

Das kann doch nicht wahr sein!
Aber über irgendetwas müssen die Menschen sich ja immer aufregen!
Neigten Präsidentengattinnen früher dazu, sich eher brav, bieder und mütterchenmäßig zu geben, ...
... übrigens nicht nur in den Vereinigten Staaten, ...
... und trauert man noch heute einer Stil-Ikone hinterher, die diesen Begriff nun zwar wahrlich verdient weil geprägt hat, ...
... könnte man sich in der Diskussion um Michelle Obama nun auch langsam mal wieder entspannen.
Diese Frau steht natürlich im Blickpunkt und jede Bewegung, ...
... jede Bemerkung wird auf die Goldwaage gelegt.
Besonders hysterisch aber wird darauf reagiert, was Michelle Obama anhat.
Oder eben nicht anhat.
Sie hat zum Beispiel eher selten Strickjäckchen ...
... oder Twinset an, ...
... und ebenso wenig neigt sie zu strengen Blusen oder Hosenanzügen oder Jackets.
Ihr Stil ist feminin, ...
... ihr bevorzugtes Kleidungsstück scheint das Kleid zu sein, ...
... und anstatt nun froh zu sein über diese frische Frau, ...
... wird wieder genörgelt.
ZU VIEL OBERARM !
Wie bitte?
DAS hier ist zu viel Oberarm, ...
... im Volksmund auch "Winkfleisch" benannt.
Ja, und auch bei durchaus schlanken Frauen lässt sich die Neigung zu einem gewissen "Zuviel" an Haut oder eben auch an Fett beobachten! (Foto: Iris Berben, ganz ohne Winkfleisch)
Für Frauen ist die Entdeckung dieser Körperpartie eine Katastrophe - vergleichbar vielleicht mit dem steten Nachwachsen grauer Haare.
Greift frau bei Problemhaar dann jedoch einfach zu einer Farbtube und tüncht über, muss frau beim Oberarmproblem mehr tun.
Und das fällt den meisten schwer!
Dabei kann man seine Oberarme in jedem Alter in Form bringen!!
Aber zurück zu Michelles perfekt definierten Oberarmen: ...
... Von Fett und loser Haut kann keine Rede sein!
Vielmehr geht es den kleingeistigen Kritikern darum, dass eine First Lady sich doch bitte nicht permanent so verrucht ärmellos geben sollte.
Zum Beispiel Lauren Beckham Falcone, Kolumnistin bei der Boston Herald. Sie schreibt: "Es ist Februar. Ärmellos bei Minustemperaturen ist Angeberei. Bei allem Respekt."
Ihren Adelsschlag in Sachen Mode hat sie zum Glück bereits erhalten: Auf der Vogue zierte sie das Titelblatt, in ärmellosem Pink, einem taillierten Kleid, ...
... das ihre trainierten Schultern zeigt, ganz so, wie sie es liebt ....
... und wie es unzählige Frauen nicht nur in den USA inzwischen nachahmen.
Das mit dem Nachahmen ist aber so eine Sache, denn der Stil der First Lady ist wirklich nur dann empfehlenswert, ...
... wenn man bzw. frau über ähnliche trainierte Bi- und vor allem Trizeps verfügt (Jill Biden, Gattin des Vizepräsidenten, kann sich das durchaus leisten!).
Ja, Mädels, ab ins Sportstudio, aber ...
... das dauert!
Sowohl Laien als auch Experten fragen sich nun: "Welches Workout macht Michelle?"
Hanteln, Bänder, Gewichte, Diät?
Wahrscheinlich werden wir es bald erfahren.
Natürlich ist es richtig, dass manche Anlässe nach etwas mehr Stoff verlangen, ...
... und das mit dem freien Bauchnabel wird sie in Zukunft sicher ihren Töchtern überlassen, ...
... aber nun leben wir hier ja mal im westlichen Teil dieser Welt ...
... und müssen weder unter Decken huschen ...
... noch wegen permanten Gebetsraumbesuchs die Arme oder das Haar verhüllen.
Selbst Jackie O. ging ärmellos zu Ostern in die Kapelle!
Auch Michelles Beine sind durchaus Thema.
Hier kann man ebenfalls nur wieder sagen: Herzlichen Glückwunsch!
Durchtrainiert, cellulitisfrei und gerne unbestrumpft gibt die Präsidentengattin das Bild einer überwiegend stilsicheren Frau, die sich nicht zu schämen braucht!
Bikinifotos haben wir von ihr zwar nicht gesehen, aber Barack tummelt sich schließlich auch vor der Küste Hawaiis im kühlen Nass.
Selbst unsere Kanzlerin wurde schon am Strand in Badekleidung gesichtet, ...
... und warum denn nicht? Auch Politikerinnen und Politikergattinnen müssen mal Urlaub machen.
