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Prinz William und Herzogin Kate haben inzwischen zwei Kinder - doch selbst Prinz George ist nur der dritte der Thronfolge. Vor ihm sind Prinz Charles und William an der Reihe. Dass sie überhaupt den Thron besteigen können, hat seinen Ursprung in einer der größten Krisen des britischen Königshauses.
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Erzählt wurde diese Geschichte zuletzt in dem Oscar-gekrönten Film "The King's Speech" mit Colin Firth in der Hauptrolle. Dort geht es um George VI., den Vater der heutigen Queen. Auch wenn die Details des Films natürlich Fiktion sind - die Hauptfiguren gab es wirklich, genau wie die Hintergrundhandlung des Films.
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Die dreht sich um die Thronfolge, um Affären und Sex, aber auch um den Nationalsozialismus und den aufziehenden Zweiten Weltkrieg.
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Der spätere George VI. wird als Prinz Albert am 14. Dezember 1895 geboren, unter der Herrschaft seiner Urgroßmutter Queen Victoria. Als Zweitgeborenem ist ihm die Regentschaft nicht in die Wiege gelegt. Das Bild von 1908 zeigt vier britische Könige (v.l.): George V., den Vater von Edward VIII. und George VI. (Prinz Albert), sowie Edward VII., Opa der beiden Kinder.
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Vielleicht ist es sein Glück, dass niemand damit rechnet, dass Albert den Thron besteigen könnte, denn er gilt als kränkliches und weinerliches Kind. Die höfische Etikette, die Erziehung durch das Personal und die Distanziertheit seines Vaters machen dem Jungen zu schaffen.
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Obwohl Linkshänder, wird der "Bertie" genannte Junge gezwungen, mit der schwächeren rechten Hand zu schreiben. Er beginnt zu stottern, hat chronische Magenprobleme und muss wegen seiner X-Beine Schienen tragen.
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Sein Bruder Edward (Bild), der Kronprinz, ist eineinhalb Jahre älter, selbstbewusster und redegewandter, aber auch rebellischer.
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1923 heiratet Albert Elizabeth Bowes-Lyon, die zuvor zwei Heiratsanträge von ihm abgelehnt hatte. Sie bekommen zwei Töchter: Elizabeth, die heutige Queen, und Margaret.
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Aufgrund seines Sprachfehlers meidet Albert (Mitte) öffentliche Auftritte. Doch 1925 muss er die Abschlussrede der Empire-Ausstellung halten, die weltweit im Radio übertragen wird. Sie wird zum Desaster.
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Erst die nun folgenden Besuche beim Sprachtherapeuten Lionel Logue verbessern seine Rede.
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Für seinen Vater Georg V. (Bild) ist Albert trotz des Stotterns der bessere Thronfolger. Den Kronprinzen Edward hält er dagegen für ungeeignet. Der König hofft, sein ältester Sohn werde unverheiratet und kinderlos bleiben.
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Ein Grund für das Zerwürfnis zwischen Vater und Sohn sind die zahlreichen Affären von Edward mit verheirateten Frauen.
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Das Fass zum Überlaufen bringt eine bürgerliche US-Amerikanerin: Seit 1933 hat Edward eine Affäre mit Wallis Simpson, die zu diesem Zeitpunkt zum zweiten Mal verheiratet ist.
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Auch als Georg V. 1936 stirbt und der Kronprinz ihm als Edward VIII. auf den Thron folgt, bleibt die nach wie vor verheiratete Simpson seine Geliebte.
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Premierminister Stanley Baldwin (Bild) erklärt dem König, dass eine Ehe mit Wallis Simpson nicht akzeptabel wäre. Auch die Kirche hat Einwände: Die Church of England verbietet es Geschiedenen, wieder zu heiraten, wenn die Ex-Ehepartner noch leben. Für Edward als Oberhaupt der Kirche wäre eine Heirat damit unmöglich, schließlich hätte Simpson dann zwei lebende Ex-Männer.
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Zudem wird Simpsons Vorleben als anstößig empfunden (im Urlaub mit Edward in Biarritz). Gerüchte über eine sadomasochistische Beziehung machen die Runde. Simpson soll in einem chinesischen Bordell geheime Praktiken erlernt haben, um sich den König gefügig zu machen. Neben Edward soll sie außerdem weitere Geliebte haben.
