

Die Fußball-Bundesliga ist eine Spielklasse mit 18 Mannschaften, und am Ende gewinnt immer der FC Bayern.
Zumindest war das in den vergangenen sechs Jahren so, und auch dieses Mal, in der 56. Saison, stehen die Bayern am Ende ganz oben.
Mit 5:1 rollten sie am 34. und letzten Spieltag über die Frankfurter Eintracht hinweg.
Da half es den Dortmundern wenig, dass sie mit 2:0 in Mönchengladbach gewannen.
Niko Kovac ist jetzt ein Meistertrainer.
Und sagte hinterher: "Danke an unsere Mannschaft und die Fans, wir haben Großes geleistet. Wir waren im Herbst neun Punkte hinten - ich weiß nicht, ob es so eine Aufholjagd schon mal gegeben hat. Ich bin total happy, total ausgelaugt."
Bundestrainer Joachim Löw analysierte gewohnt scharf: "Zum siebten Mal in Folge deutscher Meister zu werden, ist eine große Leistung. Solche Erfolge zu bestätigen, sich immer wieder selbst die höchsten Ziele zu setzen, ist eine Qualität, die den FC Bayern auszeichnet."
Oliver Bierhoff, der Manager der Nationalelf, konstatierte: "In den entscheidenden Momenten waren die Bayern wieder da und haben an sich geglaubt. Ich freue mich besonders für unsere teilweise noch jungen Nationalspieler, dass sie die richtige Mentalität und Reaktion gezeigt haben. Diese Mentalität hat am Ende den Ausschlag gegeben."
Und Lucien Favre, der Trainer des BVB, schickte einen sportlichen Gruß nach München: "Die Enttäuschung ist natürlich da, vor allem nach dem 1:1 von Frankfurt haben wir wieder gehofft. Glückwunsch an Bayern München und seinen Trainer Niko Kovac!"
Jetzt aber zurück auf Start. Am ersten Spieltag ...
... dreht sich (fast) alles um den Videobeweis.
Das sollte sich im Laufe der Spielzeit nicht groß ändern.
"Der Fan muss nicht 90, sondern 100 Minuten Spielzeit einplanen." Manuel Neuer, der Kapitän des FC Bayern, nach dem 3:1 gegen die TSG Hoffenheim zu den Verzögerungen durch den Videobeweis im ersten Spiel der Saison.
"Das kann schon einen Schub geben. Aber ich kann ja jetzt nicht jede Woche ein Kind bekommen. Ich muss probieren, das irgendwie anders zu kompensieren." Wolfsburgs Torschütze Renato Steffen am zweiten Spieltag nach dem 3:1 in Leverkusen auf die Frage nach dem Einfluss der Geburt seines Sohnes auf seine Leistung.
"Wenn ich ein Kind bekomme, denke ich dabei nicht an die Planung des VfL Wolfsburg. Ich habe da schon meine eigene Zeitplanung." Renato Steffens Kollege Maximilian Arnold auf die Frage, ob er sich nach sechs Geburten in Familien von VfL-Spielern innerhalb weniger Wochen unter Druck fühle.
"Wir wollen die Kirche mal im Dorf lassen. Wir fangen gerade erst an, die Kirche zu bauen." Arnold zum Wolfsburger Saisonstart mit sechs Punkten aus zwei Spielen.
Aufreger am dritten Spieltag: Leverkusens Karim Bellarabi spielt beim 1:3 in München ganze sieben Minuten mit - dann foult er in der 80. Rafinha.
"Das Foul von Bellarabi war geisteskrank", regt sich Bayerns Präsident Uli Hoeneß auf: "Er wollte ihn vorsätzlich verletzen. Der gehört drei Monate gesperrt wegen Dummheit."
"Mein kleines Stoßgebet an den Fußball-Gott: Mal wieder über Sinsheim abbiegen!"
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann angesichts der erneut vielen vergebenen Chancen seines Teams beim 1:1 gegen Borussia Dortmund am vierten Spieltag.
