Coronavirus-Liveticker+++ 23:26 Demonstrationen gegen den "Grünen Pass" in Italien +++
In mehreren Städten Italiens haben Menschen gegen den "Grünen Pass" demonstriert, der seit Freitag für den Besuch der Innenbereiche von Restaurants, von Kinos, Museen und innerhalb von Gebäuden gelegenen Sporteinrichtungen vorgeschrieben ist. In Rom gingen rund tausend Menschen, in Neapel rund hundert Menschen auf die Straße. In Mailand berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa von tausenden Demonstranten. Einige von ihnen trugen demnach einen gelben Stern mit der Aufschrift "nicht geimpft", in Anspielung auf das unter den Nationalsozialisten im Dritten Reich eingeführte Zwangskennzeichen für Juden Bei dem "Grünen Pass" handelt es sich um eine App, mit der sich Impfung, Genesung oder Negativ-Test nachweisen lassen.
+++ 22:24 Mehr als die Hälfte der US-Bevölkerung komplett geimpft +++
In den USA ist nun mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. Rund 166 Millionen Bürgerinnen und Bürger hätten inzwischen diesen Status, teilt die Seuchenschutzbehörde CDC mit. Das ergebe eine Quote von 50,1 Prozent. 58,5 Prozent hätten mindestens eine Impfdosis erhalten. Bei den Über-12-Jährigen beträgt die Quote der vollständig Geimpften 58,6 Prozent, bei den Über-18-Jährigen 61 Prozent und bei den Über-65-Jährigen 80,4 Prozent. Die USA verabreichen Impfstoffe der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna, bei denen jeweils zwei Impfungen erforderlich sind. Zudem wird das Vakzin von Johnson & Johnson gespritzt, bei dem eine Dosis ausreicht.
+++ 21:34 Corona-Ausbruch bei Lieferdienst Gorillas in Berlin +++
Wie die "Berliner Morgenpost" berichtet, haben sich in einem Lager des Online-Lieferdienstes Gorillas in Berlin mehrere Fahrer mit Corona infiziert. "Es gibt mehrere bestätigte Corona-Fälle unter den Mitarbeitenden", sagte Gesundheitsstadtrat Torsten Kühne der "Morgenpost". Ein Unternehmenssprecher bestätigte der Morgenpost zwei positive Fälle am Standort im Stadtteil Prenzlauer Berg. Eine größere Zahl an Mitarbeitern sei in Quarantäne.
+++ 20:41 So entwickelt sich die Inzidenz in den Bundesländern +++
Wie schnell die Infektionszahlen während des letzten Monats in Deutschland stiegen, ist in Deutschland sehr unterschiedlich. Hamburgs 7-Tage-Inzidenz etwa lag am 8. Juli noch bei 9,7 und heute bei 54,5 - in Sachsen und Thüringen nahm sie im gleichen Zeitraum um weniger als 5 zu und liegt noch immer im einstelligen Bereich.
+++ 19:47 Aktuelle Datenlage in Deutschland: 3142 neue Fälle gemeldet +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 3.788.759 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 3142 neue Fälle hinzu. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 19 auf 91.773. Als aktuell infiziert gelten rund 33.600 Personen.
Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,20 angegeben (Vortag: 1,18). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 417 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 205 davon werden beatmet. Rund 4438 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.
Weitere Informationen zu den wichtigsten Corona-Daten können Sie hier nachlesen.
+++ 19:40 Mediziner: Wieder mehr Patienten auf Intensivstation +++
Nach einer deutlichen Zunahme an gemeldeten Neuinfektionen steigt nun auch die Zahl der Corona-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung etwas. "Wir sehen zum ersten Mal seit Wochen wieder eine echte Zunahme der Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen bei ausreichenden Kapazitäten", schreibt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, auf Twitter. Karagiannidis verweist auf Angaben der Deutsche Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), derzufolge zuletzt 417 Covid-Patienten intensivmedizinisch behandelt wurden. Vor einer Woche waren es noch 359.