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Immer wieder taucht der Vorwurf auf, Wallis Simpson habe es nur auf das Geld und das Prestige des Königs abgesehen. Dass sie aus den USA kommt, macht die Sache auch nicht besser.
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Andere sehen in ihr eine Agentin des nationalsozialistischen Deutschlands. Das FBI unterstellt ihr eine Affäre mit dem deutschen Botschafter Joachim von Ribbentrop. Selbst dem König wird Nähe zum Nazi-Regime in Deutschland vorgeworfen.
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Doch auch aus anderen Gründen ist Edward dem Establishment zunehmend unangenehm. Er stößt die Regierung vor den Kopf, mischt sich in die Politik ein und verletzt damit das Gebot der königlichen Neutralität.
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Eine von Edward geplante Rede an das Volk verbietet die Regierung. Sie sieht darin einen Versuch des Königs, unter Umgehung der Minister das Volk direkt von seinen Plänen zu überzeugen. Das würde nicht nur die politische Neutralität der Krone verletzten, sondern auch die Verfassung in Frage stellen.
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Regierung, Vertreter der Überseegebiete und zunehmend auch die britischen Medien erhöhen den Druck, bis Edward VIII. - zu dessen wenigen Unterstützern übrigens Winston Churchill gehört - am 10. Dezember 1936 abdankt. Die Urkunde wird von Edward und seinen drei Brüdern unterschrieben.
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Nicht mal ein Jahr sitzt Edward auf dem Thron, gekrönt wird er nie. Die bereits geplante Zeremonie wird dennoch am 12. Mai 1937 durchgeführt - mit Edwards Bruder Albert. Dieser zögert lange, den Thron zu besteigen. Er fühlt sich nicht in der Lage, dem großen Druck standzuhalten, willigt aber doch ein.
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Als erste Amtshandlung verleiht er seinem älteren Bruder den neuen Titel Herzog von Windsor, er erhält zudem eine finanzielle Unterstützung. Wallis Simpson, die im Mai 1937 endlich geschieden wird, heiratet den ehemaligen König am 3. Juni in Frankreich. Sie wird zur Herzogin. Beide bleiben kinderlos.
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Eine ihrer ersten Reisen führt das Paar ausgerechnet nach Deutschland, wo sie von Adolf Hitler auf dem Obersalzberg empfangen werden. Den Zweiten Weltkrieg verbringen Edward und Wallis zunächst in Frankreich, danach wird er auf Anordnung von Winston Churchill als Gouverneur auf die Bahamas geschickt - die britische Regierung befürchtet, Edward könne einen Pakt mit Hitler anstreben.
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Nach dem Krieg gehören sie zu den Stars des Jetsets, reisen um die Welt und leben im Luxus. Der Kontakt zum Königshaus geht allerdings verloren. Edward stirbt 1972 an Kehlkopfkrebs, Wallis 1986 nach langer Krankheit.
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Albert dagegen ist seit 1936 als George VI. ein angesehener und respektierter König.
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Seine Radioansprachen an die Nation während des Weltkriegs - bei denen Sprachlehrer Logue immer dabei ist - werden zum Symbol des Widerstands gegen Deutschland.
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Vor allem ihr Ausharren in London während der deutschen Luftangriffe bringt der königlichen Familie viele Sympathien ein.
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Doch George VI. (mit Frau und Kindern am 8. Mai 1945) markiert auch eine Epochenwende: Er ist der letzte Kaiser von Indien, unter seiner Regentschaft zerbricht das britische Empire. 1952 stirbt der König an Lungenkrebs. Er wird 56 Jahre alt.
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Neue Königin wird seine Tochter als Elizabeth II.
Wie Williams Urgroßvater den Thron bestieg Ein König dankt ab
Dass Prinz William einmal den britischen Thron besteigen könnte, verdankt er seinem Urgroßvater. Der wird in einer der schwersten Krisen der Monarchie zum König gekrönt. Der eigentliche Thronfolger Edward dankt dagegen wegen einer Affäre mit einer bürgerlichen und zweimal geschiedenen Frau ab. Es geht um Sadomasochismus, Spionage und den Aufstieg des Nationalsozialismus.
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