Herthas Trainer Pal Dardai, der die Berliner, was er seinerzeit noch nicht wusste, ja nun verlässt, findet am fünften Spieltag einen positiven Aspekt der ersten Saisonniederlage: "Herzlichen Glückwunsch, jetzt bist du Bayern-Jäger. Ich gebe den Stab weiter", sagt er seinem Kollegen Florian Kohfeldt nach dem 1:3 in Bremen.
Apropos Bayern. Die lassen beim 1:1 ggen den FC Augsburg die ersten Punkte in dieser Saison liegen. Kapitän Neuer aber sagt: "Es ist nichts Schlimmes passiert."
Was war das am sechsten Spieltag?
Zum ersten Mal seit mehr als neun Jahren siegt die Berliner Hertha wieder gegen die Münchner. "Zieht den Bayern die Lederhose aus" und "Oh, wie ist das schön", singen die Fans im ausverkauften Olympiastadion beim und nach dem 2:0.
Und sonst? Sehen von den Zuschauern viele DIE Szene des Spieltags gar nicht gesehen. Einwurf Stuttgart am eigenen Strafraum - was soll da schon passieren? Hat sich wahrscheinlich auch Werders Trainer Kohfeldt gedacht: "Da ist vielleicht Bundesliga-Geschichte passiert und ich Idiot habe gar nicht hingeguckt."
VfB-Schlussmann Ron-Robert Zieler leiste sich den größten Klops der noch jungen Saison. Linksverteidiger Borna Sosa schmeißt einen Einwurf in Richtung des eigenes Tores, obwohl Zieler mit seinen Stutzen beschäftigt ist. Alarmiert von lauten Rufen schreckt Zieler auf, versucht den Ball zu klären, touchierte ihn aber nur mit seinem Fuß. Das Ergebnis: Das Runde kullert ins Eckige. "Was man nicht sieht, kann man nicht halten", sagt Zieler. "Ich war sehr überrascht, habe das im Prinzip gar nicht so mitbekommen."
Hauptverantwortlich für den 2:1-Sieg in Hoffenheim ist Leipzigs Yussuf Poulsen mit einem Doppelpack. Unklar bleibt, mit welchem Körperteil er das 2:0 erzielt hat. "Der Ball kommt in ungünstiger Höhe. Halb Oberschenkel, halb Eier, was auch immer."
Lange Gesichter bei den Bayern am sieben Spieltag.
Weil: 0:3 gegen Mönchengladbach.
"Es ist nicht so, dass wir so viele Chancen versemmelt haben. Wir hatten einfach keine", sagt der Münchner Joshua Kimmich.
Die Augsburger sind derweil nach dem 3:4 in Dortmund bedient, liegen sie doch zweimal in Führung. Oder wie Michael Gregoritsch es ausdrückt: "Am Schluss würdest du am liebsten in den Kübel kotzen."
Gegen Hannover reicht es für die Leverkusener am achten Spieltag nur zu einem 2:1. Kapitän Lars Bender konstatiert: "Das, was vor der Saison gesprochen wurde, das kann man jetzt mal ganz hinten anstellen." Denn: "Wir müssen ein bisschen aus dem Arsch kommen."
"Ich habe schon höher gewonnen. Aber das war in Österreich." Frankfurts Trainer Adolf Hütter hat dagegen nach dem 7:1 gegen Düsseldorf blendende Laune.
"Das darf man nicht machen. Wenn sie sich selbst anzünden, ist es ihre eigene Sache. Aber es gehen auch Kinder in die Stadien und viele Familien." Herthas Trainer Dardai nach dem 2:2 in Dortmund am neunten Spieltag über die Krawalle im Berliner Block.
"Ach wissen Sie, ich finde alle Farben schön." Bayerns Trainer Niko Kovac nach dem 2:1 in Mainz auf die Frage zum Protest der Fans gegen das mintgrüne Auswärtstrikot.
"Sie liebt mich halt. Was soll ich machen?" Sagt Müller nach dem 1:1 seines FC Bayern gegen Freiburg am zehnten Spieltag ...
... zu einem Instagram-Eintrag seiner Frau Lisa, in dem sie Trainer Kovac kritisierte.