+++ 19:13 R-Wert klettert auf 1,20 +++
Der sogenannte R-Wert steigt nach RKI-Daten auf 1,20 (Vortag 1,18). Die Zahl bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 120 weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert anhaltend über 1, steigen die Fallzahlen. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
+++ 18:31 Zehntausende Franzosen protestieren gegen Impfpass +++
In Frankreich protestieren das vierte Wochenende in Folge Zehntausende gegen Impfpass und verschärfte Corona-Regeln. Kundgebungen gibt wieder in der Hauptstadt Paris, aber auch in zahlreichen anderen Städten. In Nizza am Mittelmeer gehen nach einem Bericht des Nachrichtensenders BFMTV zwischen 10.000 und 20.000 Menschen auf die Straße. Am vergangenen Wochenende waren es nach offiziellen Angaben landesweit insgesamt mehr als 200.000 Teilnehmer. Am Donnerstag hatte der französische Verfassungsrat die umstrittene Impfpflicht für das Personal im Gesundheitswesen sowie den so genannten Gesundheitspass gebilligt, der Aufschluss über einen Negativ-Test oder eine Impfung gibt.
+++ 18:07 Süden Frankreichs ab Sonntag Hochrisikogebiet +++
Die Bundesregierung stuft größere Teile Südfrankreichs ab Sonntag als Hochrisikogebiet ein. Rückkehrer, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen damit in Deutschland in Quarantäne und können diese frühestens nach fünf Tagen durch einen negativen Test beenden. Ab Sonntag gilt das für die französischen Regionen Okzitanien, Provence-Alpes-Côte d'Azur sowie die Insel Korsika und auch für die französischen Überseegebiete Guadeloupe, Martinique, Réunion, St. Martin und St. Barthélemy. Die Niederlande sind nach einem Rückgang der Infektionszahlen ab Sonntag nicht mehr Hochrisikogebiet - mit Ausnahme der Landesteile in Übersee.
+++ 17:26 Berliner Impfzentrum-Mitarbeiter nach Party positiv getestet +++
Drei Mitarbeiter eines Berliner Impfzentrums sollen nach einer Open-Air-Feier im Techno-Klub Kater Blau positiv auf das Coronavirus getestet worden sein. Eine Sprecherin des DRK Berlin bestätigte dem "Tagesspiegel" einen entsprechenden Bericht der "B.Z.". Demnach seien acht Mitarbeiter positiv getestet worden. Das bestätigte die Sprecherin jedoch nicht. Nach Informationen der "B.Z." sollen insgesamt 43 Mitarbeiter am vergangenen Wochenende in dem Klub gefeiert haben. Zwei Infizierte seien wegen Symptomen nicht zur Arbeit gekommen, doch eine Helferin sei trotzdem zur ersten Schicht erschienen. Nun werden alle 500 Mitarbeiter des Impfzentrums mit PCR-Tests untersucht.
+++ 16:47 Lehrer sehen Versäumnisse bei Vorbereitung auf neues Schuljahr +++
Die Schulträger haben nach Ansicht von Lehrervertretern in den Ferien zu wenig Luftfilter angeschafft, um Schulschließungen wegen zu vermeiden. Auf die Frage, ob die Kommunen sich ausreichend auf den Herbst und Winter vorbereitet hätten, sagt der Präsident des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS): "Insgesamt mit Sicherheit nicht." Viele Länder säßen noch immer auf einem Teil ihrer Zuschüsse, weil die Kommunen sie nicht abriefen. Unklar sei, ob der Grund dafür die Geldnot der Landkreise sei oder "die oft vorgeschobenen Hinweise darauf, dass die Wirksamkeit von Luftfiltern noch nicht ausreichend erprobt oder nachgewiesen sei", sagt Meidinger.
