2120 Filmschaffende haben abgestimmt: Studiobosse und Produzenten, Agenten und Anwälte, Regisseure, Kameraleute und Schauspieler.
Auf Anregung des Branchenblatts "Hollywood Reporter" wählten sie die besten Filme aller Zeiten - aus der Sicht von Hollywood. 100 Filme sind herausgekommen, die - kaum verwunderlich - meist aus den USA stammen.
Doch anders als bei sonst üblichen Kritikerlisten gibt es etliche Überraschungen. So fehlen etwa einige künstlerisch wertvolle Klassiker, während sich Blockbuster und Actionfilme auf den vorderen Plätzen tummeln. Es ist ein ehrlicher Blick Hollywoods auf sich selbst, dessen bunte Mischung fasziniert.
Allerdings beginnt es mit einem japanischen Klassiker von 1954 - einen der wenigen nicht-englischsprachigen Filme auf der Liste: "Die sieben Samurai" von Akira Kurosawa erobert sich Platz 100. Sicher nicht nur, weil der Film ein episches Drama um eine Gruppe Krieger ist, die sich Banditen in den Weg stellen, …
… sondern auch, weil der Film zum Western "Die glorreichen Sieben" inspirierte. Regisseur Kurosawa und Darsteller Toshiro Mifune drehten danach noch einige Klassiker.
"Bonnie und Clyde" von Arthur Penn gehört zu den Filmen, die das Kino des New Hollywood prägten. Die Helden sind zwei Gangster, dargestellt von Warren Beatty (der auch produzierte) und …
… Faye Dunaway. Es ist ein rauer, blutiger, düsterer Film über die US-amerikanische Gesellschaft, der dem Hollywood-Kino neue Impulse verlieh und heute zu Recht als Klassiker gilt.
Platz 98 gehört Quentin Tarantinos Erstling: "Reservoir Dogs" von 1992. Viele Stilelemente, die der Regisseur später verfeinerte, finden sich hier bereits: vom vielen Kunstblut …
… über die popkulturellen und filmhistorischen Anspielungen bis zum Soundtrack. Es ist nicht Tarantinos bester Film, aber er gehört zu jenen Streifen, die dem Independent-Kino den Weg in den Mainstream ebneten.
Dass ein Film wie "Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug" (1980) ebenfalls zu den besten 100 Filmen zählt, zeigt, dass es hier nicht nur um Kunst geht.
Die durchgeknallte Komödie von 1980 stammt von Jim Abrahams, David Zucker und Jerry Zucker ("Die nackte Kanone", "Hot Shots"). "Nicht immer geschmackvoll", urteilt das Lexikon des Internationalen Films. Den Zuschauern war's egal - der Streifen wurde ein Erfolg.
Ein ganz anderes Kaliber ist "Pans Labyrinth" von Guillermo del Toro. Der spanische Film fasziniert durch seine Mischung aus Drama und Fantasyfilm und …
… stellt die Frage, was eigentlich brutaler ist: die Wirklichkeit oder die surrealen Fantasiewelten, die del Toro in dem Film von 2006 erschafft.
Wieder ein Sprung in der Filmgeschichte: "Doktor Schiwago" von 1965 wärmt heutzutage an so manchen langen Winterabenden den Zuschauern das Herz. Vor dem Hintergrund von russischer Revolution und Bürgerkrieg …
… ist Hauptdarsteller Omar Sharif hin- und hergerissen zwischen Lara (Julie Christie) und Tonya (Geraldine Chaplin). Ein wuchtiges Melodram, das weitaus politischer ist, als man angesichts der rührenden Liebesgeschichte denkt.
Noch viel politischer geht's allerdings auf Platz 94 zu: "Die durch die Hölle gehen" sorgte 1979 auf der Berlinale für einen Eklat. Regisseur Michael Cimino wurde vorgeworfen, in dem Vietnamkriegsfilm die Vietnamesen als blutrünstige Barbaren darzustellen.
Diese Kritik tut der Qualität des Films allerdings keinen Abbruch. Dafür sorgen nicht nur hervorragenden Schauspieler (De Niro, Streep und Walken, der einen Oscar bekam), sondern auch die dichte Handlung, die gleichzeitig ein Porträt der US-amerikanischen Gesellschaft der 1970er-Jahre ist.
Fast zur gleichen Zeit entstand "Unheimliche Begegnung der dritten Art". Mit dem Science-Fiction-Film bewies Regisseur …
… Steven Spielberg erneut sein Gespür für publikumswirksame und gefühlvoll erzählte Geschichten - und für Spezialeffekte.
Ein einziger Spezialeffekt ist der am Computer entstandene "Oben", ein Trickfilm aus den Pixar-Studios. Doch wie immer bei dem Studio besticht der Streifen nicht nur durch seine Effekte, …
… sondern auch durch seine aus dem Leben gegriffenen Charaktere und die liebevoll erzählte Geschichte.
Liebevoll ist allerdings nicht das Wort, das auf Platz 91 zutrifft: "Rocky" von 1976 ist ein Aufsteigermärchen und einer der bekanntesten Boxfilme der Geschichte.
Drehbuchschreiber und Hauptdarsteller Sylvester Stallone musste lange für den Film kämpfen. Aber es hat sich gelohnt: Die Mischung aus Sport- und Gesellschaftsdrama aus dem Arbeitermilieu gilt heute als Klassiker und bekam unter anderem den Oscar als bester Film.
Vor allem durch seine kunstvoll erzählte Geschichte besticht dagegen "Memento" von Christopher Nolan: Der Film aus dem Jahr 2000 wird vorwärts und rückwärts erzählt, unterscheidbar durch die schwarz-weißen und farbigen Szenen.
Die Geschichte dreht sich um einen Mann (Guy Pearce), der sein Erinnerungsvermögen verloren hat und durch Notizen und Polaroid-Fotos einem Verbrechen auf die Spur kommen will. Für Nolan war der Film ein wahres Karrieresprungbrett.
Ein gigantischer Publikumserfolg war dagegen der folgende Film: "Braveheart" von 1995. Mel Gibson, Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent des Streifens, räumte damit bei der Oscar-Verleihung ab.
Der Historienepos um den schottischen Freiheitskämpfer William Wallace ist ein bildgewaltiger Film und zu Recht ein moderner Klassiker.