"Ich habe einen Bub daheim, der wollte gerne das Trikot von Manuel Neuer haben."
Freiburgs Trainer Christian Streich freut sich nicht nur über den Punkt in München.
Für die Bremer setzt am elften Spieltag mit dem 1:3 gegen Mönchengladbach eine Niederlage. Was das eventuell mit der Fitness von Max Kruse zu tun hat, ist Trainer Kohfeldt aber nicht zu entlocken, denn "wie er unter der Dusche aussieht, kann ich nicht sagen. Ich dusche nicht mit den Jungs".
Derweil gewinnt Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München mit 3:2.
Unter Trainer Lucien Favre läuft Marco Reus - einmal mehr Mann des Spiels - zur Hochform auf. Im ZDF-Sportstudio wird er darauf angesprochen, dass er reifer geworden sei. Darauf Reus trocken: "Vielleicht kommt das nur so rüber."
Und wie sieht's bei sieben Punkten Rückstand in der Tabelle mit den Meistambitionen der Bayern aus? Trainer Kovac drischt eine nur allzu wahre Phrase: "Im Fußball ist alles möglich und die Saison ist noch lang und man kann noch einiges gutmachen. Das wollen wir und dafür müssen wir uns anstrengen."
Am zwölften Spieltag gibt's für die Münchner aber nur ein 3:3 gegen Düsseldorf. "Da fehlen einem fast die Worte." Bayern Kapitän Neuer ist nach dem hergeschenkten Sieg gegen die Fortuna fassungs- und beinahe sprachlos.
Trainer Kovac versucht's derweil mit galgenhumoristischem Zweckoptimismus: "Wenn wir die drei Gegentore abziehen, haben wir über 90 Minuten ein gutes Spiel gemacht."
"Ich dachte, dass ich ziemlich zufrieden ins Bett gehen kann. Die zwei Tore freuen mich zwar, bringen mich aber auch nicht weiter", hadert der zweifache Torschütze Müller.
"Die ersten zwei Tore waren vorgezogene Nikolausgeschenke." Herthas Trainer Dardai kann nach dem 3:3 gegen Hoffenheim die Adventszeit kaum noch erwarten.
"Ich verstehe die Leute, die protestieren, hier und überall. Ich würde alle Spiele am Montag total verbieten."
BVB-Coach Favre nach dem 2:0 gegen Freiburg am 13. Spieltag zu den Protesten der Fans gegen Montagsspiele im deutschen Fußball.
"Das hat inzwischen eine eigene Psychologie, für die eigene Mannschaft und für den Gegner. Der trabt 20 Minuten vor Schluss auf das Feld und jeder weiß, es passiert etwas."
Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder beim Bezahlsender Sky über Dortmunds Joker Paco Alcacer, der das zweite Tor erzielte.
Ansonsten hatte der FC Bayern ja am 30. November 2018 zur Jahreshauptversammlung eingeladen. Wir hören noch mal rein:
"Der FC Bayern ist keine One-Man-Show."
Klubmitglied Johannes Bachmayr (Abbildung nicht ähnlich) wendet sich direkt an den Präsidenten Hoeneß.
"Wenn du jetzt geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben. Da waren so viele Unwahrheiten drin, das würde drei Stunden dauern. Ich lehne eine Diskussion auf diesem Niveau ab."
Hoeneß pikiert zur harschen Kritik Bachmayrs.
Dortmunder Held beim Sieg auf Schalke am 14. Spieltag: Jadon Sancho. Der Shootingstar trifft zum entscheidenden 2:1 und sagt hinterher: "Dieses Tor widme ich meiner Großmutter, sie ist kürzlich gestorben. Ich werde sie immer lieben, und ich weiß, dass sie mit einem Lachen auf mich blicken wird."
Schalke ist bedient, steht auf Platz 13, 22 Punkte hinter dem Spitzenreiter BVB. "Wir können die Tabelle lesen, ohne dass ich mir sie angeguckt hätte", sagt Sportvorstand Christian Heidel. Mittlerweile ist er weg.
