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Das legendäre Wembley-Tor, zwei epische Elfmeter-Dramen und ein oftmals martialisches Medien-Getöse: Kein Nationen-Duell im Fußball ist historisch und emotional so aufgeladen wie das zwischen Deutschland und England.
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"Das sind die Fußballabende, auf die sich die ganze Welt freut", sagte Nationalspieler Leon Goretzka. Er ist zwar erst 26 Jahre alt, aber er kennt die Geschichte. Mit seinem späten Tor zum 2:2 gegen Ungarn hat Goretzka das 37. Duell im EM-Achtelfinale ermöglicht. Heute steigt der Showdown in der Kultstätte Wembley.
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Wenn Franz Beckenbauer früher von den Duellen England gegen Deutschlands sprach, sagte er stets: "We call it a Klassiker!" Der heute 75-jährige Beckenbauer ist ein besonderer Zeitzeuge. Beim WM-Finale 1966 mit dem Wembley-Tor der Engländer stand er als Spieler auf dem Platz …
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… 24 Jahre später war er Teamchef der DFB-Auswahl, als diese auf dem Weg zum WM-Triumph die Engländer in Turin im Halbfinale in einem Elfer-Krimi besiegte. 36 Spiele gab es bisher. England führt mit 16 zu 13 Siegen. Aber die Statistik wird überstrahlt von einigen unvergesslichen Momenten.
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Drin oder nicht drin? 2:2 steht es in der Verlängerung, als Englands Geoff Hurst den Ball an die Unterkante der Latte knallt. Von dort springt das Leder auf die Torlinie und zurück ins Feld. Schiedsrichter Gottfried Dienst, ein Schweizer, entscheidet zunächst auf Eckball. Nach Rücksprache mit seinem sowjetischen Linienrichter Tofiq Bahramov…
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… entscheidet er auf Tor. Erst 35 Jahre später gesteht Hurst in seiner Autobiografie, dass der Ball nicht drin gewesen sei. "Nach dem Spiel waren wir alle so kaputt, dass in der Kabine über das Tor gar nicht groß diskutiert wurde", erinnert sich Beckenbauer. England gewinnt mit 4:2. Und ist Weltmeister.
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"Wir hatten noch was gut zu machen", schildert Seeler die Stimmung vor dem Anpfiff im WM-Viertelfinale am 14. Juni 1970 im mexikanischen Leon. Höhenluft und extreme Hitze machen den Spielern das Atmen schwer. Nach 50 Minuten liegt Deutschland mit 0:2 zurück. Beckenbauer erzielt …
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… den Anschluss, Seeler gelingt mit einem akrobatischen Hinterkopf-Tor der Ausgleich. In der Verlängerung ist der WM-Torschützenkönig zur Stelle: Gerd Müller trifft zum 3:2 …
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… und der Titelverteidiger trauert.
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Zwei Jahre später kommt es sogar noch schlimmer für England. Am 29. April 1972 holt Deutschland den ersten Sieg in Wembley. Im …
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… EM-Viertelfinale, das damals noch vor der Endrunde in Hin- und Rückspiel ausgetragen wird, gelingt Deutschland ein 3:1-Erfolg. "Das Spiel war das Größte an Spaß, was ich mir vorstellen konnte", sagt Günter Netzer.
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Bei typisch britischem Dauerregen markiert er nach Toren von Uli Hoeneß und Gerd Müller per Elfmeter den Endstand. Netzer: "An diesem Tag wurde die Mannschaft geboren, die Europameister wurde."
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Danach ist 18 Jahre Ruhe. Es gibt ein paar Testspiele und 1982 treffen sich die Teams bei der WM. Das Spiel endet 0:0, erst …
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… am 4. Juli 1990 im WM-Halbfinale in Turin nimmt das Duell wieder Fahrt auf. Und zwar …
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… mit dem ersten Elfmeterschießen zwischen den beiden Ländern.
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Am Spieltag ruft Ehrenspielführer Fritz Walter im deutschen Teamhotel an und macht Mut. "Am 4. Juli sind wir unschlagbar", erinnert er an das "Wunder von Bern", den ersten deutschen WM-Titelgewinn 1954. Abends …
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… liegt die Hitze über Turin. Kein Fritz-Walter-Wetter, aber …
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… nach einem 1:1 nach Verlängerung verwandeln Brehme, Matthäus, Riedle und Thon ihre Elfmeter sicher. Bei den Engländern scheitert Pearce an Illgner, Waddle schießt übers Tor. Paul Gascoigne weint.
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"Es war das beste Spiel der WM", urteilt Brehme, der vier Tage später in Rom das Endspiel gegen Argentinien vom Elfmeterpunkt entscheidet.
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1996 vibriert England. Oasis und Blur duellieren sich in den Charts. Tony Blair regiert. Die "Thirty Years of Hurt" sollen bei der Heim-EM ihren Abschluss finden.
