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Rückblick in den November 2011: Der Nebel hat sich gelichtet, jetzt ist es raus.
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Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine sind ein Paar.
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Im Showgeschäft wird die Formulierung: "Wir sind nur Freunde" ja sehr oft und sehr flapsig gewählt.
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In der Politik hat es dann schon etwas zu bedeuten, wenn einer zugibt: "Ich lebe seit einiger Zeit getrennt und bin seit einiger Zeit mit Sahra eng befreundet."
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Nun, eine romantische Liebeserklärung hört sich anders an, aber immerhin ist jetzt öffentlich, was eben schon lange gemunkelt wurde: ...
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... Die 42-jährige Wagenknecht hat was mit ihrem Ziehvater Lafontaine.
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Der 68-Jährige macht es damit einmal wieder - und das kann er ja - spannend und unvorhersehbar.
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Denn nicht nur das Leben seiner dritten Ehefrau Christa Müller dürfte damit eine neue Richtung annehmen, ...
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... auch für die Machtverhältnisse in der Partei ist das nicht unbedeutend.
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Man darf annehmen, dass Frau Müller weiß, wie es um die Herzensangelegenheiten ihres Oskars in letzter Zeit aussah, ...
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... daher wird sie nicht allzu überrascht gewesen sein von seinem privaten Geständnis am Samstag auf dem Parteitag in Saarbrücken vor ungefähr 100 Delegierten.
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Was das allerdings beruflich und politisch für die Mittfünfzigerin bedeutet, deren Karriere nicht ganz so vorankam, wie sie es sich bestimmt einmal als ehrgeizige Volkswirtschaftlerin vorgestellt hatte, seit sie 1987 Oskar kennenlernte, wird auch interessant, ...
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... denn schließlich gehört Frau Müller zu dem Typ Frau, die nicht nur die Frau an seiner Seite sein wollte, ...
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... sondern ihre eigenen Ambitionen hatte und auch durchsetzte. Vielleicht bald in Buch-Form: "Mein Leben im Palast der Sozialen Gerechtigkeit" (so der Spitzname für Lafontaines unbescheidene Villa an der Saar)?
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Das Element "an seiner Seite" ist ja nun weg, ...
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... da befindet sich jetzt die "Neue", die übrigens auch noch einen Ehering von Filmproduzent Ralph T. Niemeyer am Finger trägt.
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Beim Paar Wagenknecht/ Lafontaine allerdings darf man schon einmal darüber nachdenken, ...
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... wer jetzt an wessen Seite ist, nutzt dem ehemaligen SPD-ler die Liaison mit der linken Wirtschaftsexpertin doch auch.
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Nicht nur ist die glühende Rosa-Luxemburg-Verehrerin 26 Jahre jünger und daher natürlich durchaus ...
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... schmückend für einen älteren Herrn, ....
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... und selbst wenn viele ihre unmodische, altbackene Art, sich zu kleiden und zu geben, kritisieren, ...
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... so ist doch ganz klar, dass die hochintelligente ...
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... Einzelgängerin ...
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... unter den Linken ...
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... der richtungsweisende, strahlende Stern ist, der den Weg in die Zukunft der Partei weisen kann.
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Wir fassen noch einmal zusammen: Also nicht nur schmückend, sondern auch sinnvoll kann diese Verbindung für den alten Sozi sein, der schon öfter sein Fähnchen in den Wind gehängt hat.
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Lafontaine gilt als Förderer seiner neuen Partnerin. Zuletzt hat er die frühere Wortführerin der Kommunistischen Plattform bei ihrem Versuch protegiert, neben Gregor Gysi an die Spitze der Bundestagsfraktion aufzusteigen.
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Gysi, der Wagenknecht auf dem Weg nach oben schon mehrfach ausgebremst hatte, verhinderte das und verwies die gebürtige Jenaerin auf einen Stellvertreterposten.
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Gysi hatte jedoch auch die Idee, bei der Parteiführung am bisherigen Modell mit Doppelspitzen aus Mann und Frau aus Ost und West festzuhalten. "Anders geht es nicht", so Gysi. Sie kämen jetzt "gut miteinander klar".
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Die letzte Karrierestufe dürfte das für die ehrgeizige und neuerdings in jeder Talkshow sitzende, handzahme und geduldig erklärende Wirtschaftsexpertin sowieso nicht gewesen sein.
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Sie wird bereits für den Parteivorsitz gehandelt. Bisher hat sie entsprechende Ambitionen zwar dementiert, allerdings eher halbherzig.
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Außer ihr und der umstrittenen amtierenden Parteichefin Gesine Lötzsch (r) sind potenzielle Kandidatinnen für eine neue Doppelspitze jedenfalls nicht in Sicht.
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Und über ein Comeback Lafontaines in der Bundespolitik wird ja nicht erst seit seinem Liebes-Outing spekuliert.
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Gysi hatte im April gesagt, der Saarländer würde notfalls sogar an die Parteispitze zurückkehren.
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Ihm wird Interesse an einer Kandidatur bei der nächsten Bundestagswahl nachgesagt. Lafontaine selbst schweigt zu seinen Plänen.
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Gesundheitlich ist er nach seiner Prostata-Krebs-Erkrankung, die er im Jahr 2009 öffentlich machte, jedenfalls voll da. "Er ist wieder gesund, er ist quicklebendig. Sicher ist er im Saarland auch etwas unterfordert", sagte selbst Gysi dem "Spiegel".
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Apropos Saarland und unterfordert: Christa Müller, die familienpolitische Sprecherin der Saar-Linken ist, soll seinerzeit versucht haben, ihren Mann wieder auf den Pfad der Tugend zu führen und ihn nach Saarbrücken zitiert haben.
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Er sollte schließlich nicht nur das Bundesamt als Fraktionschef der Linken in Berlin niederlegen, ...
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... sondern auch seine Affäre, die damals aufs Schärfste dementiert wurde und mit der Krebserkrankungsnachricht in den Hintergrund rückte, beenden.
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Viele fragten sich damals: ein geschickter Schachzug oder reiner Zufall?
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Manchmal ist das Private eben doch so politisch!
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Und Lafontaine ist nicht nur ein älterer Mann wie viele, der sich mit einer Jüngeren den zweiten, dritten oder vierten Frühling ins Haus holt, ...
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... nein, bei ihm muss man davon ausgehen, dass alles, was er tut, einem Masterplan unterliegt und nicht eine reine Sache des Herzens ist.
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Warum also jetzt die erstaunliche Offenheit des ehemaligen SPD-Kanzlerkandidaten?
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Es wird schon einen Sinn haben, für ihn.
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Und wenn es ihm dann reicht, dass über sein Privatleben berichtet wird, ...
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... das er der Presse zuweilen zum Fraß vorwirft, um dann nur wenig später selbige Berichterstatter ...
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... als "Schweinepresse" zu bezeichnen, ...
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... dann wird dem alten Polit-Profi schon irgendwas einfallen.
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Kinder machen sich da immer gut auf dem Arm eines Politikers. Die Lafo-in-Love-Love-Story birgt weiteres Potenzial, versprochen! (soe/dpa/ AFP)
Der Oskar und die Sahra Macht macht sexy
Jeder hat's geahnt und jetzt darf man quasi beruhigt: "Hab' ich's doch gewusst!" in die Runde werfen. Aber dürfen wir wirklich beruhigt sein, wenn Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht gemeinsam ihren privaten - das ist die eine Sache - und ihren politischen - das ist die ganz andere Sache - Weg bestreiten werden?
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