Noch ein Oscar-Triumph, diesmal ein Überraschungshit: "Slumdog Millionär" von Danny Boyle aus dem Jahr 2008. Die Geschichte um den 18-jährigen Inder Jamal Malik verbindet geschickt Quizshow, …
… Liebesgeschichte und Szenen aus dem indischen Leben im Slum. Statt Sozialdrama gibt es allerdings herzzerreißende Romantik - und für Hauptdarstellerin Freida Pinto anschließend eine Hollywoodkarriere.
Zu dem Film, den die Hollywood-Elite auf Platz 87 gewählt hat, muss man eigentlich nicht mehr viel sagen: "Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" ist der Abschluss einer der erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten, der elf Oscars einheimste.
Die Geschichte? Frodo und Sam versuchen, den einen Ring im Schicksalsberg zu zerstören, ihre Gefährten stellen sich derweil Saurons Armeen. Ein bildgewaltiger Film mit atemberaubenden Tricks und ganz großes Popcorn-Kino.
"Die Schöne und das Biest" von 1991 ist eine von vielen Verfilmung der französischen Sage, diesmal in der animierten Version aus dem Hause Disney.
Romantiker und Disney-Fans haben sicher ihre Freude an dem Streifen, der als einer der ganz wenigen Animationsfilme auch für den Oscar als bester Film nominiert war.
Krasser kann der Unterschied kaum sein, denn Platz 85 belegt ein Schocker, der wohl jeden Zuschauer mitnimmt: "Sieben" von David Fincher aus dem Jahr 1995. Brad Pitt und Morgan Freeman spielen zwei Kommissare, …
… die sich auf die Spur eines Serienmörders (Kevin Spacey) begeben. Der Film mit seinen kulturellen und theologischen Verweisen ist sicher nichts für schwache Nerven: ein düsterer Albtraum, der menschliche Abgründe schonungslos offenbart.
Ebenfalls nicht jedermanns Sache ist "Inception" von Christopher Nolan (Regie, Drehbuch, Produktion). Das Meisterwerk von 2010 besticht durch seine komplexe Handlung um das Eindringen in menschliche Träume.
Für den Erfolg des Films sorgten sowohl Darsteller wie Leonardo DiCaprio, Joseph Gordon-Levitt und Ellen Page, als auch die beeindruckenden Spezialeffekte.
Spezialeffekte gab es auch im ersten Teil der "Stirb Langsam"-Reihe. Allerdings steht hier noch der gute alte Actionheld im Vordergrund: Bruce Willis als John McClane.
Der kämpft sich - bald schon im Unterhemd - durch ein Hochhaus und lehrt einer ganzen Bande von Gangstern das Fürchten. Blut, Schweiß, Waffen: Der Film von John McTiernan lässt die Herzen von Actionfans höher schlagen.
Die kommen auch bei "Der Herr der Ringe: Die Gefährten" voll auf ihre Kosten, ergänzt durch Hobbits, Elben, Zwerge und Orks. Der Streifen von 2001 war der erste Teil der Trilogie von Peter Jackson und …
… überzeugte sowohl Kritiker als auch das Publikum. Die Spezialeffekte setzten Standards, an denen sich noch heute Filme messen lassen müssen.
"Amadeus" von Miloš Forman handelt von einem Klassikstar, der - entgegen der Realität - zum infantilen Clown umgedeutet wird. Denn Mozart (gespielt von Tom Hulce) ist im Film kein Kind von Traurigkeit, …
… aber ein Genie, das Antonio Salieri (F. Murray Abraham) die Karriere vermiest. So unterhaltsam wurde Klassik selten inszeniert.
Zu den Klassikern der 1950er-Jahre zählt dagegen "Die Faust im Nacken" von Elia Kazan. Das Drama um eine Gewerkschaft der Hafenarbeiter in New York brilliert durch seinen Realismus und …
… durch Hauptdarsteller Marlon Brando, der eine der besten Leistungen seiner Karriere und ein Paradebeispiel für das Method Acting abliefert. Der Film gilt aber auch wegen der Darstellung sozialer Milieus als stilbildend.
Ein Sprung ins Jahr 2008 zeigt uns dagegen eine Welt, auf der es keine Menschen mehr gibt. Star von "Wall-E", der in der Liste Platz 79 belegt, ist ein Roboter, der den Müll auf der Erde aufräumt.
Durch den Roboter Eve, der ein von Wall-E gefundenes Pflänzchen stibitzt, gelangt er auf ein Raumschiff und … mehr muss man eigentlich nicht verraten. Der überraschend konsumkritische Pixar/Disney-Film ist ja bereits ein kleiner Klassiker.
Wie man mit wenig technischem Aufwand einen Klassiker dreht, zeigt dagegen "Die 12 Geschworenen" von Sidney Lumet. Man nehme zwölf Männer, die ein Gerichtsurteil fällen sollen, setze sie in einen Raum und lasse sie miteinander streiten.
Denn einer der Männer (Henry Fonda) hinterfragt permanent die Vorurteile der anderen. Intensiver wurde ein Gerichtsverfahren selten inszeniert. Übrigens halten auch Psychologen den Film wegen der Darstellung von Gruppenverhalten für ein Meisterwerk.
"Ghostbusters" von 1984 ist dagegen lehrreich in Sachen Geisterjagd. Ivan Reitman inszenierte den Film um drei Parapsychologen, dargestellt von Bill Murray, Dan Aykroyd und Harold Ramis.
So spaßig die Spezialeffekte auch sind - Kritiker bemängeln, dass der Film wenig mehr zu bieten hat. Aber Humor ist eben Geschmackssache.
Eine berührende Liebesgeschichte erzählt Ang Lee in "Brokeback Mountain": Die Cowboys Jack und Ennis lernen sich in den 1960er-Jahren bei der gemeinsamen Arbeit kennen. Doch der gesellschaftliche Druck zwingt sie dazu, ihre aufkeimende Liebe zueinander zu verstecken.
Über 20 Jahre begleitet der Film die Männer, die an dem Versteckspiel zerbrechen. Lee fügte mit dem Film einem uramerikanischen Genre einen neuen Aspekt hinzu, der in früheren Jahrzehnten nicht denkbar gewesen wäre. Er wurde mit dem Oscar für die beste Regie belohnt.