Ach ja, der Videobeweis. Diese Szene beim 1:0 der Hertha gegen Frankfurt in der 87. Minute erzeugt Aufregung - hätte es Elfmeter für die Eintracht geben müssen? Sportvorstand Fredi Bobic wettert: "Ob man in Köln sitzt oder Jerusalem, das muss man sehen. Das macht vieles kaputt, was der Videobeweis erreichen will - mehr Gerechtigkeit."
Augsburgs Torwart Andreas Luthe gegen Leverkusens Kevin Volland. Es ist ein Zweikampf mit fiesem Ende.
Er bekommt das Knie seines Gegners mitten ins Gesicht.
"Ich habe mir auf die Zunge gebissen. Ein Stück ist abgerissen und hängt runter. Ich habe immer wieder Blut ausgespuckt. Irgendwann hat es aufgehört zu bluten. Aber wenn ich sauge, kommt immer noch was."
Am Ende gewinnt Bayer. Das Spiel entscheidet Lucas Alario mit seinem Tor.
"Der Lamborghini war vollgetankt, und unser Trabi war ein bisschen leer." Hannovers Pirmin Schwegler am 15. Spieltag nach dem 0:4 gegen den FC Bayern.
Das Wort des Spieltags kommt indes von Müller. "Wenn wir jedes Spiel so spielen, hat der FC-Bayern-Fan und wir als Spieler sehr viel Spaß in der Zukunft." Noch Fragen?
Hier ist zu sehen, dass es die Fortuna aus Düsseldorf am 16. Spieltag noch etwas hervorragender macht als Herbstmeister BVB und den Dortmundern sensationell die erste Ligapleite zufügt.
Warum? Das Wort hat BVB-Kapitän Reus: "Uns hat heute die Gier, das Spiel gewinnen zu wollen, gefehlt. (...) Im Großen und Ganzen muss man sagen, dass wir die Niederlage verdient haben, weil wir viel zu wenig investiert haben."
Trotzdem moppert Reus auch ein wenig über Fortunas destruktive Spielweise: "Es war klar, dass die mit elf Mann hinten drin stehen. Ich weiß den Namen meines Gegenspielers nicht. Der wäre mir - keine Ahnung wohin - gefolgt."
Beim FC Bayern können sie sich auf Altstar Franck Ribéry auf dessen Abschiedstournee verlassen. Der 35-jährige Franzose trifft zum 1:0 gegen RB Leipzig - und beglückt damit auch Teamkollege Müller: "Das Tor macht Franck Ribéry natürlich super. Er war da, wo wir ihn gebraucht haben. Danke, Franck!"
Kurz vor Weihnachten feiert der Herbstmeister. Und das völlig verdient. Der BVB beendet die Hinrunde am 17. Spieltag mit einem 2:1 im Topspiel gegen Mönchengladbach.
Das ist natürlich sehr schön für die Dortmunder, die damit auch den ermatteten Eindruck bei der Niederlage in Düsseldorf revidierten. Und dennoch ist der ein oder andere Schwarzgelbe vorweihnachtlich gestresst.
Der Ausgleich von Christoph Kramer brachte beispielsweise Michael Zorc in Wallung: "Ich werde diese Regelauslegung nicht mehr verstehen - vielleicht bin ich zu alt oder zu doof." Kramer hatte sich vor dem Treffer den Ball selbst an die Hand geköpft.
Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke empfiehlt der DFL mit Blick auf diese Szene: "Dann können wir die Bildschirme abschaffen. So können wir eine Menge Geld sparen."
Als Watzke sich dann wieder beruhigt und die Tabelle gesehen hat, erfreut er sich aber an der tollen Hinrunde seines BVB: "Wir haben 42 Punkte. Wenn wir das im August gesagt hätten, hätten alle gesagt, ihr seid geistesgestört."
Wie sich Ergebnis und Gesamtsituation anfühlen, erklärt derweil Hannovers Manager Horst Heldt nach der Niederlage gegen Düsseldorf: "Das ist bitter wie Säure im Mund."
Nach dem 3:1 seines FC Bayern bei der TSG Hoffenheim zum Rückrundenstart am 18. Spieltag ...
