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Lange hatte Uli Hoeneß die Entscheidung über seine berufliche Zukunft offen gelassen, jetzt ist sie gefallen.
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Am Donnerstag um 20.25 Uhr wurde offiziell, was in München seit Wochen ein offenes Geheimnis war: ...
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... Der Patriarch wird mehr als 40 Jahre nach seinem ersten Arbeitstag als Manager des FC Bayern beim deutschen Fußball-Rekordmeister aufhören.
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Er wird bei der kommenden Jahreshauptversammlung am 15. November nicht mehr als Vereinspräsident kandidieren und als Vorsitzender des Aufsichtsrats abtreten.
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Die Ämter soll der ehemalige Adidas-Chef Herbert Hainer übernehmen. Im neunköpfigen Aufsichtsrat will Hoeneß bis 2023 bleiben.
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Hoeneß hatte zuletzt bereits angedeutet, dass der Zeitpunkt für ein neues Kapitel "bald passen wird".
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Einen Tag vor der offiziellen Bestätigung plauderte sein langjähriger Weggefährte Edmund Stoiber mutmaßlich die Gründe aus: Die Vorwürfe eines Mitglieds bei der Jahreshauptversammlung im November 2018 waren "für ihn ein solcher Schock, und dann kamen noch die Zwistigkeiten mit Kalle dazu".
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"Kalle", das ist Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge. Mit diesem hat sich Hoeneß in den vergangenen Jahren mehrfach um Personalien gezankt.
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Etwa um Trainer Niko Kovac, der von Hoeneß gestützt wird.
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Ohne Hoeneß wird der FC Bayern nicht mehr derselbe Klub sein, er hat ihn geprägt und zu den vielen Erfolgen geführt.
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Es ist Zeit, auf sein Wirken zurückzublicken:
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Anfang Mai hatte Hoeneß sein 40-jähriges Jubiläum als Manager und Macher des Vereins gefeiert.
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Das war allerdings ein wenig geschummelt.
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Schließlich hatte er am 2. Juni 2014 seinen Posten als Präsident geräumt, …
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… weil er als verurteilter Steuerbetrüger ins Gefängnis musste.
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Im Herbst 2016 war er dann aber wieder da.
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Im November aber wird endgültig Schluss sein.
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Der FC Bayern ohne Hoeneß? Eigentlich undenkbar. Oder?
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Er hat den Klub "zu einem Global Player und zu einer Weltmarke aufgebaut", ...
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... wie es sein langjähriger Freund Jupp Heynckes im "Kicker" formulierte: ...
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... "Die Erfolgsgeschichte, die er als Manager und anschließender Präsident geschrieben hat, ist außergewöhnlich und einzigartig im Weltfußball. Diese Leistung wird niemand toppen."
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Als der ehemalige Bayern-Profi Hoeneß am 1. Mai 1979 als Manager antrat, war dieses Macher-Märchen nicht abzusehen.
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Der damalige Präsident Willi O. Hoffmann wollte lieber Rudi Assauer aus Bremen holen, doch Hoeneß ließ die Zweifler schnell verstummen.
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Über die 40 Jahre seines Wirkens, unterbrochen durch besagte Haftzeit wegen Steuerhinterziehung von 2014 bis 2016, wuchs das Unternehmen FC Bayern von 20 auf über 1000 Mitarbeiter.
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Aus 12 Millionen Mark Umsatz wurden 657,4 Millionen Euro, die Zahl der Mitglieder stieg von 6616 auf über 290.000, die Allianz Arena und der Klub-Campus entstanden, ...
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... die Basketballer führte Hoeneß vom Nischendasein an die nationale Spitze.
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Als Manager wurde Hoeneß einst als "Raubritter" und "Pferdehändler" beschimpft, er lieferte sich legendäre Kämpfe mit Christoph Daum und Willi Lemke.
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"Ich wollte den FC Bayern nach oben bringen, um jeden Preis", sagte Hoeneß, bis auf "meine Steuergeschichte" habe er dabei "nicht so viele gravierende Fehler gemacht".
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Der größte, das gab Hoeneß wiederholt zu, sei die Entlassung von Coach Heynckes 1991 gewesen, ...
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... der ihm später mit dem Triple 2013 den Höhepunkt schenkte.
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Bis heute prägt Aufsichtsratschef Hoeneß den FC Bayern weiter wie kein Zweiter.
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Ob Trainer Niko Kovac, Sportdirektor Hasan Salihamidzic, der künftige Vorstandschef Oliver Kahn ...
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... oder eben sein direkter Nachfolger Hainer - alle sind sie Hoeneß-Männer.
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Der Patriarch holte sie teilweise trotz massiver Zweifel seines Freundes Karl-Heinz Rummenigge.
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Hoeneß will auf jeden Fall ein bestelltes Feld hinterlassen, mit dem Begriff "Lebenswerk" kann er aber "nichts anfangen", auf eine Statue lege er "keinen Wert".
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Wenn es irgendwann vorbei sei, werde er "immer der erste Fan des FC Bayern sein", sagte Hoeneß.
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Ganz alleine lassen will er sein "Baby", wie er den FC Bayern nennt, ohnehin nicht: ...
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... "Wenn ich das Gefühl hätte, dass es nicht so läuft, wäre ich da."
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Das betonte er wiederholt: "Die Hilfe für den FC Bayern hat ja nichts mit dem Amt zu tun."
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Sein Erbe hat Hoeneß ohnehin gut verteilt.
Nach mehr als 40 Jahren Uli Hoeneß tritt beim FC Bayern ab
Vier Jahrzehnte gehört Uli Hoeneß zur Führungsspitze des FC Bayern. Ende November läuft seine Amtszeit als Präsident aus - noch einmal wird er nicht kandidieren. Auch den Vorsitz des Aufsichtsrates gibt er ab. Was bleibt ist sein Wirken als Macher: Er hat den Klub geformt und zu vielen nationalen sowie internationalen Erfolgen geführt.
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