Ein ganz anderer Film ist "Die Brücke am Kwai", der auf Platz 75 der Liste steht. Im Zweiten Weltkrieg werden britische Gefangene gezwungen, für die Japaner mitten im Dschungel eine Brücke zu bauen.
Sieben Oscars bekam der Film von David Lean mit Alec Guinness und William Holden in den Hauptrollen. Kritiker nahmen dem Streifen jedoch die pathetische Darstellung militärischer Pflichterfüllung übel.
Noch eine Dekonstruktion des Westerns, diesmal als Parodie: "Der wilde wilde Westen" von Mel Brooks. Der Name des Regisseurs sagt schon, wohin die Reise geht, nämlich in die Welt des absurden Humors: …
… Ein schwarzer Sheriff (Cleavon Little) und ein Revolverheld (Gene Wilder) durchkreuzen die Pläne eines korrupten Politikers, der eine Eisenbahnlinie durch ein Westernstädtchen bauen will. Noch Fragen, Sheriff?
"Die Unbestechlichen" von 1976 handelt von der Aufklärung der Watergate-Affäre durch die Journalisten Carl Bernstein und Bob Woodward. Der Film besticht durch seine Hauptdarsteller Dustin Hoffman und Robert Redford.
Regisseur Alan J. Pakula inszenierte nach Tatsachen einen der besten Politthriller der 1970er-Jahre, der die von Misstrauen geprägte gesellschaftliche Stimmung in den USA dieser Zeit geschickt einfängt.
Nochmal Mel Brooks: Mit "Frankenstein Junior" zog er 1974 genüsslich das Horrorgenre durch den Kakao, übrigens in der Originalkulisse eines Frankensteinfilms aus den 1930ern.
Gene Wilder übernimmt spielt wieder einmal die Hauptrolle. Wie bei vielen Brooks-Filmen sind allerdings auch die Albernheiten dieses Streifens eher Geschmackssache.
Einen exzellenten Musikgeschmack bewies Regisseur Cameron Crowe, als er 2000 "Almost Famous" drehte, einen der besten Musikfilme aller Zeiten. Er handelt vom 15-jährigen William Miller, der in den 1970ern als Reporter eine Rockband auf Tour begleitet.
Der Film verfügt nicht nur über einen grandiosen Soundtrack, sondern auch über anrührende, nostalgische, witzige und entlarvende Szenen aus dem Musikbusiness. Crowe bekam einen Oscar für das Drehbuch.
Einer der bekanntesten Filme von Alfred Hitchcock ist "Vertigo". Lange führte der Streifen mit James Stewart und Kim Novak ein Schattendasein, in den letzten Jahren wurde er jedoch wiederentdeckt und als Meisterwerk gewürdigt. In dieser Liste schafft er es auf Platz 70.
Der Krimi dreht sich um den Ex-Polizisten John Ferguson, der nicht den Selbstmord von Madeleine verhindern kann, die er beschatten sollte. Als er später einer Frau begegnet, die Madeleine aufs Haar ähnelt, gerät er in ein Spiel aus Täuschung und Obsession.
Darsteller Russell Crowe und Regisseur Ridley Scott haben fünf Filme miteinander gedreht. "Gladiator" war nicht nur der erste, sondern auch der erfolgreichste davon. Wie "Braveheart" belebte der Film aus dem Jahr 2000 das Genre des Historienepos neu.
Der Lohn waren fünf Oscars, darunter für Film und Hauptdarsteller. Fans von Sandalenfilmen und großformatigen Schlachten kommen ohne Frage voll auf ihre Kosten. Und Joaquín Phoenix liefert wieder mal eine beängstigende Vorstellung ab.
"Die Ritter der Kokosnuss" ist ja auch ein Historienfilm, wenn man so will. Schließlich behandeln die Komiker von Monty Python darin die Artus-Sage und die Legende vom Heiligen Gral.
Aber natürlich schmeißen sie dabei mit schrägem Humor und Satire nur so um sich. Die Handlung ist mitunter etwas wirr, aber dafür entschädigen Gags wie der Kampf mit dem Schwarzen Ritter: "Das ist nur ein Kratzer."
Wenig Humor, dafür sehr, sehr viele Spezialeffekte hat "Avatar". Das Werk von James Cameron ist einer der größten, erfolgreichsten und dreidimensionalsten Filme aller Zeiten. Er brach nach seinem Erscheinen 2009 Rekord um Rekord.
Die dünne Geschichte um den Planeten Pandora und den Kampf der Na'vi gegen die Ausbeutung durch die Menschen kann dem Bombast aus 3D und Tricktechnik allerdings nicht standhalten.
Einer der erfolgreichsten Trickfilme ist derweil "Der König der Löwen". Die Geschichte um Simba, der den Tod seines Vaters verwinden und seinen Platz im Leben finden muss, rührte Millionen Menschen zu Tränen.
Aber wer kann den niedlichen Großkatzen aus dem Hause Disney auch widerstehen? Außerdem gibt es ja noch den Oscar-prämierten Song "Can You Feel the Love Tonight" von Elton John.
Vom Tier im Manne handelt Platz 65: "Wie ein wilder Stier" von Regisseur Martin Scorsese erzählt von Aufstieg und Fall des Boxers Jake LaMotta, dargestellt von Robert De Niro.
Der nahm für die Darstellung des gealterten Boxers 27 Kilo zu - und erhielt dann einen Oscar für seine Leistung. Der Schwarz-Weiß-Film ist hart, blutig und zeigt ohne Beschönigung die Selbstzerstörung der Hauptfigur.
Geradezu das Gegenteil davon ist "Mary Poppins" aus dem Jahr 1964. Das Musical über das beste Kindermädchen aller Zeiten …
… besticht durch die knalligen Farben, die mitreißenden Songs, Trickelemente und den einen oder anderen Seitenhieb auf festgefahrene gesellschaftliche Hierarchien. Eine Ode an die Macht der Fantasie.
Längst ein Klassiker ist auch "Und täglich grüßt das Murmeltier" auf Platz 63. Die Komödie um einen muffeligen Nachrichtenreporter (Bill Murray), der einen Tag immer und immer wieder erlebt, …
… verfügt über glänzend aufgelegte Schauspieler und einen teils schwarzen Humor. Dass der Film am Ende ein moralisches Plädoyer für Mitmenschlichkeit und Liebe ist, stört da zur Abwechslung mal gar nicht.