+++ 15:59 SPD-Politiker fordern Neuausrichtung der Warnwerte +++
SPD-Chefin Saskia Esken fordert eine Neuausrichtung der Corona-Warnwerte; es müsse künftig mehr auf die Auslastung des Gesundheitssystems geachtet werde. Ähnlich äußern sich die SPD-Regierungschefs von Bremen und Niedersachsen, Andreas Bovenschulte und Stephan Weil. "Wir brauchen einen neuen Wert, der das aktuelle Infektionsgeschehen beschreibt und Inzidenz und Impfquote nachvollziehbar miteinander ins Verhältnis setzt, sagt Bovenschulte der "Welt". Weil fordert Bund und Länder auf, sich "zwingend gemeinsam auf neue Parameter für die Bewertung der Gefährdungslage" zu verständigen. Zudem seien gemeinsame Kriterien für den Umgang mit Geimpften, Genesenen und Getesteten nötig.
+++ 15:16 Indien erteilt Impfstoff von J&J Notfallzulassung +++
Indien erteilt dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson eine Notfallzulassung. Die Freigabe werde den Kampf gegen die Pandemie in Indien stärken, sagt Gesundheitsminister Mansukh Mandaviya. Zuvor waren während einer zweimonatigen heftigen Infektionswelle bis Mitte Juni mindestens 200.000 Menschen gestorben. Die Behörden machen keine Angaben dazu, wann die ersten Dosen des Einmalimpfstoffs des US-Unternehmens Indien erreichen werden. In dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land wurden bisher 500 Millionen Impfdosen verabreicht. Nur acht Prozent der Bevölkerung sind zweimal geimpft.
+++ 14:40 Proteste in Thailand wegen Impfpolitik +++
In Bangkok protestieren Hunderte Menschen für politische Reformen und Änderungen bei der Corona-Impfkampagne. In der thailändischen Hauptstadt geht die Polizei gegen die rund 500 Demonstranten mit Tränengas und Gummigeschossen vor. Die Regierung des südostasiatischen Königreichs steht wegen der schleppend verlaufenden Impfkampagne in der Kritik. Die Demonstranten fordern den Einsatz von mRNA-Impfstoffen wie jene von Pfizer/Biontech und Moderna statt des Vakzins des chinesischen Herstellers Sinovac. Thailand erlebt derzeit den bislang schlimmsten Virusausbruch seit Pandemiebeginn.
+++ 13:58 Pilotprojekt in Berliner Clubs: sieben positive PCR-Tests +++
Sieben positive Tests hat es beim Start des Corona-Pilotprojekts in sechs Berliner Clubs gegeben. "Die betroffenen Personen sind kontaktiert und in Quarantäne geschickt worden", sagt Lutz Leichsenring von der Clubcommission. Leichsenring zeigte sich zufrieden mit dem Start: "Alle Sicherheitsmechanismen haben gegriffen." Insgesamt seien am Freitag rund 2200 PCR-Tests durchgeführt worden. Neben den 2000 Gästen wurden auch Künstler und Personal getestet, sagte Leichsenring. In sechs Berliner Clubs, darunter auch das "Kitkat", die "Renate" und das "SO36", darf an diesem Wochenende an zwei Nächten wieder getanzt werden - ohne Maske und Abstand, dafür aber mit negativem PCR-Testergebnis. Dabei soll nicht unterschieden werden, ob Menschen schon geimpft sind. Das Pilotprojekt "Reboot Clubculture" soll der international gefeierten Berliner Clubszene nach 18 Monaten im Corona-Aus neue Perspektiven aufzeigen.
