
Der Panama-Kanal ist die wirtschaftliche Lebensader ...
... der Landes Panama. Er ist 81,6 Kilometer lang. Die Geschichte des Kanals ist lang und kompliziert.
Ideen zu einer Verbindung von Atlantik und Pazifik gab es bereits im 16. Jahrhundert. Eine französisch geführte Panamakanal-Gesellschaft ...
... begann 1881 mit ersten Arbeiten. Sie ging 1888 bankrott. (Abbildung von 1887; Ferdinand de Lesseps, französischer Diplomat und Unternehmer, erfolgreicher Erbauer des Sueskanals und danach erfolgloser erster Erbauer des Panamakanals, beim Besuch in Panama)
Die USA übernahmen Anfang des 20. Jahrhunderts das Projekt. (US-Präsident Theodore Roosevelt 1906 auf einem Bagger auf der Baustelle.)
Die zweite Bauphase unter US-Leitung dauerte von 1906 bis 1914. (Baustelle der Miraflores-Schleuse 1912)
1914 erfolgte die erste Durchfahrt, offizielle Eröffnung war aber erst 1920.
Die USA behielten die Hoheit über den Kanal und einen Landstreifen entlang des Kanals (die sogenannte Panamakanalzone).
Erst 1999 wurde das gesamte US-Gebiet und alle US-Militärbasen offiziell an Panama übergeben.
Mittlerweile ist der Kanal zu schmal für die ganz großen Schiffe. Also wurde der Ausbau beschlossen. Er begann ...
... im September 2007. Panamas Präsident Martin Torrijos gab mit der Zündung einer Sprengladung das Startsignal für den Ausbau des Kanals.
40.000 Schaulustige feierten den offiziellen Ausbaubeginn.
Mit dabei: viele Staatschefs Lateinamerikas und der frühere US-Präsident Jimmy Carter (Mitte).
Das Projekt wurde durch Bauverzögerungen, Streiks und immer wieder auch Streit über Zusatzkosten behindert. 2014 sollte ...
... die Verbreiterung eigentlich abgeschlossen sein, letztendlich hat es neun Jahre gedauert.
Der erweiterte Panamakanal wurde am 26. Juni 2016 schließlich eröffnet.
Insgesamt wurden 150 Millionen Kubikmeter Erde und Geröll abgeräumt. An den neuen Schleusen an der Atlantik- und Pazifikseite verbauten die Arbeiter zwölf Millionen Tonnen Zement. 192.000 Tonnen Stahl kamen zum Einsatz
Die Kosten in Höhe von 5,25 Milliarden Dollar sollen durch höhere Kanalgebühren und Kredite finanziert werden.
Eine andere bedeutende Verkehrsverbindung Panamas ist die Panamericana, der "Panamerican Highway", also die Straße, die von Alaska nach Feuerland führt. Im Grenzgebiet zu Kolumbien (Darien; im Bild) ist sie bisher nur unzureichend ausgebaut.
Die Puente de las Americas (die Brücke der Amerikas - also Nord- und Südamerika), überspannt den Panama-Kanal. Ihre Erbauung durch die USA 1958-63 kostete rund 20 Millionen US-Dollar. Sie war bis 2004 die einzige Straßenverbindung zwischen Nord- und Südamerika, ...
... bis die Puente Centenario (Jahrhundertbrücke) eingeweiht wurde. Diese Schrägkabelbrücke liegt 15 Kilometer nördlich der Puente de las Americas am Culebra Cut, nahe der Pedro-Miguel-Schleuse.
Der größte Teil des Straßennetzes ...
... befindet sich an der pazifischen Seite des Landes.
Panama verfügt auch noch über 450 Kilometer Eisenbahnnetz (entlang des Kanals), einen internationalen Flughafen bei Panama City und einige kleine Inlandsflughäfen.
Im April 2014 wurde zudem die "Metro de Panama" in Betrieb genommen, Linie 1 ist fertig, Linie 2 im Bau, Linie 3 in der Planung.
Es ist die erste Metro in Zentralamerika. Sie verbindet den Busbahnhof Albrook im Süden mit der Mall Los Andes im Norden. (Text: Andrea Beu)