Ein geniales Kriminalstück ist dagegen "Der unsichtbare Dritte", der außerdem als einer der ersten Actionfilme der Geschichte gilt. Cary Grant gerät darin unvermittelt in eine Spionageaffäre.
Berühmt ist der Film vor allem für zwei Szenen: die Verfolgungsjagd mit einem Sprühflugzeug und das Finale auf Mount Rushmore.
Noch mal ein Musical: "West Side Story" ist eine Adaption von Shakespeares "Romeo und Julia". Diesmal geht es jedoch um Gangs in New York und die Liebe zwischen Maria und Tony.
Die Melodien von Leonard Bernstein gehen einem nicht mehr so schnell aus dem Kopf. Hinzu kommen im Film die Tanzeinlagen und erstaunliche visuelle Umsetzungen.
Mit vielen visuellen und erzählerischen Ideen ist auch ein französischer Welterfolg auf Platz 60 gespickt. Regisseur und Drehbuchautor Jean-Pierre Jeunet hat mit "Die fabelhafte Welt der Amélie" einen der bezauberndsten Filme der letzten Jahre vorgelegt.
Und wer ließe sich nicht gern verzaubern von der jungen Frau, die ihre Umwelt gern erfreut, aber selbst immer noch nach der großen Liebe sucht. Außerdem gibt's einen Gartenzwerg auf Reisen.
Frauen eines ganz anderen Kalibers liefert "Thelma & Louise" von Ridley Scott. Der Film von 1991 erzählt die Geschichte zweier Frauen, die sich aus der Gewalt der Männer befreien. Nur wird ihr Roadtrip schnell zur Flucht vor der Polizei.
Das Lexikon des internationalen Films spricht von einem "gleichermaßen unterhaltsamen wie systemkritischen Film".
Gleich noch ein Streifen über eine Frau: Diesmal ist es der alternde Stummfilmstar Norma Desmond (Gloria Swanson), der auf ein großes Comeback hofft. Als ein Autor (William Holden) in ihr Leben tritt, entspinnt sich eine Spirale aus Wahn und Abhängigkeiten.
Das meisterhafte Drama "Boulevard der Dämmerung" (1950) von Komödienspezialist Billy Wilder ist ein Abgesang auf Hollywood und seinen Starrummel und zeigt die Abgründe, die sich dahinter auftun. Es ist einer der klügsten Filme, die das Kino hervorgebracht hat.
"The Dark Knight" von Christopher Nolan ist fast 60 Jahre später (2008) erschienen, gilt aber trotzdem schon als Klassiker. Klar, Christian Bale als Batman ist klasse und auch die Spezialeffekte können sich sehen lassen.
Der eigentliche Star des Films ist aber Heath Ledger als Joker. Sein Gesicht ist zum Symbol des unberechenbaren Bösen geworden. Leider war es eine seiner letzten Rollen, für die er völlig zu Recht einen Oscar erhielt. Ledger starb im Januar 2008.
Zu den Überraschungen dieser Bestenliste zählt "Vergiss mein nicht!" auf Platz 56. Die Tragikomödie von Michel Gondry aus dem Jahr 2004 prunkt mit Stars wie Jim Carrey, Kate Winslet, Kirsten Dunst und Elijah Wood.
Die Geschichte: Joel möchte von einem Wissenschaftler die Erinnerung an seine ehemalige Geleibte Clementine löschen lassen. Blöd nur, dass er ihr daraufhin noch einmal begegnet - und sich wieder verliebt.
Keine Liebe gibt es im Leben des "Taxi Driver" (Robert De Niro). Der fährt nachts durch die Straßen von New York und ist angewidert von der Gewalt und den Drogen. Eine minderjährige Prostituierte (Jodie Foster) weckt schließlich seinen Beschützerinstinkt und führt zu einer Bluttat.
Der Film von Martin Scorsese gilt als einer der wichtigsten Filme des New Hollywood. Mit dem geschickten Einsatz von Licht und der Musik von Bernard Herrmann schafft er eine beklemmende Atmosphäre, die sich schließlich in Gewalt entlädt.
"Zwei Banditen" ist dagegen ein leichter, beschwingter Film, obwohl der Western von zwei Gangstern handelt. Aber Butch Cassidy (Paul Newman) und Sundance Kid (Robert Redford) sind eben zwei sehr sympathische Halunken.
Nicht zuletzt wegen der beiden Hauptdarsteller wurde der Film von 1969 ein großer Publikumserfolg. Einer der Höhepunkte ist der Song "Raindrops Keep Fallin' On My Head".
Um eine Freundschaft dreht sich auch "Good Will Hunting" - sowohl vor als auch hinter der Kamera. Die Kumpel Matt Damon und Ben Affleck schrieben nicht nur zusammen das Oscar-prämierte Drehbuch, sie spielen auch die Hauptrollen.
Der Film handelt vom hochintelligenten Will Hunting (Damon), der sein Talent als Hilfsarbeiter verschwendet. Erst die langen Gespräche mit einem Psychologen (Oscar für Robin Williams) lösen in ihm ein Umdenken aus.
"Alles über Eva" von Joseph L. Mankiewicz aus dem Jahr 1950 beschreibt das Lexikon des Internationalen Films als "bitter-witzige Tragikomödie aus der Welt des US-amerikanischen Showgeschäfts". Das bringt dem Streifen Platz 52 ein.
Es geht um Eva (Anne Baxter), die nicht vor Manipulationen und Intrigen zurückschreckt, um zur Nachfolgerin eines Theaterstars (Bette Davis) zu werden. Eine kleine Rolle hat übrigens Marilyn Monroe.
"The Big Lebowski" von 1998 gehört sicher zu den kultigsten Filmen aller Zeiten. Der Film der Coen-Brüder handelt vom Dude (Jeff Bridges), der wegen einer Namensgleichheit erst seinen Teppich verliert und dann in eine Entführung verwickelt wird.
Der Streifen besticht durch seinen Humor, die absurde Story (mit surrealen Traumsequenzen) und dem glänzend aufgelegten Ensemble, aus dem - neben Bridges - John Goodman und Steve Buscemi herausragen.
Womit wir bei Platz 50 angelangt wären. Es ist wieder mal ein Blockbuster von Steven Spielberg: "Jurassic Park" löste 1993 eine wahre Dinosaurier-Hysterie aus, …
… überzeugt aber auch durch seine technischen Tricks. Der Film ist bis heute einer der erfolgreichsten aller Zeiten.
