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Vor dem ersten Ballwechsel in einem Wimbledonfinale wird es mucksmäuschenstill auf dem legendären Centre Court.
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Vor dem ersten Ballwechsel in einem Wimbledonfinale wird es mucksmäuschenstill auf dem legendären Centre Court.

Fast wirkt es, als würden die Zuschauer den Atem anhalten.
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Fast wirkt es, als würden die Zuschauer den Atem anhalten.

Dumpf tropft der Ball auf den Heiligen Rasen, einmal, zweimal.
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Dumpf tropft der Ball auf den Heiligen Rasen, einmal, zweimal.

Erst dann bricht der erste Aufschlag die Ruhe.
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Erst dann bricht der erste Aufschlag die Ruhe.

Der Jubelsturm peitscht los.
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Der Jubelsturm peitscht los.

Es ist der Moment, für den alle Tennisprofis ihr Leben lang arbeiten, aber auch ein Moment, den nur die wenigsten erleben.
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Es ist der Moment, für den alle Tennisprofis ihr Leben lang arbeiten, aber auch ein Moment, den nur die wenigsten erleben.

Sabine Lisicki hat ihn erlebt - auch wenn die Krönung ausblieb.
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Sabine Lisicki hat ihn erlebt - auch wenn die Krönung ausblieb.

Nach ihrer unglaublichen Reise beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt wird mehr bleiben als die bitteren Tränen, ...
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Nach ihrer unglaublichen Reise beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt wird mehr bleiben als die bitteren Tränen, ...

... die Lisicki nach ihrer Niederlage gegen Marion Bartoli (1:6, 4:6) vergoss.
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... die Lisicki nach ihrer Niederlage gegen Marion Bartoli (1:6, 4:6) vergoss.

"Ich bin sicher, du wirst irgendwann auch hier stehen", sagte die Französin und blickte der tieftraurigen Lisicki in die Augen: "Glaube mir!"
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"Ich bin sicher, du wirst irgendwann auch hier stehen", sagte die Französin und blickte der tieftraurigen Lisicki in die Augen: "Glaube mir!"

Ihren Traum vom Triumph im Allerheiligsten des Tennis wird Lisicki trotz der deutlichen Niederlage nicht aufgeben.
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Ihren Traum vom Triumph im Allerheiligsten des Tennis wird Lisicki trotz der deutlichen Niederlage nicht aufgeben.

Denn: "Als ich als Mädchen zum ersten Mal hier war, habe ich mich sofort verliebt. Ich wollte unbedingt Wimbledon gewinnen - immer schon."
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Denn: "Als ich als Mädchen zum ersten Mal hier war, habe ich mich sofort verliebt. Ich wollte unbedingt Wimbledon gewinnen - immer schon."

Dabei plagt die dauerlächelnde Berlinerin - und das empfindet sie selbst als Ironie - eine Rasenallergie.
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Dabei plagt die dauerlächelnde Berlinerin - und das empfindet sie selbst als Ironie - eine Rasenallergie.

Bei ihrem ersten Auftritt in Wimbledon vor fünf Jahren - einer Erstrunden-Niederlage gegen die diesjährige Finalgegnerin Bartoli - tränten die Augen, die Nase lief.
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Bei ihrem ersten Auftritt in Wimbledon vor fünf Jahren - einer Erstrunden-Niederlage gegen die diesjährige Finalgegnerin Bartoli - tränten die Augen, die Nase lief.

Dennoch war Lisicki, die im rheinischen Troisdorf auf die Welt gekommen ist, nirgendwo so erfolgreich wie im All England Club.
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Dennoch war Lisicki, die im rheinischen Troisdorf auf die Welt gekommen ist, nirgendwo so erfolgreich wie im All England Club.

Hier erlebte sie ihre ersten Sternstunden wie 2009 beim Viertrundensieg über Caroline Wozniacki.
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Hier erlebte sie ihre ersten Sternstunden wie 2009 beim Viertrundensieg über Caroline Wozniacki.

Hier lernte sie aus großen Niederlagen. 2009 und 2012 stand sie im Viertelfinale.
17 / 42 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Hier lernte sie aus großen Niederlagen. 2009 und 2012 stand sie im Viertelfinale.