+++ 13:27 Verbandschef rät Schwangeren zur Impfung +++
Der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, Christian Albring, rät Schwangeren zu einer Impfung gegen das Coronavirus. Da die inzwischen verbreitete Delta-Variante mit einer hohen Infektiosität und mit einer erhöhten Erkrankungsrate auch unter Schwangeren einhergehe, "ist nach Ansicht der Gynäkologenverbände eine Impfung vor und in der Schwangerschaft sowie im Wochenbett und in der Stillzeit sinnvoll", sagt Albring dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Rechtlich sind Ärztinnen und Ärzte und die Schwangere bei diesen Impfungen inzwischen durch das Infektionsschutzgesetz geschützt", sagt Albring weiter. Er bedauerte, dass bislang keine Empfehlung der Ständige Impfkommission (STIKO) für die Impfung von Schwangeren vorliege. "Viele Ärztinnen und Ärzte sehen das Fehlen einer generellen Impf-Empfehlung durch die Stiko als ein Signal an, dass vielleicht doch ein Risiko in der Impfung verborgen sein könnte", sagte er. Der niedergelassene Frauenarzt verwies darauf, dass die Ständige Impfkommission im Bundesland Sachsen dies anders sehe. "Sie empfiehlt die Impfung von allen Schwangeren", sagte Albring.
+++ 12:49 Hamburger Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf über 50 +++
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Hamburg ist deutlich gestiegen und liegt nun wieder bei über 50. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde kletterte die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen auf 54,5. Am Vortag hatte der Wert noch bei 44,9 gelegen. Vor einer Woche lag er bei 35,4. Am Samstag kamen 268 neu bestätigte Infektionen hinzu - 108 mehr als am Vortag und 181 mehr als vor einer Woche. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus gestorbenen Menschen blieb nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) Stand Freitagmittag bei 1624. Seit Beginn der Pandemie wurden in Hamburg nach Angaben der Behörde 80.086 Infektionen mit dem Coronavirus gezählt. Nach Schätzungen des RKI gelten 76.700 Menschen als genesen.
+++ 12:11 Russland verzeichnet 22.320 Neuinfektionen +++
In Russland verzeichnet die Corona-Arbeitsgruppe der Regierung 22.320 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle auf mehr als 6,4 Millionen seit Beginn der Corona-Pandemie. Weitere 793 Menschen starben mit oder an dem Virus. Insgesamt sind es laut Regierung damit 164.094 Tote. Nach Reuters-Berechnungen auf Basis von Angaben des staatlichen Statistikdienstes gab es von April 2020 bis Juni 2021 rund 463.000 übermäßige Todesfälle. Einige Epidemiologen sind der Auffassung, dies sei der beste Weg, um die tatsächliche Zahl der Corona-Toten zu ermitteln.
+++ 11:33 54,5 Prozent aller Deutschen vollständig geimpft +++
Mehr als 45 Millionen Menschen in Deutschland sind mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das entspricht einer Quote von 54,5 Prozent, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf Twitter schreibt. Insgesamt 51,8 Millionen Menschen oder 62,3 Prozent haben mindestens eine erste Impfung bekommen. Bei den meisten verwendeten Impfstoffen mit Ausnahme von Johnson & Johnson sind derzeit zwei Dosen für den vollen Schutz gegen Covid-19 nötig. Das Impftempo stagniert weiterhin. Seit dem Samstag der Vorwoche wuchs die gemeldete Zahl der Erstgeimpften nur um rund 600.000 weitere Menschen. "Impfen ist eine persönliche Entscheidung - aber auch eine, die uns alle als Gemeinschaft betrifft", twitterte Spahn. Jeder und jede Einzelne entscheide darüber, wie gut wir alle durch Herbst und Winter kämen.
+++ 10:45 USA prüfen mögliche Impfpflichten für Arbeitnehmer +++
Die US-Regierung befasst sich mit der Frage, ob Unternehmen ihre Beschäftigten zu Impfungen verpflichten dürfen. "Wir schauen uns das an, um herauszufinden, wie weit Arbeitgeber gehen dürfen, wenn es um Impfstoffe geht und um die Bitte an ihre Arbeitnehmer, sich impfen zu lassen", sagt Arbeitsminister Marty Walsh der Nachrichtenagentur Reuters.
