
Wale sind - neben Seekühen - die einzigen Säugetiere, die sich vollständig an das Leben im Wasser angepasst haben.
Das heißt: Wale leben ausschließlich im Wasser. An Land sterben sie.
Entweder, weil sie schnell austrocknen, oder weil ihr großes Körpergewicht ihre Lungen zusammendrückt und sie ersticken oder ...
... weil sie aufgrund ihrer guten Wärmeisolation ...
... einen Hitzschlag bekommen.
Obwohl sie ausschließlich im Wasser leben, weisen Wale eindeutige Merkmale von höheren Säugetieren auf. Sie atmen durch Lungen und müssen, um verbrauchte Luft aus- und frische Luft einzuatmen, an die Wasseroberfläche schwimmen.
Hier atmen die Wale durch ein oder zwei Nasenlöcher die komprimierte und mit Feuchtigkeit gesättigte Atemluft aus, so dass eine Art Fontäne entsteht. Diese wird Blas genannt.
Der Blas eines Blauwals kann bis zu 12 Meter hoch sein. (Wal-Nachbau im Bodensee)
Wale bringen lebende, vollentwickelte Junge zur Welt, ...
... die sie mit einer extrem fettreichen Muttermilch, die aus speziellen Milchdrüsen kommt, säugen.
Einige Walarten gehören zu den größten und schwersten Tieren auf der Erde.
Der Blauwal beispielsweise kann bis zu 33,5 Meter lang und 200 Tonnen schwer werden. Er ist damit das schwerste Tier, das jemals auf der Erde gelebt hat.
Ein ausgewachsener Pottwal ist um die 20 Meter lang. Pottwale sind die größten räuberisch lebenden Tiere der Erde.
Wale gehören zudem zu den Tieren auf der Welt, die über 200 Jahre alt werden können, ...
... vorausgesetzt sie stranden nicht, ...
... landen nicht als so genannter Beifang im Fischernetz und ertrinken qualvoll , wie dieser Delfin, ...
... werden nicht von Walfängern getötet oder ...
... von Haien angegriffen, wie dieser Buckelwal.
Der älteste entdeckte Grönlandwal beispielsweise ist im Alter von 211 Jahren verstorben. Wissenschaftler hatten die Jahresringe der knöchernen Ohrkapsel des männlichen Tieres untersucht und konnten so das Alter des toten Tieres feststellen.
Das Walskelett kommt weitgehend ohne kompakte Knochen aus, da es vom Wasser stabilisiert wird.
Die Nahrung vieler Wale heißt Krill.
Krill sind Kleinkrebse, die Teil des Planktons sind. Diese bilden riesige Schwärme. Die Biomasse in den Meeren wird auf 100 bis 800 Millionen Tonnen geschätzt.
Wie viele Wale es tatsächlich noch gibt, lässt sich nur schwer bestimmen, denn die Tiere lassen sich durch die Weiten der Meere nicht systematisch beobachten.
Zudem wirken sich Klimawandel und Walfang extrem ungünstig auf die Wal-Bestände aus.
Auch die Zunahme der Schifffahrt ...
... und die anhaltende Verschmutzung der Meere bereiten den Meeressäugern Probleme.
Die weltweit aktive Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) hat aktuelle Bestandsschätzungen für die wichtigsten großen Walarten zusammengetragen.
Der Blauwal, der früher weit verbreitet war, wurde fast bis zur Ausrottung gejagt. Er lebt in allen Ozeanen und Klimazonen, bewohnt heute aber nur noch die Hochsee.
Der weltweite Bestand an Blauwalen wird auf 5.200 Tiere geschätzt.
Der Finnwal, der als scheues Tier gilt, weil er die Küstenregionen meidet, ist in allen Weltmeeren zu Hause.
Der Bestand der Finnwale wird auf 40.000 Tiere geschätzt.
Auch Pottwale leben in allen Weltmeeren, wobei die Weibchen mit ihren Jungen wärmere Gegenden bevorzugen.
Japan deklariert seine Jagd auf Pottwale als wissenschaftliche Forschung. Der Bestand wird auf 360.000 Tiere geschätzt.
Buckelwale sind bekannt für ihre Walgesänge. Keine andere Walart kann so ausdauernd und vielfältig singen.
Auch diese Walart bewohnt alle Ozeane bis zur Packeisgrenze. Der Buckelwalbestand wird auf 37.970 Tiere geschätzt.
Wie der Name des Grönlandwales schon verrät, lebt diese Walart vor allem in den kalten Packeisregionen. Nur noch 11.080 Tiere werden in den Meeren vermutet. (Unterkieferknochen eines Grönlandwales)
Experten schätzen, dass sich die Zahl der Wale am Tag um 1000 Artgenossen dezimiert. (Fotos: dpa, AP)