2011 hatte sie erstmals die Chance, das bedeutendste Tennisfinale der Welt zu erreichen. Sie scheiterte an Maria Scharapowa.
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2011 hatte sie erstmals die Chance, das bedeutendste Tennisfinale der Welt zu erreichen. Sie scheiterte an Maria Scharapowa.

Nun ging es wieder einen Schritt weiter, ...
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Nun ging es wieder einen Schritt weiter, ...

... auch wenn die Venus-Rosewater-Schale an Bartoli ging, und das verdient.
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... auch wenn die Venus-Rosewater-Schale an Bartoli ging, und das verdient.

"Ich liebe Wimbledon, ich liebe den Centre Court. Es ist einfach mein Lieblingsturnier", sagt Lisicki bei jeder Gelegenheit.
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"Ich liebe Wimbledon, ich liebe den Centre Court. Es ist einfach mein Lieblingsturnier", sagt Lisicki bei jeder Gelegenheit.

Wenn die Tränen getrocknet sind, wird sie sich erinnern.
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Wenn die Tränen getrocknet sind, wird sie sich erinnern.

Daran, wie sie gelacht,...
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Daran, wie sie gelacht,...

... gekichert, gegluckst hat, auf der Anlage an der Church Road.
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... gekichert, gegluckst hat, auf der Anlage an der Church Road.

Das steckte an, das Publikum liebt sie.
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Das steckte an, das Publikum liebt sie.

Dabei vergaß man schnell, dass die 23-Jährige in ihrem jungen Tennis-Leben auch schon dunklere Tage erlebt hat.
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Dabei vergaß man schnell, dass die 23-Jährige in ihrem jungen Tennis-Leben auch schon dunklere Tage erlebt hat.

Tage, an denen ihr das Lachen vergangen war, wie bei den US Open 2009. Damals war Lisicki böse umgeknickt, sie musste im Rollstuhl vom Platz geschoben werden. In der amerikanischen Hardcourt-Saison 2010 passierte dieses Missgeschick erneut, und ihre Leidenszeit begann.
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Tage, an denen ihr das Lachen vergangen war, wie bei den US Open 2009. Damals war Lisicki böse umgeknickt, sie musste im Rollstuhl vom Platz geschoben werden. In der amerikanischen Hardcourt-Saison 2010 passierte dieses Missgeschick erneut, und ihre Leidenszeit begann.

Sechs Wochen humpelte Lisicki an Krücken durch die Gegend. "Ich musste wieder laufen lernen", erzählte sie.
28 / 42 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Sechs Wochen humpelte Lisicki an Krücken durch die Gegend. "Ich musste wieder laufen lernen", erzählte sie.

"Das war die schwerste Zeit meines Lebens, eine Situation, wie ich sie nie zuvor erlebt hatte und auch nie wieder erleben möchte. Ich fühlte mich so hilflos."
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"Das war die schwerste Zeit meines Lebens, eine Situation, wie ich sie nie zuvor erlebt hatte und auch nie wieder erleben möchte. Ich fühlte mich so hilflos."

Ein wahres Drama spielte sich dann bei den French Open 2011 ab, als Lisicki während eines Matches wimmernd zusammenbrach und vom Platz getragen wurde. Sie selbst führte das auf eine Gluten-Intoleranz zurück.
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Ein wahres Drama spielte sich dann bei den French Open 2011 ab, als Lisicki während eines Matches wimmernd zusammenbrach und vom Platz getragen wurde. Sie selbst führte das auf eine Gluten-Intoleranz zurück.

Doch Lisicki kam zurück. Ihre Stärke zieht sie auch aus der Liebe zur Familie.
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Doch Lisicki kam zurück. Ihre Stärke zieht sie auch aus der Liebe zur Familie.

Ob Rückschläge oder Triumphe, ihre Eltern sind fast immer dabei, so auch dieses Jahr im traditionsbeladenen All England Club. Mutter Elisabeth und Vater Richard fehlten in Lisickis Box kein einziges Mal.
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Ob Rückschläge oder Triumphe, ihre Eltern sind fast immer dabei, so auch dieses Jahr im traditionsbeladenen All England Club. Mutter Elisabeth und Vater Richard fehlten in Lisickis Box kein einziges Mal.

