Technik

Erhebliche Mehrkosten Teurer Start von Galileo

Das europäische Satellitennavigationssystem Galileo wird deutlich teurer als geplant. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln rechnet nach Angaben von DLR-Chef Sigmar Wittig allein für die laufende Startphase mit vier Satelliten mit einem Volumen von 1,4 Milliarden Euro. Ursprünglich waren 1,1 Milliarden Euro eingeplant. "Die Abstimmungsprozesse zwischen den beteiligten Ländern sind komplexer als erwartet", begründete Wittig im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt" die Mehrkosten von 300 Millionen Euro.

So müssten beispielsweise die Galileo-Funkfrequenzen zwischen den Ländern erst noch so abgesichert werden, dass das Satellitensystem später fehlerfrei arbeiten kann. Wittig kritisierte unter anderem unzureichende politische Absprachen zwischen den Ländern und sprach von "organisatorischen Defiziten". Mit Galileo wollen die Europäer eine Alternative zum militärisch dominierten GPS-System der Amerikaner aufbauen. Es ist mit einem Gesamtvolumen von 3,8 Milliarden Euro eines der größten Infrastrukturprojekte der EU.

Wittig forderte eine Reform der Entscheidungsstrukturen in der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Dort sei Deutschland im Vergleich zu Ländern wie Italien "deutlich unterrepräsentiert", obwohl die Deutschen mit 23 Prozent einen wesentlich höheren Anteil des ESA-Gesamthaushaltes stellten.

Quelle: ntv.de

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