Mit mehr als 100 Ratten haben eine Frau und ihre zehnjährige Tochter monatelang in einer völlig verdreckten Zwei-Zimmer-Wohnung in Hannover gehaust. Nachbarn hatten wegen des beißenden Fäkaliengestanks die Polizei alarmiert. Einer der beiden Räume sei ausschließlich von Ratten bewohnt gewesen, sagte Polizeisprecherin Petra Holzhausen am Montag.

Als die 38 Jahre alte Mieterin den Beamten am Samstag die Tür öffnete, schwirrten ihnen sofort zahlreiche Fliegen entgegen. In der Wohnung standen mehrere Käfige mit Meerschweinchen, Kaninchen und Wellensittichen. Der ganze Boden war mit Tierkot übersät. "Das zweite Zimmer konnten die Kollegen nicht betreten, weil sonst die Ratten herausgekommen wären", sagte Holzhausen. Spezialisten des Veterinäramtes kümmerten sich um die Beseitigung.

"Die Frau war mit der Situation offenbar völlig überfordert", meinte Holzhausen. "Zunächst besaß sie offenbar nur einige Ratten, diese haben sich dann jedoch unkontrolliert vermehrt." Anstatt Hilfe zu holen, überließ die 38-Jährige den Tieren schließlich das frühere Kinderzimmer. Dies sei nach Aussagen der Frau vor etwa einem halben Jahr gewesen. Sie habe die Ratten regelmäßig gefüttert.

Das zehnjährige Mädchen habe auf die Beamten einen "verstörten" Eindruck gemacht, sagte Holzhausen. Sie schalteten das Jugendamt ein.