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Es ist aus heutiger Sicht schon ein illustres Spiel, an dem Pierre Littbarski da am 20. November 1979 teilnahm.
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Den Gegner Sowjetunion gibt es gar nicht mehr.
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Für die Geschichte des deutschen Fußballs ist das wirklich Bedeutsame an diesem U21-Länderspiel in Tiflis (1:2) aber: Zum ersten Mal standen die drei späteren Weltmeister Littbarski, Lothar Matthäus und Rudi Völler zusammen auf dem Feld.
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Es war der Anfang eines langen gemeinsamen Wegs. Alle drei waren dabei, als die deutsche Nationalmannschaft bei einer EM kläglich scheiterte (1984) ...
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... und bei der nächsten im eigenen Land antrat (1988).
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Als sie unter Franz Beckenbauer erst ein WM-Finale verlor (1986) ...
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... und dann auf dem Höhepunkt dieser drei Karrieren den Pokal gewann (1990).
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"Wir waren drei Bekloppte, die alles dafür getan haben, um Weltmeister zu werden", sagte Littbarski der Deutschen Presse-Agentur. Noch heute verbinden sie "Freundschaften fürs Leben".
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Drei Tage nach Völler und elf Monate vor Matthäus wird "Litti" an diesem Donnerstag 60 Jahre alt.
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Der frühere Spieler des 1. FC Köln arbeitet seit 2010 für den VfL Wolfsburg und ist ein entspannter Mensch. Völlig mit sich und dem was er tut, im Reinen. Nur an einem Punkt sagte er: "Wenn man unsere Karrieren sieht, bin ich bei Matthäus und Völler ein bisschen neidisch. Zu denen schaue ich auf." Matthäus wurde noch Weltfußballer, Völler sogar Bundestrainer.
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Außerdem sagte der brasilianische Weltmeister-Trainer Luiz Felipe Scolari einmal zu ihm: "Du bist kein Deutscher. Du bist ein Brasilianer. Schau dir nur an, wie du Fußball gespielt hast." Das jedenfalls verriet Littbarski, der begnadete Dribbler, in einem Interview des Magazins "11Freunde".
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Insgesamt nahm er mit drei völlig verschiedenen Mannschaften an drei Weltmeisterschaften teil - und erreichte drei Mal das Finale. Die 82er-Mannschaft ist die verrufenste der deutschen WM-Geschichte. Von der Vorbereitung am "Schlucksee" …
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… über die "Schande von Gijon" gegen Österreich …
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… bis zu Harald Schumachers Foul gegen Frankreich ließ sie keinen Eklat aus.
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Zur Geschichte der drei gehört aber auch: Zählt man die WM-Turniere 1982, 1986 und 1990 zusammen, kam Littbarski sogar auf mehr Einsätze (18) als Rekordnationalspieler Matthäus (16).
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Littbarski war mit 22 Jahren schon Stammspieler und hat deshalb seinen eigenen Blick auf das Turnier. "1982 war für mich sehr faszinierend", sagte er. "Die Mannschaft hatte eine extrem hohe Qualität, hat sich aber nicht sehr professionell verhalten. Trotzdem ein WM-Finale zu erreichen, sagt alles über diese Qualität."
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Vier Jahre später war ein angeschlagener Littbarski meist nur Ersatz. Dabei ging diesem Team genau die Spielkultur ab, für die der Edeltechniker aus Köln immer stand. "1986 waren wir genötigt, defensiver zu spielen. Das hat mir nicht unbedingt viel Spaß gemacht", so Littbarski.
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Vier Jahre darauf: Endlich Weltmeister!
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Wie stark die 1990er gerade spielerisch waren, zeigte sich auf seiner Position im Mittelfeld. Häßler, Möller, Thon, Bein: "Man guckt auf die Kaderliste und denkt sich: Das wird eng für mich. Da sind einige Granaten dabei."
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Vor dem Finale entschied sich Beckenbauer für Häßler und Littbarski. "Seine Begründung war: Der Litti hat sich das über die Jahre verdient. Diese Aussage hat mich stolz gemacht."
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Später ist den 90er-Weltmeistern vorgehalten worden, dass nur wenige von ihnen eine große Karriere nach der Karriere geschafft hätten. Völler und Klinsmann wurden Bundestrainer. Andreas Brehme aber klagte in der "Zeit" einmal, "dass Präsidenten und Manager viel Respekt vor uns Weltmeistern haben. Die holen lieber schwächere Typen."
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Ein wenig kann Littbarski das verstehen. "Entweder traut sich keiner, einen mit ins Boot zu holen. Oder viele denken: Weltmeister können zaubern. In jedem Fall wird alles sehr genau beobachtet und bewertet", sagte er.
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Littbarski hat sich davon immer unabhängig gemacht. Er trainierte den Yokohama FC in Japan, …
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… den MSV Duisburg in Deutschland …
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… oder den Sydney FC in Australien.
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In Wolfsburg war er schon Co-Trainer, Interimscoach und Chefscout. Seit 2018 ist er Markenbotschafter des VfL, sein Sohn Lucien spielt in der U17 des Vereins.
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"Ich habe immer das gemacht, was ich gerade angeboten bekam. Und ich habe dabei immer viel Spaß gehabt", sagte er. Diese Eigenschaft und diese Freiheit hält er für wichtig.
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Und deshalb hat Littbarski auch eher einen Wunsch für den 70. als zum 60. Geburtstag: "Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich dann gern zwischen Deutschland, Australien und Japan pendeln."
Littbarski feiert 60. Geburtstag Wie "Litti" den deutschen Fußball bereichert
Pierre Littbarski ist der Dribbelkönig vergangener Zeiten, der für jeden Spaß zu haben ist. 1990 wird er mit dem DFB-Team Weltmeister, bringt es auf mehr WM-Einsätze als Rekordspieler Lothar Matthäus. Nun wird er, nur drei Tage nach Kumpel Rudi Völler, 60 Jahre alt.
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