Und wenn sich der "normale" Mensch jeden Tag auch nur halb so viel Mühe mit seinem Outfit geben würde wie Michelle Obama, wäre schon viel gewonnen!
Sicher - alle haben mal einen Bad-Hair-Day, aber bei Personen des öffentlichen Lebens wird das natürlich mit besonders großem Hallo wahrgenommen und breitgetreten.
Nun ist es ja aber auch so, dass Frau Obama kein Model ist, sondern eine Mutter von zwei Töchtern, ...
... Juristin ...
... und Ehefrau, die ...
... ihre Vorliebe für schulterfrei bereits früh entdeckt zu haben scheint, ...
... höchstwahrscheinlich aber auch noch anderes zu tun hat, ...
... als sich permanent Gedanken über ihre Klamotten zu machen.
Und ist es nicht schön, dass diese Frau überhaupt einen "Stil" hat?
Verglichen wird sie ständig mit Jaqueline Kennedy, ...
... da ist es geradezu notwendig, dass sie ein eigenes Profil (auch das ihrer Oberarme) entwickelt!
Sogar die beiden Obama-Minis werden schon kopiert.
Was Sasha und Malia tragen wird - sobald die Marke oder der Shop entdeckt wurden - aus den Regalen gekauft, ...
... als gäbe es nie wieder etwas Anzuziehen für Mädchen.
Was die beiden First Girls tragen, ist am nächsten Tag Gesetz auf den Schulhöfen von Seattle bis Key West.
Das Sympathische an Michelle Obama ist ja, dass ihre Mode, und die der Mädchen, meist bezahlbar ist.
Michelle als moderne Mutter bestellt auch schonmal im Internet oder kauft bei Kleidungsketten wie GAP.
Das war bei den Kennedys sicher nicht so, dennoch aber auch hier wieder die Ähnlichkeiten!
Natürlich kann sie nicht immer ein sicheres modisches Händchen haben, ...
... und auch kann nicht alles jedem gefallen.
Aber ist sie nicht eine Wohltat im Gegensatz zu allem, was sich sonst so auf der politischen Bühne tummelt?
Demnächst wird auch die Nachfrage nach Portugiesischen Wasserhunden steigen, aber das ist ein anderes Thema.
In ihrem lila Narciso Rodriguez-Kleid, ....
... ausnahmsweise mal nicht von der Stange, ...
... wurden erstmals Stimmen lauter, ...
... die fragten, ob die Dame des Weißen Hauses nicht vielleicht mal etwas mehr Stoff tragen könnte. So wie die anderen!
Das war bei seiner ersten Rede vor beiden Häusern des US-Kongresses. (Dieses Kleid hier fiel übrigens auch in der Bewertung durch.)
Ein Fitnesstrainer aus den USA, der den Blog "Go Sleeveless" (Geh' Ärmellos) mit Tipps bereichert, sagt: "Früher wollten die Frauen Arme wie Madonna! ...
... Heute wollen sie Oberarme im Obama-Style."
Er sieht da noch mehr Potential: Der "Obama"-Effekt mache Frauen nicht nur süchtig nach oberarmlosen Kleidern, ...
... sondern mache sie auch bewusster für ihren Körper, ihre Gesundheit und ihre Ernährung im Ganzen.
Michelle Obama zeigt den Frauen nun, dass man auch für sich sorgen kann, wenn man eher weniger Zeit hat.
Michelle und Barack Obama stehen jeden Morgen um halb sechs auf und machen ihr Workout.
Außerdem nimmt sich die First Lady drei Mal in der Woche Zeit für einen Personal Trainer, und der ist wohl der einzige, der sie quälen darf!
Aber warum nun sind die Muskeln der Michelle so beachtenswert?
Das liegt zum einen daran, dass Frauen ab einem bestimmten Alter leider dazu neigen, "Winkfleisch" an den Oberarmen anzusetzen.
Jedes ärmellose Winken wird da zu einem Beweis, dass Frauen und Muskeln an den Armen ...
... leider eher ein feindliches Verhältnis zu haben scheinen.
Wenn Frauen an den Oberarmen über Muskeln verfügen, dann sind die hart erarbeitet.
Es muss ja nicht gleich Bodybuilder-Dimensionen annehmen, wie viele Frauen wohl bisher befürchtet haben.
Und auch Madonna erntet langsam ja eher Kritik für ihren Fitness-Zwang und kriegt eigentlich mehr Schelte als Zustimmung für ihre mittlerweile übertriebenen Muckis.
Letzten Endes sollte sich Michelle Obama aber auf ihr Gefühl und den guten alten Tipp verlassen, dass eine Frau IMMER das betonen sollte, was an ihrem Körper am schönsten ist.
Und mal abgesehen von ihrem Lächeln und ihrem sicher grundguten Charakter sind das nunmal ...
... die Oberarme!!! Bleiben Sie stark! (Text: S. Oelmann; Fotos: dpa/ AP/ rts)