Durch seine raffinierte Psychologie glänzt dagegen "Das Fenster zum Hof" von Alfred Hitchcock. Fast ausschließlich aus einem Zimmer gedreht, fiebert der Zuschauer mit …
… einem Fotografen (James Stewart) und seiner Freundin (Grace Kelly), die einem Mord auf die Spur kommen. Selten war ein Filmheld hilfloser als hier, selten war das Krimipuzzle spannender.
Um einen Kriminalfall und einen einzelnen (Verhör-) Raum geht es auch in "Die üblichen Verdächtigen". Doch der Film erweitert seinen Blick durch zahlreiche Rückblenden.
Am Ende allerdings ist nichts, wie es scheint - der Streifen von 1995 spielt mit den Zuschauern, wie Roger Kint (Kevin Spacey) mit den Ermittlern.
Ein einziges Spiel ist auch "Manche mögen's heiß" von Regielegende Billy Wilder: ein Spiel um Verkleidungen, Geschlechterrollen, eine Flucht und die Mafia.
Unvergessen sind die Darsteller dieses Geniestreichs: Marilyn Monroe natürlich, aber auch Jack Lemmon und Tony Curtis. Nichts ist perfekt? Dieser Film ist nahe dran!
Stilbildend wurde der Beginn von "Der Soldat James Ryan", der die Landung der Alliierten in der Normandie im Jahr 1944 zeigt. Ungewöhnlich drastisch für einen großen Hollywood-Film …
… zeigte Regisseur Steven Spielberg in dem Streifen von 1998 die Grauen des Krieges. Er wurde dafür mit einem Oscar als bester Regisseur ausgezeichnet.
Eine wahre Oscarflut ging derweil über Titanic auf Platz 45 nieder: Mit elf Trophäen ist der Streifen von 1997 bis heute Rekordhalter. Dabei ist die Schnulze um eine Liebe auf dem sinkenden Ozeanriesen sicher nicht jedermanns Sache.
Aber egal: Leonardo DiCaprio und Kate Winslet wurden über Nacht zu Weltstars. Und James Cameron (l.) wurde Hollywoods Mann fürs Bombastische.
Kult ist längst auch "Die Matrix", zumindest der erste Teil (und nur der erste Teil, denn was danach kam, war einfach nur Schrott). Mit dem Erstling von 1999 legten die Wachowski-Geschwister die Latte aber auch ziemlich hoch.
Was Neo (Keanu Reeves), Morpheus und Trinity in der ominösen Matrix erleben, traf Ende des Jahrtausends einen Nerv. Heute weiß man: zu Recht. Agent Smith (Hugo Weaving) ist schließlich überall.
Wer sehnt sich angesichts dieser schönen, neuen Digitalwelt nicht zurück in die beschaulichen 50er, als Figuren wie Cowboy Woody noch Kinderherzen eroberten? Mit "Toy Story" erlebte die Spielzeugfigur zumindest im Kino einen Triumph.
Das war der Film von 1995 auch für die Pixar-Studios, die hier erstmals mit Disney zusammenarbeiteten und fortan zu einer Trickfilm-Traumfabrik aufstiegen.
Ein Durchbruch war auch "Alien" von 1979, sowohl für Regisseur Ridley Scott als auch für Hauptdarstellerin Sigourney Weaver. Der Film glänzte durch das von HR Giger geschaffene Setdesign, das …
… sozusagen ein Gegenentwurf zu den sauberen Weltraumwelten von "Star Trek" und "Star Wars" war. Den Zuschauern gefiel's trotzdem - schließlich wurde die Gefahr durch Außerirdische selten so intensiv dargestellt wie hier.
Das Wort intensiv beschreibt auch "Psycho" ganz gut. Regisseur Alfred Hitchcock schuf 1960 ein beklemmendes Meisterwerk und schreckte nicht davor zurück, seine Hauptdarstellerin Janet Leigh mitten im Film ermorden zu lassen.
Der Rest ist Geschichte, Norman Bates (Anthony Perkins) längst eine Figur der Popkultur. Und die Duschszene sowieso.
Fast 40 Jahre später schockte "Fight Club" die Zuschauer, den die Filmschaffenden auf Platz 40 wählen. Selten war Hollywood nihilistischer: Junge Männer, darunter Brad Pitt und Edward Norton, prügeln sich gegenseitig die Seele aus dem Leib.
Aber das ist natürlich wiedermal nur die halbe Wahrheit, denn Regisseur David Fincher lässt die Zuschauer dann noch in die Abgründe einer Seele schauen.
Das Grauen nimmt kein Ende: "The Shining" von Stanley Kubrick ist auch nichts für schwache Gemüter. Ein Familienvater (Jack Nicholson) verliert in einem einsamen Berghotel den Verstand - und nimmt die Axt zur Hand.
Ganz langsam schleicht sich der Irrsinn hier ein, wird die Realität auseinandergenommen durch Visionen und Träume. Für viele Kritiker ist der Film ein Meisterwerk - Stephen King, der Autor der Vorlage, allerdings war unzufrieden.
Von den Bergen Colorados in das hektische New York, wo sich "Harry und Sally" immer wieder über den Weg laufen. Die Komödie von Rob Reiner ist noch heute ein Publikumshit.
Nicht nur wegen des glänzenden Humors oder wegen der Hauptdarsteller Meg Ryan und Billy Crystal, sondern auch, weil die wesentlichen Fragen des Lebens behandelt werden: Können Männer und Frauen befreundet sein? Und wie bestellt man möglichst umständlich ein Sandwich, das auch noch einen vorgespielten Orgasmus begleitet?
Gleich nochmal Stanley Kubrick, diesmal mit einer höchst satirischen Komödie: "Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben" nimmt die Hysterie des Kalten Krieges aufs Korn und …
… feuert schwarzhumorige Spitzen gegen Militärs, Politiker und ehemalige Nazis ab. Der Höhepunkt: Der Ritt auf der Atombombe. Besser kann man die menschliche Sucht nach Selbstzerstörung kaum darstellen.