+++ 10:15 Forderungen nach Abkehr von Inzidenz werden lauter +++
Vor der Bund-Länder-Konferenz am Dienstag zur Corona-Lage nehmen die Forderungen nach einer Abkehr von der Inzidenz als zentralem Richtwert zu. Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte sagt der Zeitung "Welt": "Wir brauchen einen neuen Wert, der das aktuelle Infektionsgeschehen beschreibt und Inzidenz und Impfquote nachvollziehbar miteinander ins Verhältnis setzt". Ähnlich äußerten sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und der Einzelhandelsverband HDE. Bovenschulte argumentierte, dank der Impfungen sei es mittlerweile "deutlich unwahrscheinlicher" geworden, dass sich Menschen mit dem Coronavirus anstecken oder daran erkranken: "Noch unwahrscheinlicher ist es, schwer zu erkranken". Dies müsse "in möglichen neuen Corona-Regeln zum Ausdruck kommen".
+++ 09:40 Kindermediziner: Corona-Schutz in Schulen noch länger nötig +++
Die Schulen werden aus Sicht des Kindermedizin-Experten Dominik Schneider noch lange besondere Corona-Schutzkonzepte brauchen. "Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass damit, wenn wir die Ab-Zwölfjährigen impfen, noch kein Problem gelöst ist", sagt der Dortmunder Klinikdirektor, der auch Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) ist, im Deutschlandfunk. "Denn die, die am meisten eigentlich unter dieser Coronakrise gelitten haben, das sind eigentlich die jüngeren Kinder unter zwölf Jahren. Und da haben wir auch in den nächsten Wochen absehbar noch kein Impfangebot. Das wird frühestens im Herbst oder im Dezember, Ende des Jahres kommen." Für die älteren Kinder und Jugendlichen ab zwölf gibt es bereits zugelassene Impfstoffe. Allerdings empfiehlt die Ständige Impfkommission ihren Einsatz nur für Vorerkrankte oder nach individueller ärztlicher Beratung.
+++ 09:11 STIKO will sich von Politik nicht unter Druck setzen lassen +++
Der Chef der ständigen Impfkommission (STIKO), Thomas Mertens, will sich bei den Entscheidungen seines Gremiums von der Politik nicht unter Druck setzen lassen. Wie Mertens der "Augsburger Allgemeinen" sagt, gebe es unter Politikerinnen und Politikern vielfach eine Art hektisches Bemühen, sich durch Aktivitäten hervortun zu müssen. Die politische Ebene stehe sehr unter dem Eindruck, dass sie ganz schnell Dinge entscheiden müsse, auch wenn das objektiv gar nicht gegeben sei: "Es wäre sicher besser, wenn man erst genaue Datenanalysen machen würde und dann auf dieser Basis eine Empfehlung und schließlich eine politische Umsetzung angeht", so der STIKO-Chef. Mehrere Ministerpräsidenten und Minister verlangen von der Stiko, dass sie eine Impfempfehlung für alle Kinder ab zwölf Jahren ausspricht. Mertens hält die Debatte um Kinderimpfungen für eine "Statthalter-Diskussion": "Sie überdeckt die Tatsache, dass man die eigentlich entscheidende Gruppe, nämlich die 18- bis 59-Jährigen, augenblicklich mit Impfangeboten nicht so gut erreicht, wie man das sollte und müsste." Dabei sei laut Mertens sehr gut belegt, dass die Impfquote in dieser Altersgruppe darüber entscheide, wie die nächste Welle ablaufen werde.