... wird Bayerns Trainer Kovac nicht müde, eines zu betonen: "Wir wollen Dortmund jagen und am Ende Meister werden."
Spricht's und stellt gegenüber Journalisten fest: "Sie werden wahrscheinlich eine Headline suchen."
"The first half was simply Scheiße." Das Denglisch des Hoffenheimer Angreifers Andrej Kramaric hingegen ist recht passabel.
Kurios war, was Augsburgs Martin Hinteregger am 19. Spieltag nach dem 0:2 in Mönchengladbach über seinen Trainer Manuel Baum sagt. "Ich kann nichts Positives über ihn sagen und werde auch nichts Negatives sagen." Hinteregger wechselt daraufhin nach Frankfurt, Baum wird alsbald gefeuert.
Der FC Bayern gewinnt derweil mit 4:1 gegen Stuttgart, am kreativsten aber ist dieses Banner im Münchner Stadion.
Vorsprung gewonnen oder Punkte verloren? Beim BVB haben sie darauf nach dem Remis in Frankfurt am 20. Spieltag keine eindeutige Antwort. "Wir haben immer betont, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen", hadert Kapitän Reus in die Mikrofone. Mit Blick auf die Meisterschaft sei es trotz meisterhafter schwarzgelber Tiefstapelei ja so: "Wir tun nicht so, als ob wir nicht wollen."
Der erneut bärenstarke BVB-Keeper Roman Bürki moppert trotz des auf sieben Punkte gewachsenen Vorsprungs auf die Verfolger aus München und Mönchengladbach: "Ich hätte lieber dieses Spiel gewonnen. Es ist jetzt besser als vorher, aber es ist kein großer Unterschied."
Halbzeitführung, Chancenplus, sieben Ligasiege in Folge und 37 (!) ungeschlagene Februar-Pflichtspiele zuvor in Folge - all das hilft dem FC Bayern in Leverkusen exakt nullkommanull, die drei Punkte bleiben bei Bayer.
Kommentar Müller: Kein Kommentar - nur wortreicher ausgeführt. Und zwar so: "Durch's Reden kriegen wir eh keine Punkte. Deshalb ist es egal, was ich hier sage."
Bedient, und zwar sichtlich und hörbar: Bayerns Trainer Kovac. "Wir hätten in der ersten Halbzeit höher führen müssen, und dann ist genau das passiert, was ich nicht wollte. Wir sind in einen offenen Schlagabtausch gekommen, der Bayer 04 entgegengekommen ist. Sie haben uns das Leben schwer gemacht."
Ohne Favre, aber mit Ko-Trainer Edin Terzic geht es für die Dortmunder am 21. Spieltag gegen die Hoffenheimer. "Kein Whatsapp oder Twitter - wir haben altmodisch mit Lucien Favre telefoniert", erklärt Dortmunds Assistenztrainer zur Kommunikation mit dem erkrankten Favre während des Spiels, das 3:3 endet. "Das sind die Fakten, aber wir stehen immer noch auf Platz eins."
Nach einer deutlichen Führung zur Pause gibt der BVB das Spiel nochmal aus der Hand. "Das darf uns nicht passieren, das ist nicht zu entschuldigen", resümiert Mario Götze, Torschütze zum 2:0.
Auch wenn die Bayern mit 3:1 gegen Schalke gewinnen, macht sich Trainer Kovac über die Definsivleistung doch etwas Sorgen: "Mein Bart wird immer grauer. Wir erklären und predigen es im Training immer wieder."
Auch am 22. Spieltag jubelt am Ende mal wieder der FC Bayern, doch für Historisches sorgt Leon Goretzka beim 3:2 in Augsburg nach zwölf Sekunden mit dem schnellsten Eigentor der Liga-Geschichte. Kollege Müller sagt dazu nur: "Bei den Gegentoren hat man Missstände erkennen können."
"Inzwischen ist es so: Wenn ein Tor fällt, traut sich gar keiner mehr zu jubeln", mosert Freiburgs Trainer Streich über die Einflussnahme der Videoschiedsrichter. Viel Grund zum Jubeln gibt es beim 0:0 auf Schalke ohnehin nicht.