Ein gelungenes Zeitporträt ist auch "Ferris macht blau". Doch statt um die große Politik geht es hier um Teenager in den 1980er-Jahren. Der Film von John Hughes handelt von Ferris Bueller (Matthew Broderick), …
… der mit Kumpel Cameron und Freundin Sloane die Schule schwänzt - doch der Direktor ist ihnen auf den Fersen. Es gibt Klamauk, es gibt nachdenkliche Momente: Der Streifen von 1986 trifft den Kopf und das Herz, für Jugendliche ist er eine Offenbarung.
Schon wieder Stanley Kubrick (nicht zum letzten Mal in dieser Liste): Auf Platz 35 steht "Uhrwerk Orange". Viele Szenen des Films schockieren, rütteln auf und bleiben lange im Gedächtnis, etwa wenn Alexander DeLarge (Malcolm McDowell) und seine Gang …
… eine Frau vergewaltigen, Menschen zusammenschlagen - um dann von der Wissenschaft als Versuchskaninchen missbraucht zu werden. Die drastische Darstellung der Gewaltexzesse rief allerdings etliche Kritiker auf den Plan.
Weniger drastisch, dafür äußerst ironisch ist "American Beauty" von Sam Mendes. Anhand der Familie Burnham entlarvt er die Lügen eines typisch US-amerikanischen Vorstadtidylls zwischen Midlife-Crisis, Pubertät und Karrieresucht.
Kevin Spacey und Annette Bening stehen an der Spitze des hervorragenden Ensembles, das der komplexen Handlung Leben einhaucht. Fünf Oscars - darunter für Film, Regie und Hauptdarsteller - waren der verdiente Lohn.
Zu den besten Filmen der 1990er-Jahre zählt auch "Fargo" der Brüder Ethan und Joel Coen, die beide den Oscar für das Drehbuch erhielten. Ausgezeichnet ...
… wurde aber auch Hauptdarstellerin Frances McDormand, die als hochschwangere Provinzpolizistin den Mord an mehreren Menschen aufklären muss. Der von Blut getränkte Schnee bleibt dabei genauso in Erinnerung wie der Schredder.
Es zeichnet diese Liste aus, dass auch pures Popcorn-Kino Eingang findet: "Das Imperium schlägt zurück", Teil V der Star-Wars-Saga, ist so ein Fall. Der Streifen gilt vielen Fans als bester Teil der Reihe.
Immerhin sind alle Stars vertreten: Luke Skywalker und Prinzessin Leia, Han Solo und Chewbacca, C-3PO und R2-D2, Darth Vader und erstmals Yoda. Was will man mehr?
Auch "Die Braut des Prinzen" ist ein Film, der in dieser Liste eher überrascht. Schließlich handelt es sich um eine Mischung aus Märchen-, Fantasy- und Mantel-und-Degen-Film.
Das Lexikon des Internationalen Films nennt den Streifen von Rob Reiner "sorgfältig gestaltet und mit Schwung und Spannung leichthändig erzählt", fügt aber auch an, dass die Liebesgeschichte zwischen Westley und Buttercup (nicht die beiden hier, sondern die im Bild vorher) wegen der ironischen Brechungen nur bedingt für Kinder geeignet sei.
Einen trotz Humor äußerst grimmigen Ton schlägt das Drama "Einer flog über das Kuckucksnest" von Miloš Forman an - es landet auf Platz 30. Im Mittelpunkt steht Randall Patrick McMurphy (Jack Nicholson), der sich in eine psychiatrische Anstalt einweisen lässt, um dem Gefängnis zu entgehen.
Doch was er hier erlebt, ist die Hölle auf Erden. Das Personal unter Oberschwester Ratched (Louise Fletcher) unterdrückt die Patienten und verhindert jedes Anzeichen von Individualität. McMurphy begehrt dagegen auf - und scheitert.
Düster geht es auch in "Blade Runner" von Ridley Scott zu. Rick Deckard (Harrison Ford) ist einer jener Blade Runner, die sogenannte Replikanten, menschenähnliche Androiden, von der Erde tilgen sollen. Bis sich Deckard in eine Replikantin (Sean Young) verliebt.
Aber ist er selbst überhaupt ein richtiger Mensch? Und was macht uns überhaupt menschlich? Der Film verbindet Science-Fiction mit philosophischen Fragen und überzeugt darüber hinaus durch sein beeindruckendes Setdesign. Ein richtungsweisender Film.
Richtungsweisend war 1967 auch "Die Reifeprüfung" von Mike Nichols. Er zählt zu den Filmen, die das New Hollywood prägten und machte außerdem Dustin Hoffman zum Star. Der ist hin- und hergerissen zwischen …
… Mrs. Robinson (Anne Bancroft) und ihrer Tochter Elaine (Katherine Ross). Nicht nur die Filmmusik von Simon & Garfunkel verleihen dem Streifen einen leichten, optimistischen Ton, der die Aufbruchsstimmung der 1960er-Jahre überzeugend einfängt.
Ganz ähnlich ging es dem "Frühstücksclub", nur eben 20 Jahre später. Der Film von John Hughes mit Molly Ringwald, Judd Nelson und Emilio Estevez prägte eine ganze Generation, weil sich viele damalige Jugendliche mit den Protagonisten identifizieren konnten.
Vielleicht weniger, weil die fünf Schüler nachsitzen müssen, sondern weil sie sich dem herrischen Direktor widersetzen - und gegenseitigen Respekt füreinander entwickeln. Süßer Vogel Jugend.
Zu den bekanntesten Musicals der Filmgeschichte zählt "Singin' In The Rain" von 1952. Klar, den Titelsong kann jeder pfeifen. So lässig mit dem Regenschirm zu tanzen wie Gene Kelly ist schon schwieriger.
Worum es geht? Um Hollywood, um den Übergang vom Stumm- zum Tonfilm und um die Liebe. Und ums Singen. Und ums Tanzen.
Das ist ein passender Übergang zum nächsten Film auf der Liste, Platz 25: "Meine Lieder - meine Träume", auch bekannt als "The Sound of Music", ist einer der meistgesehenen Filme aller Zeiten.
Es geht um die real existierende Familie um Marineoffizier Georg Ludwig von Trapp. Der Film (nicht zu verwechseln mit dem deutschen Streifen "Die Trapp-Familie") erhielt fünf Oscars. Und ja: Es gibt sie wirklich, die Trapp Family Singers, einige von ihnen leben sogar noch.
