Wunder von Bern" drehte.
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Er bekam 2004 das Große Bundesverdienstkreuz, war seit 1997 Botschafter der "Sepp-Herberger-Stiftung" ...
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... und hatte auch eine eigene Stiftung zur Bildungsförderung.
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Die Fußball-Karriere und auch das Leben des Horst Eckel ist mit heutigen Weltmeistern nicht mehr zu vergleichen. Der zweimalige deutsche Meister (1951 und 1953) wechselte nur einmal den Verein: vom 1. FC Kaiserslautern zum SV Röchling Völklingen im Saarland (1960).
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Die ständigen finanziellen Sorgen und der sportliche Abstieg des FCK machte auch Eckel zu schaffen.
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Als er in Corona-Zeiten nicht mehr ins Fritz-Walter-Stadion konnte, schmerzte ihn das sehr.
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Nach seiner Zeit als Fußballer studierte der gelernte Werkzeugmacher auf dem zweiten Bildungsweg Kunst und Sport und arbeitete ab 1973 als Realschullehrer.
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Ein "Held von Bern" genannt zu werden, hat ihn immer gestört. "Ich bin doch ein ganz normaler Mensch geblieben", sagte er. (ter/dpa)
"Nur ein ganz normaler Mensch" Horst Eckel war der letzte Held von Bern
Horst Eckel ist tot. Mit ihm starb der letzte Vertreter der legendären Weltmeister-Mannschaft von 1954. Die Ikone des 1. FC Kaiserslautern war einer der Helden von Bern, auch wenn Eckel das gar nicht gerne hörte.
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