Richard, der Sportwissenschaftler, der sogar seine Doktorarbeit über das Power-Tennis seiner Tochter geschrieben hat, "gab bis zu 20 Stunden Training am Tag, um mir die Profikarriere zu ermöglichen", erzählte Lisicki.
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Richard, der Sportwissenschaftler, der sogar seine Doktorarbeit über das Power-Tennis seiner Tochter geschrieben hat, "gab bis zu 20 Stunden Training am Tag, um mir die Profikarriere zu ermöglichen", erzählte Lisicki.

Er ging mit ihr nach Amerika und begleitete sie bei ihren Einheiten in der Akademie von Nick Bollettieri. Gemeinsam reiste die Familie dann im roten Kleinwagen durch Europa, erst im vergangenen Jahr quittierte das Auto seinen Dienst - nach 268.000 Kilometern.
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Er ging mit ihr nach Amerika und begleitete sie bei ihren Einheiten in der Akademie von Nick Bollettieri. Gemeinsam reiste die Familie dann im roten Kleinwagen durch Europa, erst im vergangenen Jahr quittierte das Auto seinen Dienst - nach 268.000 Kilometern.

Irgendwie passend, dass die Familie damals gemeinsam beschloss, aus dem gewohnten Trott auszubrechen und einen externen Coach zu engagieren. Die Suche gestaltete sich schwierig. Mit Ricardo Sanchez klappte es nicht, ebensowenig mit Robert Orlik.
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Irgendwie passend, dass die Familie damals gemeinsam beschloss, aus dem gewohnten Trott auszubrechen und einen externen Coach zu engagieren. Die Suche gestaltete sich schwierig. Mit Ricardo Sanchez klappte es nicht, ebensowenig mit Robert Orlik.

Bei den French Open dann durfte der Belgier Wim Fissette zur Probe ran - er war ein Volltreffer.
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Bei den French Open dann durfte der Belgier Wim Fissette zur Probe ran - er war ein Volltreffer.

"Er lässt mich aggressiv spielen und drängt mir keine defensiven Taktiken auf", sagt Lisicki.
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"Er lässt mich aggressiv spielen und drängt mir keine defensiven Taktiken auf", sagt Lisicki.

Das eigentliche Geheimnis ihres Erfolges ist jedoch ihr Glaube an sich selbst, was eine Anekdote von ihrem ersten Grand Slam 2008 in Australien belegt. Damals wurde die 18-Jährige nach ihrem ersten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier gefragt, was ihre Ziele seien.
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Das eigentliche Geheimnis ihres Erfolges ist jedoch ihr Glaube an sich selbst, was eine Anekdote von ihrem ersten Grand Slam 2008 in Australien belegt. Damals wurde die 18-Jährige nach ihrem ersten Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier gefragt, was ihre Ziele seien.

"Ich möchte die Nummer eins werden", antwortete sie keck. Die Nummer eins von Deutschland? "Nein", sagte Sabine Lisicki, die Nummer eins der ganzen Welt."
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"Ich möchte die Nummer eins werden", antwortete sie keck. Die Nummer eins von Deutschland? "Nein", sagte Sabine Lisicki, die Nummer eins der ganzen Welt."

Mit dieser Überzeugung kann Lisicki zurückkommen.
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Mit dieser Überzeugung kann Lisicki zurückkommen.

Stärker denn je, um sich doch irgendwann den Kindheitstraum zu erfüllen.
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Stärker denn je, um sich doch irgendwann den Kindheitstraum zu erfüllen.

Den vom Sieg in Wimbledon.
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Den vom Sieg in Wimbledon.

Samstag, 06. Juli 2013

Tränen statt Triumph Lisickis Wimbledon-Traum platzt - diesmal noch

Ihr Kindheitstraum bleibt unerfüllt - und doch erlebt Sabine Lisicki in Wimbledon die schönsten zwei Wochen ihres Lebens. Die Tränen nach der Finalniederlage werden trocknen, das Lachen zurückkehren. Dann wird Lisicki stärker wiederkommen, so wie sie es immer getan hat.
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