Auch Haie existieren wirklich - nur gelten sie leider bis heute als blutrünstige Monster. Das liegt auch an dem Film "Der weiße Hai" von Steven Spielberg, der effektvoll die Jagd auf ein gefräßiges Tier inszeniert.
Der Film gilt als einer der ersten modernen Blockbuster der Geschichte und war Spielbergs erster großer Erfolg. Den Streifen sollte man sich aber besser nicht vor einem Urlaub am Strand ansehen.
Zu den großen Klassikern der Filmgeschichte zählt auch "Lawrence von Arabien" von David Lean. Peter O'Toole spielt den britischen Offizier, der im Ersten Weltkrieg den arabischen Aufstand gegen die Osmanen anstachelt.
Die Bilder sind umwerfend, O'Tooles blaue Augen leuchten, die Filmmusik ist unverwüstlich - ein wahrer Klassiker, der sieben Oscars abräumte.
Fünf Academy Awards gewann "Das Schweigen der Lämmer", was für einen Horrorthriller durchaus bemerkenswert ist. Aber mit Anthony Hopkins und Jodie Foster, die beide einen Oscar bekamen, …
… sind auch zwei hochkarätige Darsteller an Bord. Ihre Leistung verstärkte die ohnehin schon gegebene Spannung in der Geschichte um den kannibalistischen Dr. Hannibal Lector.
Eine weitere berühmte Gestalt der Filmgeschichte ist Jake Gittes in der Gestalt von Jack Nicholson. In "Chinatown" von Roman Polanski kommt der Privatdetektiv hinter die Machenschaften der Wasserwerke von Los Angeles - und sticht damit in ein Wespennest.
Mit seinem Erfolgsfilm belebte Polanski den Film Noir der 30er- und 40er-Jahre neu und schuf ein bleibendes Meisterwerk.
Da ist es schon ein harter Schnitt zum nächsten Film auf Platz 20: In "Ist das Leben nicht schön?" von Frank Capra wird der lebensmüden Hauptfigur (James Stewart) vor Augen geführt, wie die Welt aussähe, wenn er nie geboren wäre.
Das ist so herzergreifend, kitschig und sentimental, dass es schon wieder schön ist und nicht umsonst regelmäßig zu Weihnachten gezeigt wird. Ein unverwüstlicher Film, der das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen feiert.
Unverwüstlich ist aber auch die Mafia. Und "Good Fellas" von Martin Scorsese gehört ohne Zweifel zu den besten, weil realistischsten Filmen über die Verbrecherorganisation.
Der Streifen von 1990 zeigt Aufstieg und Fall von Henry Hill (Ray Liotta) sowie seiner "Kollegen" Robert de Niro und Joe Pesci. Anders als "Der Pate" verzichtet der Film auf Romantisierungen. Hier geht es ums Geschäft und zur Not geht man über Leichen, auch wenn es gute Freunde sind.
"Der Stadtneurotiker" geht nicht über Leichen, aber über Beziehungen. In diesem Film von Woody Allen sorgt Annie Hall (Diane Keaton) für den Blitzeinschlag.
Die Beziehungsgeschichte von Alvy Singer rollt Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor Allen episodisch auf und zeichnet so das Bild eines neurotischen Intellektuellen, der ein ums andere Mal an den Frauen scheitert - zur Freude der Zuschauer.
Ein großes Meisterwerk des Kinos ist "Apocalypse Now" von Francis Ford Coppola. Es geht um den Vietnamkrieg, doch der Film ist darüber hinaus eine Reise in die Abgründe der menschlichen Seele.
Für den bildgewaltigen und komplexen Film trieb Coppola sich selbst und seine Darsteller (Martin Sheen, Marlon Brando, Robert Duvall) an die persönlichen Grenzen. Nach Aussage des Regisseurs standen die Dreharbeiten dem Vietnamkrieg in nichts nach: "Der Film handelt nicht über den Vietnamkrieg. Er ist Vietnam."
Ein im Vergleich geradezu kleines Drama ist "Wer die Nachtigall stört". Gregory Peck spielt den Anwalt Atticus Finch, der in den Südstaaten der 1930er-Jahre einen Schwarzen verteidigen soll - ein nahezu aussichtsloses Unterfangen.
Der Film nach dem Roman von Harper Lee zeigt den latenten Rassismus in den USA, ist aber auch ein Plädoyer für Toleranz mit einem standhaften Helden im Mittelpunkt.
Ein klassischer Südstaaten-Film landet auch auf Platz 15: "Vom Winde verweht" - nur dass der alltägliche Rassismus hier nicht thematisiert wird. Es geht um die verwöhnte Südstaaten-Schönheit Scarlett O'Hara (Vivien Leigh), um Rhett Butler (Clark Gable) und den Amerikanischen Bürgerkrieg.
Trotz der unkritischen Darstellung der Südstaaten hat der Film bis heute nicht seine Anziehungskraft verloren: Zu episch ist die Handlung, zu leidenschaftlich die Liebesgeschichte, zu glänzend sind die Bilder. Inflationsbereinigt ist er der erfolgreichste Film aller Zeiten.
Noch mehr Südstaaten gefällig? "Forrest Gump" stammt aus Alabama. Von hier aus macht der Einfaltspinsel Karriere, wird zum Football-Star, Soldaten, Ping-Pong-Champ, Schrimp-Fischer und Vater eines Kindes.
Der Lauf durch die Geschichte wird getragen von Hauptdarsteller Tom Hanks und seiner Liebe zu Jenny (Robin Wright). Überzeugend sind auch die technischen Tricks, die Gump in historische Szenen transportieren.
Die Top Ten rücken näher, was vor allem bedeutet, dass der Name Steven Spielberg nun öfter fallen wird. "Jäger des verlorenen Schatzes" drehte er 1981. Das erste Abenteuer von Indiana Jones (Harrison Ford) erneuerte das Abenteuergenre, …
… mit viel Action, Spannung und etwas Fantasy. Die Zuschauer lieben den Archäologen - mindestens so sehr wie die Studentinnen ihren Professor. Auf weitere (schwache) Fortsetzungen könnte man aber getrost verzichten.
Nochmal zurück zu Robert Zemeckis: Fast zehn Jahre vor "Forrest Gump" drehte er einen anderen Klassiker - "Zurück in die Zukunft", die filmgewordenen 80er-Jahre, co-produziert von: Steven Spielberg.