Mit Blick auf die immer wieder langen Videobeweis-Unterbrechungen fügt Streich an: "Es kann sein, dass es am Ende der Saison mehr Gerechtigkeit gibt. Klar, wir leben in einem Technologie-Zeitalter. Aber ich bin altmodisch. Ich hätte es lieber so wie früher." Zumindest am ersten Platzverweis des Spiels gab es nichts zu diskutieren.
"Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss", rechtfertigt Bayerns Sportdirektor Salihamidzic die eher maue Leistung der Münchner beim 1:0 gegen die Hertha am 23. Spieltag. Genau einmal hoch genug springt Kopfball-nach-Ecke-Torschütze Javier Martínez. Über den "Spieler der Woche" (Salihamidzic) sagte Klubboss Hoeneß, in der jetzigen Form sei er "eine Waffe".
Anders als die Bayern hadert der Gegner aus Berlin : "Wir hätten ein bisschen mehr verdient gehabt", findet Coach Dardai. Und sagt zum Bodycheck-Platzverweis gegen Karim Rekik: "Die Schiedsrichter haben einen richtig guten Job gemacht, aber das war trotzdem kein Rot, vielleicht ein helles Rot."
Ein Bonmot liefert Hannovers Manager Heldt zur Abschlussschwäche seines Teams nach dem 0:3 gegen Frankfurt: "Das Tor steht in der Mitte und nicht an der Eckfahne."
"Praktisch keine Torchance" beklagt Trainer Favre am 24. Spieltag nach der überraschenden 1:2-Pleite seiner Dortmunder in Augsburg.
Allerdings bezieht sich der Schweizer nicht auf seinen erneut mittelprächtigen BVB, sondern auf die Augsburger - obwohl die ein Tor mehr schießen als die Borussia.
Sein Augsburger Kollege Baum nimmt das Gemopper locker: "Ich kenne das selbst als Trainer, man ist mit dem Spiel so beschäftigt. Das darf man ihm wahrscheinlich gar nicht so übel nehmen." Und schiebt süffisant nach: "Gratuliert hat er uns ja auch nicht zum Sieg."
Erst stellt Gladbach mit zwölf Heimsiegen in Serie einen Positivrekord auf - nun mit drei Heimpleiten und 1:11-Toren eine Negativ-Bestmarke. Ein Grund für die 1:5-Klatsche gegen die Bayern laut Keeper Yann Sommer, der trotz fünf Gegentoren bester Gladbacher war: "Wir haben die ersten 20 Minuten komplett verpennt."
Gladbachs Trainer Dieter Hecking ärgerte einerseits, dass vor dem Münchner 1:0 in der zweiten Minute ein glasklares -Foul nicht geahndet wird - und dass seine Borussen ihrerseits auf Fouls verzichtet. Denn: "Es ist nicht verboten, auch mal gegen Bayern Foul zu spielen."
Das ist mal ein Statement. Am 25. Spieltag löst der FC Bayern den BVB an der Tabellenspitze ab. Münchens Trainer Kovac sagt: "Meine Mannschaft hat heute einen sehr guten Tag erwischt und Wolfsburg einen weniger guten."
Etwas überschwänglicher ist da Klubpräsident Hoeneß: "Wir sind natürlich glücklich, dass wir jetzt endlich mal wieder da oben sind, am Platz an der Sonne. Das ist schön."
Sie malochen, sie gewinnen mit 3:1 gegen Stuttgart - Tabellenführer sind sie aber wegen des schlechteren Torverhältnis nicht mehr - und nun? "Das ist mir wurscht. Entscheidend ist, wer am Ende vorne ist. Und da ist alles offen", sagt BVB-Kapitän Reus.
Die neue Spannung im Titelkampf macht Reiner Calmund übrigens so richtig glücklich: "Es sind noch neun Spiele, da brennt die Luft, da tanzt der Bär, und wir sind happy, was will man mehr."
26. Spieltag, Huub Stevens ist wieder da. "Wenn Schalke dich ruft, kann ich nicht Nein sagen. Dann willst du doch helfen."