+++ 08:27 Dreyer: Bund braucht Pandemie-Krisenstab und offizielles Expertenteam +++
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer fordert als Lehre aus der Pandemie "ein großes interdisziplinär zusammengesetztes und anerkanntes offizielles Expertenteam auf Bundesebene". Dieses solle Bund und Länder beraten, sagt Dreyer. "Wir können froh sein mit unseren Experten in Rheinland-Pfalz, weil die in wichtigen Fragen eigentlich immer richtig gelegen haben." "Die Corona-Krisenstäbe der Landesregierungen und der Bundesregierung müssen von Anfang an besser verzahnt werden", fordert Dreyer. Und mit Blick auf die teils sehr langen Sitzungen der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin sagt sie: "Man braucht sehr viel früher ein Bund-Länder-Gremium, das im Sinne eines Pandemie-Krisenstabes zusammenarbeitet." So könne schneller reagiert werden, Lösungen und Maßnahmen wären besser vorgearbeitet für die Schalten der Länderchefs und -chefinnen mit der Kanzlerin. Eine andere Lehre aus der Pandemie sei: "Deutschland muss sich anders aufstellen, was die Umsetzung der Forschung in eigene Produktion betrifft." Der schnelle Durchbruch des Mainzer Unternehmens Biontech zeige, wie es gehen könne. Eine entscheidende Frage sei: "Wie können wir sicherstellen, wenn Lieferketten gekappt sind oder Länder anfangen, egoistisch zu denken, dass unsere eigene Bevölkerung gut versorgt ist?"
+++ 07:57 Amazon führt in USA Maskenpflicht für Mitarbeiter ein +++
Der Onlinehändler Amazon weist alle seine US-Mitarbeiter an, bei der Arbeit eine Maske zu tragen. Wie das Unternehmen mitteilt, gelte die Regelung auch für vollständig geimpfte Mitarbeiter. Laut einem Sprecher von Amazon, wolle man die Sicherheit des Teams wegen der Ausbreitung der Delta-Variante in den USA optimieren. Amazon verlängert deswegen auch seine Heimarbeitszeiten für US-Angestellte bis zum dritten Januar.
+++ 07:26 Rund 256.000 Neuinfektionen und 739 weitere Tote in USA +++
In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 255.993 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt wurden bislang mehr als 35,87 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um mindestens 739 auf 614.626. Die USA weisen bei Infektionen und Todesfällen weltweit die höchsten Zahlen auf.
+++ 06:52 SPD-Chefin Esken fordert Preisdeckel für Schnelltests +++
Die Bundesvorsitzende der SPD, Saskia Esken, fordert einen Preisdeckel für Corona-Schnelltests. Es würde Missbrauch mit überteuerten Tests betrieben, sagt Esken der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Wenn teils hohe zweistellige Beträge verlangt werden, steht das in keinem Verhältnis zu den tatsächlichen Sach- und Personalkosten", so die Politikerin. Der Staat müsse deshalb regulierend eingreifen, damit die Ungeimpften nach einem Ende der Gratis-Tests nicht abgezockt würden.
+++ 06:17 Lauterbach rät zu PCR-Testpflicht für Ungeimpfte +++
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schlägt in der Debatte um eine Ungleichbehandlung von Geimpften und Ungeimpften eine PCR-Testpflicht für Ungeimpfte bei hohen Inzidenzwerten vor. "Antigen-Schnelltests, für die man in Testzentren ein Zertifikat erhält, liefern in 40 Prozent der positiven Fälle ein falsch-negatives Ergebnis", sagt Lauterbach der "Rheinischen Post". Auf dieser Grundlage sei es angesichts schwererer Krankheitsverläufe durch die Delta-Variante verantwortungslos, Ungeimpfte, die mit einem Schnelltest getestet werden, mit Geimpften und Genesenen in Hochrisikobereichen wie Clubs oder Restaurants gleichzustellen.
+++ 05:20 RKI: Impfkampagne hat über 38.000 Todesfälle verhindert +++
Die Impfkampagne gegen das Coronavirus hat laut einer Modellrechnung des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland geschätzt Tausende Todesfälle verhindert. "Unsere hier präsentierten Daten belegen den überragenden Nutzen der Covid-19-Impfung bereits in den ersten 6,5 Monaten der Impfkampagne in Deutschland 2021", schreiben die Autoren der am Freitag veröffentlichten Analyse. Daraus ergebe sich, dass im Verlauf der dritten Corona-Welle geschätzt 38.300 Todesfälle verhindert wurden. Die Zahl der verhinderten Meldefälle wird auf über 706.000 beziffert, die der stationären Patienten auf mehr als 76.600, die der Patienten auf Intensivstation auf knapp 20.000.