Es ist ein rasantes Zeitreiseabenteuer mit Michael J. Fox in der Hauptrolle, das technische Spielereien der Gegenwart mit der Nostalgie der 1950er-Jahre verbindet. Doc Brown (Christopher Lloyd) ist das Sahnehäubchen obendrauf.
Von Spielberg-Kumpel George Lucas stammt die Star-Wars-Reihe, deren erster Film "Krieg der Sterne" 1977 herauskam. Es war noch mehr ein Experiment mit dem damals brachliegenden Science-Fiction-Genre - und ein voller Erfolg.
Mit seiner neuen Firma ILM gestaltete Lucas auch die technischen Effekte, die zum Siegeszug der Reihe beitrugen. Weniger bekannt ist dagegen, dass der Film auch sieben Oscars einheimste. Davon können die neueren Teile nur träumen.
Sieben Oscars erhielt auch jener Film, der die Top Ten eröffnet: "Schindlers Liste" von Steven Spielberg. Das bewegende Schwarz-Weiß-Drama über die Rettung von mehr als 1000 Juden vor dem Holocaust erschien 1993 und …
… war für den Regisseur Teil der Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte. Die Bilder, die Spielberg für den nationalsozialistischen Massenmord fand, erschütterten weltweit die Zuschauer.
"2001: Odyssee im Weltraum" von Stanley Kubrick erschien 1968, bevor ein Mann seinen Fuß auf den Mond gesetzt hatte. Doch das Setdesign beeinflusste nicht nur zahllose Filme, es inspirierte auch Ingenieure zu Erfindungen für die Raumfahrt.
Im Gedächtnis bleiben vor allem die Farben und die Bilder, die Kubrick auf die Leinwand zaubert sowie die Stimme von Bordcomputer HAL 9000. Die philosophischen Gedanken um Evolution, Leben und Tod sind dagegen weiterhin rätselhaft.
Weniger Philosophie, mehr Action bietet dagegen "E.T. - Der Außerirdische". Der Film von Regisseur Steven Spielberg war lange Zeit der erfolgreichste Streifen der Geschichte.
Ganze Heerscharen von Zuschauern erlagen dem Charme des Aliens und seines menschlichen Freundes (Henry Thomas). Aber wessen Herz wird nicht weich, wenn ein schrumpeliger Außerirdischer nach Hause telefonieren will?
Eine Legende ist längst "Der Pate". Der zweite Teil der Reihe schafft es auf Platz sieben der Liste. Etlichen Kritikern gilt der Film von Francis Ford Coppola sogar als besser als der erste Teil.
Liegt's an Robert De Niro, der den jungen Vito Corleone spielt, oder an Al Pacino als dessen Sohn? Ist es die Handlung, in der sich Gegenwart und Rückblenden abwechseln? Ist es die fantastische Kameraarbeit von Gordon Willis oder die Filmmusik? Egal - manche Filme sind einfach perfekt.
Das gilt auch für "Casablanca", der vielleicht einige Lücken und Macken aufweist, aber trotzdem ganze Generationen von Zuschauern verzaubert hat. Dazu braucht es Humphrey Bogart, Ingrid Bergman, …
… knackige Dialoge mit unvergessenen Sprüchen, eine spannende Agentengeschichte und "As Time Goes By". Man könnte ihn immer wieder spielen, diesen Film.
Ob das auch für "Pulp Fiction" gilt, wenn er dereinst mehr als 70 Jahre auf dem Buckel hat? Möglich wäre es. Zumindest nach 20 Jahren hat der Geniestreich von Quentin Tarantino nichts an seiner Frische verloren - und landet auf Platz fünf.
Coole Dialoge, coole Killer, coole Musik, coole Darsteller: Der Streifen von 1994 war und ist ein Statement. Aber er glänzt auch durch seine verschachtelte Handlung und unzählige Anspielungen auf die Filmgeschichte. Er ist also genau richtig in dieser Liste.
Aus dem gleichen Jahr stammt "Die Verurteilten". Er hat nicht das Renommee von "Pulp Fiction" und ist auch nicht so bekannt, taucht aber regelmäßig in Bestenlisten auf - etwa auf Platz eins der Internet Movie Database. Woran das liegt?
Vor allem wohl am intelligenten Drehbuch von Regisseur Frank Darabont (nach einer Novelle von Stephen King) sowie den Hauptdarstellern Tim Robbins und Morgan Freeman. Die Erzählung ist episch, aber sie versteht es, die Zuschauer zu fesseln.
Ein Klassiker, der ebenfalls regelmäßig Bestenlisten dominiert, landet hier auf Platz drei. "Citizen Kane" ist ein Regiedebüt - von Orson Welles. Bei Erscheinen wurde er allerdings verrissen und vom Publikum gemieden. Vielleicht lag's an den stilistischen Neuerungen, den Kameraperspektiven und erzählerischen Mitteln, die Welles etablierte - sie waren ihrer Zeit voraus.
Der Streifen erzählt in Rückblenden die Lebensgeschichte des (fiktiven) Medienmoguls Charles Foster Kane. Ein Reporter macht sich auf die Suche nach der Bedeutung von dessen letztem Wort: Rosebud. Die Auflösung kommt ganz am Schluss, wird hier aber natürlich nicht verraten.
So schwarz-weiß "Citizen Kane" ist, so knallig bunt ist "Der Zauberer von Oz", der es auf Platz zwei der Bestenliste schafft. Auch dieser Film ist ein unsterblicher Klassiker, mit Judy Garland als Dorothy, die sich mit ihren neuen Freunden auf den Weg zum titelgebenden Magier macht.
Der Film ist von 1939 und die Tricks wirken heute etwas antiquiert. Auch die Moral ist recht einfach gehalten. Dafür gibt's mit "Over the Rainbow" einen Song zum Mitsingen.
Mitsprechen können viele Fans dagegen die Dialoge der Nummer eins, des besten Films aller Zeiten, zumindest nach der Meinung Hollywoods: "Der Pate". 1972 verfilmte Francis Ford Coppola den Roman von Mario Puzo und schuf einen gefeierten, aber wegen der unkritischen Darstellung der Mafia auch kritisierten Film.
Dem Sog der Corleones kann man sich aber kaum entziehen, die machen einfach Angebote, die man nicht ablehnen kann. Viel mehr muss man zu diesem Klassiker auch gar nicht mehr sagen. Ein würdiger Gewinner.