Gegen RB Leipzig verlieren die Gelsenkirchener mit 0:1.
"Ich haue sie zusammen und jage sie die Treppe hoch. Ich tue alles, um es hinzukriegen."
"Diese Regel ist dumm, dumm, dumm. Wer hat diese Regel erfunden? Leute, die keine Ahnung von Fußball haben, sorry."
Dortmunds Trainer Favre nach dem 3:2 in Berlin über das angebliche Handspiel von Julian Weigl.
"Wenn das Absicht war, muss er Handball spielen, weil es richtig platziert war."
Der FC Bayern strauchelt gegen Freiburg, Dortmunds Torjäger Alcácer schießt den BVB am 27.Spieltag beim 2:0 gegen Wolfsburg zurück auf Platz eins in der Tabelle.
Und womit musste sich BVB-Mittelfeldspieler Axel Witsel beschäftigen? Mit seinen Sprachkenntnissen. "Ich glaube, es hatte irgendwas mit Hose zu tun. Aber meine Kollegen werden wir mir das sicher noch erklären", sagte der Belgier auf die Frage, ob er die Sprechchöre der Fans ("Zieht den Bayern die Lederhosen aus") aufgrund fehlender Deutschkenntnisse überhaupt verstanden habe.
"Ich bin über das Ergebnis nicht nur enttäuscht, sondern verärgert", erklärt Bayerns Trainer Kovac nach dem Remis gegen Freiburg.
Tja. Das mit Spannung erwartete Spitzenspiel am 28. Spieltag ist dann doch eine eher einseitige Angelegenheit. Der FC Bayern München dominiert die Dortmunder Borussia, fährt einen 5:0-Sieg ein und setzt sich wieder an die Spitze der Tabelle.
"Spätestens am Dienstag werden die Bayern merken, dass sie für das Spiel auch nur drei Punkte bekommen haben und wir nur einen Punkt dahinter liegen."
Dortmunds Geschäftsführer Watzke zur Konstellation im Titelrennen nach dem 0:5 des BVB in München.
"Es gibt für niemanden eine Jobgarantie bei Bayern München. Jeder muss liefern, wer mit dem Druck nicht umgehen kann, ist im falschen Klub."
Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge beim Bezahlsender Sky über eine Jobgarantie für Trainer Kovac über das Ende der laufenden Saison hinaus.
"Was ich nicht möchte, das mir einer antut, das tue ich keinem anderen an. Das ist das Wort zum Sonntag."
Kovac über die kritische Berichterstattung.
Keine Punkte im Abstiegskampf gibt es für den VfB Stuttgart am 29. Spieltag beim 0:1 gegen Leverkusen - dafür aber einen Spuck-Eklat durch Santiago Ascacibar, der dafür Rot sieht.
Weil er sich hinterher noch ein Gerangel mit dem Schiedsrichter und seinem Spuck-Opfer Kai Havertz liefert, ist die Saison für Ascacibar beendet. Selbst im Relegationshinspiel der Stuttgarter gegen den Tabellendritten der zweiten Liga ist er noch gesperrt.
Leverkusens Kapitän Kevin Volland urteilte: "Er hat ihn angespuckt. Kai hat es gerade in der Kabine noch einmal gesagt. Es ist nicht das erste Mal bei dem Kollegen, ich glaube, der hat ihm in der ersten Halbzeit auch schon vor die Füße gespuckt. Solche Leute braucht man nicht in der Bundesliga."
Am 30. Spieltag kommt es, wie es kommen muss: Der FC Bayern gewinnt auch gegen den SV Werder Bremen. Dank eines Treffers von Abwehrhüne Niklas Süle in der 75. Minute.
Der trifft indes eher selten. Aber: "Ich hatte gegen Dortmund schon zwei Schüsse. Die gingen aber in den Fangzaun."
Womit er auf den Sieg anstoßen will? "Ich bin ein Weißwein-Typ."