+++ 04:27 RKI meldet 3206 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 21,2 +++
Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 3206 neue Infektionsfälle. Das sind 806 mehr als am Samstag vor einer Woche, als 2400 gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 21,2 von 20,4 am Vortag. Der Wert gibt an, in wie vielen Fällen Menschen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen positiv auf das Coronavirus getestet wurden. 24 weitere Menschen starben, die positiv getestet wurden. Damit steigt die Gesamtzahl auf 91.778. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,78 Millionen Corona-Tests positiv aus.
+++ 03:31 Einzelhandel appelliert an Bund und Länder: Kein neuer Lockdown +++
Trotz der seit Wochen wieder steigenden Infektionsraten in Deutschland fordert der Einzelhandel den Verzicht auf neue Lockdowns. Zu den für Dienstag geplanten Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Länderchefs sagt der Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbands HDE, Stefan Genth, der Zeitung "Die Welt": "Es muss klar sein, dass es keinen Lockdown mit Geschäftsschließungen mehr gibt." Dies würden "viele Geschäfte nicht mehr verkraften". Die Bund-Länder-Sitzung müsse stattdessen "ein Signal der Hoffnung und ein Impuls für die Impfkampagne" setzen.
+++ 01:59 US-Gesundheitsbehörde erlaubt Export bestimmter Chargen von Astrazeneca +++
Laut der US-Gesundheitsbehörde FDA dürfen nun bestimmte Chargen von Astrazeneca-Impfstoffen, die in einer Anlage in Baltimore hergestellt wurden, exportiert werden. Die Anlage von Emergent Biosolutions produzierte Impfstoffe für Astrazeneca und Johnson & Johnson. Die Behörden stoppten im April allerdings den Betrieb, nachdem entdeckt worden war, dass der J&J-Impfstoff mit Komponenten der Astrazeneca Vakzine kontaminiert war. Die FDA habe daraufhin eine gründliche Überprüfung der Betriebsunterlagen und der Ergebnisse der vom Hersteller durchgeführten Qualitätstests durchgeführt, sagt FDA-Sprecherin Stephanie Caccomo in einer Erklärung.
+++ 01:07 Montgomery fordert Testnachweis für alle Reiserückkehrer +++
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, befürwortet eine Testpflicht für sämtliche Reiserückkehrer aus dem Ausland. Alle Einreisenden müssten ausnahmslos einen negativen Corona-Test vorlegen, "auch Geimpfte und Genesene", sagt Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Ein solcher Schritt sei zumutbar. Seit 1. August müssen alle Menschen ab zwölf Jahren, sofern sie nicht gegen Corona geimpft oder von einer Erkrankung genesen sind, einen negativen Test nachweisen, egal ob sie mit dem Flugzeug, Auto oder der Bahn kommen. Zur Begründung für die Forderung einer Testpflicht für alle Urlaubsheimkehrer verwies Montgomery auf die steigende Zahl sogenannter Impfdurchbrüche. Das Robert Koch-Institut habe bisher rund 7500 sogenannte Impfdurchbrüche festgestellt, also Erkrankungen trotz Impfung.
+++ 00:05 Berufsverband der Frauenärzte rät Schwangeren zur Impfung +++
Der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte, Christian Albring, empfiehlt Schwangeren eine Impfung gegen das Coronavirus. "Gerade, da die inzwischen verbreitete Delta-Variante nach internationalen Berichten mit einer hohen Infektiosität und mit einer erhöhten Erkrankungsrate auch bei Schwangeren einhergeht, ist nach Ansicht der Gynäkologenverbände eine Impfung vor und in der Schwangerschaft sowie im Wochenbett und in der Stillzeit sinnvoll", sagt Albring dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Albring bedauert, dass von der Ständigen Impfkommission (Stiko) bislang keine Empfehlung für die Impfung von Schwangeren vorliegt. In dem Fehlen sähen viele Ärztinnen und Ärzte ein Signal, "dass vielleicht doch ein Risiko in der Impfung verborgen sein könnte".
