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Geheimnisvoll ("Begierde") ...
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... vieldeutig ("Pubertät") ...
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... und mystisch ("Vampir").
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Hinter den Bildern des Norwegers Edvard Munch lauern tiefe Abgründe ("Allee im Schnee").
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Die Kunsthalle Bremen geht dem Werk des norwegischen Künstlers jetzt in einer Sonderausstellung auf den Grund.
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"Edvard Munch - Rätsel hinter der Leinwand" heißt die Schau in dem seit August wiedereröffneten Museum.
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(Foto: © The Munch Museum / The Munch Ellingsen Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2011)
Ausgangspunkt der Ausstellung ist ein sensationeller Fund: Während einer Untersuchung des Bildes "Das Kind und der Tod" im Jahr 2005 kommt ein bis dato unbekanntes Bild Munchs zum Vorschein.
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(Foto: © The Munch Museum / The Munch Ellingsen Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2011)
"Mädchen und drei Männerköpfe" stellt einem zarten Mädchenakt drei Männerfratzen gegenüber.
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(Foto: © The Munch Museum / The Munch Ellingsen Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2011)
In beiden Bildern spiegelt sich exemplarisch die Thematik Munchs wider: Der Norweger beschäftigte sich mit existenziellen Fragen des Lebens, mit Liebe, Angst, Verlust.
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"Die Ausstellung ergründet Munchs Motive und seine Bildsprache und untersucht die beiden Bremer Gemälde im Kontext seines Gesamtwerkes", erläutert Kuratorin Dr. Dorothee Hansen.
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Die Schau soll der Frage nachgehen, wie Munch seinen Bildern die fesselnde Intensität verlieh.
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Die Antwort vermutet die Kuratorin im Nebeneinander von künstlicher Symbolik ("Todeskuss") ...
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(Foto: © The Munch Museum / The Munch Ellingsen Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2011)
... und erschütternden Ausdrucksfiguren, die den Betrachter direkt berühren ("Die Hände").
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(Foto: © The Munch Museum / The Munch Ellingsen Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2011)
Leihgaben aus anderen Museen wie dem Munch-Museum in Oslo ergänzen die Ausstellung in Bremen und bilden das Bindeglied zu Munchs "Lebensfries" ("Mädchenakt auf rotem Tuch").
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Im "Lebensfries" versammelte Munch seine wichtigsten Werke zu einem "Gedicht über das Leben, die Liebe, den Tod" ("Madonna").
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Munchs Affinität zu den ganz großen Fragen des Lebens erklären sich Biographen mit seiner schweren Kindheit: Als er fünf Jahre alt ist, erliegt seine Mutter einer Tuberkulose-Erkrankung ("Asche").
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(Foto: © The Munch Museum / The Munch Ellingsen Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2011)
Für den 1863 geborenen Munch (hier auf einem Foto aus dem Jahr 1895) bleibt dies nicht der einzige frühe Schicksalsschlag in seinem Leben.
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Wenige Jahre später erkrankt seine älteste Schwester Sophie an Schwindsucht und stirbt 1877. Das Motiv "Das kranke Kind" lässt Munch nicht los, er malt es mehrmals in Öl und fertigt mehrere Radierungen und Lithographien an.
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Die jüngere Schwester des Malers, Laura, ist depressiv. Munch selbst leidet an einer bipolaren Störung, manischen und depressiven Zuständen. Die Kunst ist sein Ventil. Er malt, zeichnet, schreibt und experimentiert - in Oslo, Paris und Berlin ("Straße in Asgaardstrand").
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(Foto: © The Munch Museum / The Munch Ellingsen Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2011)
Seine Angst und seine pessimistische Weltsicht packt er in beklemmende Bilder. Zeitgenossen nennen seinen Stil "psychischen Realismus" ("Selbstbildnis unter Frauenmaske")
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(Foto: © The Munch Museum / The Munch Ellingsen Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2011)
"Der Fotoapparat kann mit Pinsel und Palette nicht konkurrieren, solange man ihn im Himmel und in der Hölle nicht verwenden kann", sagt Munch über die Kraft seiner Gemälde ("Vier Lebensalter")
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(Foto: © The Munch Museum / The Munch Ellingsen Group / VG Bild-Kunst, Bonn 2011)
Der Norweger geht als Wegbereiter des Expressionismus in die Lehrbücher ein. Sein beeindruckendes Gesamtwerk umfasst etwa 1000 Gemälde, über 15.000 druckgrafische Blätter und etwa 4500 Zeichnungen und Aquarelle ("Selbstbildnis mit Knochenarm").
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Für solvente Kunstsammler bieten sich also genügend Möglichkeiten, sich einen Munch mit nach Hause zu nehmen.
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2006 erzielt das Gemälde "Sommertag" bei einer Auktion von Sotheby's umgerechnet 8,9 Millionen Euro.
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Immer wieder wechseln Munchs Werke aber auch auf illegale Art und Weise den Besitzer. 2006 werden Munchs Aquarell "Das blaue Kleid" und zwei seiner Lithografien aus einem norwegischen Hotel gestohlen.
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Die Werke tauchen kurze Zeit später wieder auf.
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Größeres Aufsehen erregt ein bewaffneter Überfall auf das Munch-Museum in Oslo im August 2004. Die Täter dringen am hellichten Tag in die Ausstellungsräume ein und rauben die berühmten Gemälde "Der Schrei" und "Madonna".
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Zwei Jahre lang bleiben die Werke verschwunden.
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Ende August 2006 können sie aufgespürt werden.
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Allerdings sind die Diebe nicht gerade pfleglich mit der Beute umgegangen.
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Sowohl die "Madonna" als auch "Der Schrei" tragen bei dem rabiaten Überfall Schäden davon.
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Die Täter hatten sie zu unvorsichtig aus den Rahmen gerissen.
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Seit 2008 präsentiert das Munch-Museum die Bilder wieder der Öffentlichkeit - die Kanzlerin ließ sich bereits von Norwegens Premier Jens Stoltenberg durch die Ausstellung führen.
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Die Leihgaben aus dem Museum in Oslo (hier "Männerkopf in Frauenhaar") gehören sicherlich zu den Höhepunkten der Munch-Ausstellung in Bremen.
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Die Sonderausstellung läuft vom 15. Oktober bis zum 26. Februar 2012. Ergänzend zu der Schau erscheint der Katalog "Edvard Munch. Rätsel hinter der Leinwand."
Abgründe lauern hinter der Leinwand Das Geheimnis des Edvard Munch
Es gibt niemanden, der die Untiefen der menschlichen Psyche so intensiv auf die Leinwand gebracht hat wie Edvard Munch. Die Bilder des norwegischen Expressionisten zerren an den Nerven der Betrachter und lassen sie nicht wieder los. Die Kunsthalle Bremen geht in der Sonderausstellung "Rätsel hinter der Leinwand" auf die Suche nach den Motiven des Künstlers. Am Anfang der Schau steht ein Sensationsfund.
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