Schalkes Interimstrainer Stevens verteidigt nach dem 2:5 gegen Hoffenheim seine Mannschaft: "Wir haben nicht gegen den FC Hüpplepüpp gespielt, sondern gegen eine Mannschaft, die einen Lauf hat."
Und dann gewinnen die Schalker am 31. Spieltag mit 4:2 bei der Borussia in Dortmund.
BVB-Trainer Favre ist angefressen: "Das ist der größte Skandal in der Fußball-Geschichte für mich", echauffiert er sich über die für ihn "lächerliche" Handelfmeter-Regel, nachdem Weigl aus kürzester Distanz mit dem Ball am Arm getroffen wrd. Favre verkündet: "Der Titel ist verspielt. Das ist klar für mich."
Schalkes Stevens hingegen hat allen Grund zur Freude. Er weiß aber auch: "Die drei Punkte haben wir gebraucht." Und: "Das macht die Saison aber nicht gut." Seine Spieler hingegen ...
... glauben, mit dem Derbysieg etwas Wiedergutmachung betrieben zu haben: "Wir hatten ein bisschen Glück, die Sterne haben uns geholfen. Mit diesem Spiel sind viele Dinge vergessen", erklärt der Schalker Abwehrspieler Benjamin Stambouli.
Der FC Bayern gewinnt am 32. Spieltag zwar mit 3:1 gegen Hannover 96.
Doch Münchens Ehrenpräsident Franz Beckenbauer fällt schon vor der Partie sein Urteil.
"Wenn ich jetzt die Champions- und Europa-League-Spiele gesehen habe, was da gekämpft wurde, da meine ich manchmal beim FC Bayern die Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft zu sehen."
"Wir hatten schon bessere Spielzeiten."
Ex-Nationalspieler Müller, rechts, reagiert nach dem Sieg gegen Hannover auf Beckenbauers Aussage.
"Ich weiß nicht, wie die Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft gespielt hat. Aber mit Sicherheit gut, oder?"
"Wir sind keine Träumer."
Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc nach dem Remis in Bremen zu den nur noch geringen Chancen auf die Meisterschaft.
Doch der FC Bayern vergibt am 33. Spieltag mit dem 0:0 in Leipzig den ersten Matchball.
Der Moment, der die Entscheidung im Titelkampf hätte bringen können: Goretzka trifft elegant. Der Treffer wird aber zurecht wegen Abseits nicht anerkannt. Begeistert sind von der Entscheidung aus dem Kölner Keller nicht alle.
"Wir sehen immer nur Linien, ich bin ja ein Befürworter davon, aber vielleicht sollte man da eine Wand hochziehen, um zu sehen, ob oben nicht auch was ist", sagt Bayerns Trainer Kovac zur spannendsten Situation des Spiels. "Es ist schade, weil wir die klar bessere Mannschaft waren, aber wir spielen jetzt zu Hause, da werden wir es machen."
Der Vorstandsvorsitzende Rummenigge ist von seiner Mannschaft begeistert: "Wir hätten hier heute gerne gewonnen, die Mannschaft hat ein großartiges Spiel abgeliefert. Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein, aber der verschlechtert nicht unsere Situation. Wenn wir so gegen Frankfurt spielen, haben wir gute Chancen. Man hat gesehen, dass die Mannschaft gewinnen will, der Spirit war großartig. Wir haben Chancen herausgespielt, leider keine verwerten können. Das ist alles schon okay, wie die Mannschaft das gemacht hat."
Und die Dortmunder? Gewinnen sehr mühsam mit 3:2 gegen Düsseldorf.
"Es ist nicht mehr in unseren Händen. Wir müssen gewinnen, ganz einfach, dann schauen wir, was passiert. Aber Bayern ist in einer besseren Position. Ich sehe die Chance ganz klein, aber hoffe natürlich, dass etwas passiert", schiebt Thomas Delaney, Torschütze zum 2:1, den Druck noch weiter weg aus Dortmund.
Doch am 34. und letzten Spieltag kommt es dann doch so, wie es im Grunde zu erwarten war.
Die Fußball-Bundesliga ist eine Spielklasse mit 18 Mannschaften, und am Ende gewinnt immer der FC Bayern.