+++ 22:24 Bremens Bürgermeister: Fokus weg von Sieben-Tages-Inzidenz +++
Vor den Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten am Dienstag hat Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte eine Abkehr von der Sieben-Tage-Inzidenz als wichtigstem Wert für die Beurteilung der Corona-Pandemie gefordert. "Wir brauchen einen neuen Wert, der das aktuelle Infektionsgeschehen beschreibt und Inzidenz und Impfquote nachvollziehbar miteinander ins Verhältnis setzt", so der SPD-Politiker gegenüber der "Welt". Dank der Impfungen sei es mittlerweile deutlich unwahrscheinlicher, sich anzustecken oder zu erkranken. Noch unwahrscheinlicher sei eine schwere Erkrankung. "Das muss in möglichen neuen Corona-Regeln zum Ausdruck kommen", sagt Bovenschulte.
+++ 22:03 Israel startet Projekt mit Corona-Antikörpertests für Schüler bis zwölf Jahren +++
Israel startet ein Projekt mit Corona-Antikörpertests für Kinder, um mehr Präsenzunterricht in den Schulen zu ermöglichen. Ab Sonntag sollen Schüler im Alter von drei bis zwölf Jahren in drei Städten und zwei Siedlungen auf Antikörper gegen das Coronavirus getestet werden, wie eine Sprecherin des Erziehungsministeriums bestätigt. Das Ministerium gehe davon aus, dass rund 25 bis 30 Prozent der betroffenen Kinder bereits vom Coronavirus genesen seien und daher Antikörper hätten. Diese Kinder müssten nicht mehr in Quarantäne gehen, wenn ein Krankheitsfall in der Klasse auftrete. Wer keine Antikörper aufweise, werde beim Auftreten eines Krankheitsfalles eine Woche lang täglich auf das Coronavirus getestet.
+++ 21:41 Einzelhandelsverband: Lockdown mit Geschäftsschließungen darf es nicht mehr geben +++
Der Einzelhandelsverband fordert von Bund und Ländern den Verzichts auf Lockdowns. "Es muss klar sein, dass es keinen Lockdown mit Geschäftsschließungen mehr gibt", sagt Hauptgeschäftsführer Stefan Genth der "Welt". Das würden viele Geschäfte nicht mehr verkraften. Dienstag Wollen die Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel das weitere vorgehen beraten.
+++ 21:20 Frankreich: Abermals 200.000 Demonstranten gegen verschärfte Corona-Regeln erwartet +++
In Dutzenden französischen Städten und der Hauptstadt Paris werden am vierten Wochenende in Folge Massenproteste gegen die Verschärfung der Corona-Regeln erwartet. An diesem Samstag werde wie bereits am vergangenen mit rund 200.000 Demonstranten gerechnet, berichteten französische Medien unter Verweis auf Polizeikreise. Der Unmut richtet sich gegen eine Impfpflicht für Gesundheitspersonal und eine Ausweitung des sogenannten Gesundheitspasses. Als Gesundheitspass wird in Frankreich der Nachweis über einen negativen Corona-Test, eine Genesung oder eine vollständige Impfung bezeichnet.
+++ 20:36 Bundesländer melden 3409 neue Fälle +++
Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 3.785.617 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 3409 neue Fälle hinzu. Im Wochenvergleich liegt der aktuelle Tageszuwachs bei den Neuinfektionen 852 Fälle über dem Niveau von vergangenem Freitag. Das entspricht einem Anstieg um 33,3 Prozent. Der R-Wert steigt mit 1,18 wieder auf den Höchststand der Vorwoche. Als aktuell infiziert gelten 31.887 Personen.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 26 auf 91.754. Im Wochenvergleich sinkt die Zahl damit leicht: Letzten Freitag mussten 29 Tote neu registriert werden. Laut DIVI-Register werden in Deutschland derzeit 393 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 208 davon werden beatmet.
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