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Zunächst läuft alles glatt. Gegen Schottland erzielt Paul Gascoigne in der Gruppenphase ein Traumtor. Alles läuft also glatt, bis zum Halbfinale am 26. Juni 1996, da …
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… haben die Engländer in Wembley erneut das Nachsehen. Wieder versagen ihnen im Elfmeterschießen die Nerven. Bereits nach zwei Minuten gehen die Gastgeber durch Alan Shearer in Führung, Stefan Kuntz gleicht früh aus. In der Verlängerung ...
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… hat die Elf von Berti Vogts viel Glück - und in Andreas Köpke einen tollen Rückhalt.
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Im Elfmeterschießen verwandeln die ersten fünf Schützen beider Teams. Dann scheitert der heutige Nationaltrainer Gareth Southgate an Köpke und ...
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… Andy Möller verwandelt wuchtig. Und jubelt.
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Vier Jahre später liegt der deutsche Fußball unter Erich Ribbeck am Boden. In der Gruppenphase der EM 2000 trifft David Beckham für die von Kevin Keegan trainierten Engländer. Deutschland blamiert sich, doch …
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… keine vier Monate nach der Blamage in Charleroi kommt es zur Revanche. Im letzten Spiel im alten Wembley-Stadion schießt ausgerechnet England-Legionär Dietmar Hamann das Tor des Tages mit einem Freistoß aus 32 Metern. "Hamann schwingt die Abrissbirne", lauten die Titelzeilen.
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Ein paar Jahre später, im Jahr 2005, das Internet ist noch jung, geht es um die Benennung eine Fußgängerbrücke zum neuen Stadion benannte werden. Die Abstimmung läuft nicht wie erhofft. Der Übergang soll "Didi Hamann Bridge" heißen, findet das Internet, aber …
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… die zuständige Kommission entscheidet sich für den Namen "White Horse Bridge". Eine Erinnerung an das weiße Polizeipferd "Billy" und seinen Reiter George Scorey, die der Legende nach beim 1923er Pokalfinale 250.000 Zuschauer in Schach hielten.
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Am 1. September 2001 hätte Deutschland auch so ein Polizeipferd benötigt. Im Münchener Olympiastadion geht die Nationalmannschaft durch Carsten Jancker in Führung, doch …
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… dann fliegt der Laden auseinander. Michael Owen erzielt drei Treffer, Deutschland …
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… geht mit 1:5 unter. England feiert und …
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... Christian Wörns, Owens Gegenspieler, verrät seine Pläne für den restlichen Abend: "Nach Hause und Rollläden runter."
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Sechs Jahre später, im August 2007, spielt Christian Pander die Hauptrolle bei der Eröffnung des neuen Wembley. Aus 22 Metern hämmert der Debütant den Ball zum 2:1-Siegtreffer in die Maschen. Pander macht auch verletzungsbedingt nur noch ein Länderspiel …
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… und seine Karriere als "Funky Pee" scheitert ebenfalls eher kläglich, auch wenn die "Süddeutsche Zeitung" ihn als "Münsters härtesten Rapper" bezeichnet. Zur WM 2010 wird er nicht nominiert und so verpasst er, anders als Piotr Trochowski …
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… und Mick Jagger …
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… die Geburtsstunde des neuen deutschen Fußballs am 27. Juni 2010 in Bloemfontein in Südafrika. Deutschland gewinnt das WM-Achtelfinale mit 4:1.
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Frank Lampard erzielt ein "Wembley-Tor", das diesmal nicht zählt. So geht es mit 2:1 in die Pause.
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Thomas Müller sorgt bei seinem ersten Turnier nach der Pause mit einem Doppelpack für den Endstand.
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Im November 2017 treffen sich beide Teams zum letzten Mal vor der anstehenden Europameisterschaft. Das Spiel in Wembley endet 0:0. Beide Trainer sind begeistert. Für Joachim Löw …
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… kommt anschließend wieder in Wembley der Moment der Wahrheit.
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Und die Wahrheit nach dem Spiel ist: England besiegt die Deutschen mit 2:0.
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Raheem Sterling und Harry Kane beenden die EM-Träume der Deutschen.
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(Foto: imago images/ULMER Pressebildagentur)
Das Finale der langen Löwschen Ära als Bundestrainer ist damit ein Scheitern.
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Denn leider stimmt das Bonmot von Gary Lineker, der 1990 mit dabei war, nicht so ganz: "Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen." Aber das nächste Duell kommt bestimmt.
Als Hamann das Wembley abriss Legendäre Rivalen: Die größten DFB-Duelle mit England
Es ist ein Klassiker des Weltfußballs: Deutschland gegen England. Legendäre Duelle gab es in den vergangenen Jahrzehnten, in München, in Turin und immer wieder in Wembley. Viel mehr Historie geht gar nicht. Blicken wir auf die legendären Duelle dieser Rivalität zurück.
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