An schottischer Küste gestrandet 25 Wale verenden qualvoll
23.07.2011, 13:57 UhrEine Gruppe von 70 Walen kommt der schottischen Küste gefährlich nahe. Einigen von ihnen stranden nahe des Ortes Kyle of Durness. Zwar können Helfer 44 Tiere wieder ins Meer befördern, doch für mindestens 25 kommt jede Hilfe zu spät - sie verenden qualvoll.

Südafrika im Mai 2009: Helfer versuchen, Grindwale wieder ins Meer zu bringen.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Trotz der Rettungsbemühungen zahlreicher Tierschützer sind im äußersten Nordwesten Schottlands mindestens 25 Wale gestrandet und qualvoll ums Leben gekommen. Insgesamt waren fast 70 Grindwale an der Küste in der Nähe des Ortes Kyle of Durness am nordwestlichsten Zipfel des schottischen Festlandes in Not geraten, wie die Tierschutzorganisation British Divers Marine Life Rescue (BDMLR) mitteilte.
Die Tierschützer konnten nach eigenen Angaben 44 Tiere retten und mit aufblasbaren Pontons zurück ins Wasser bringen. Viele der Wale seien allerdings auf ihrer Seite oder dem Rücken gestrandet, so dass sie Sand eingeatmet hätten. Einige Tiere hätten sogar aufeinander gelegen.
Am Samstag waren die überlebenden Tiere zunächst in Sicherheit. Zu Beginn hatte es geheißen, es seien 15 Wale verendet. Im Laufe des Tages stieg die Zahl jedoch an. Die Rettungsaktion hatte die ganze Nacht über gedauert.
Forscher rätseln über Ursachen
Der wissenschaftliche Leiter der Wal- und Delphinschutzgesellschaft, Mark Simmonds, erklärte, Kyle of Durness sehe aus wie eine "Wal-Falle". Die Wal-Gruppe habe offenbar in dem Gewässer mit vielen nachgiebigen Sandbänken die Orientierung verloren und sei daher in Panik geraten. Wenn nur ein oder zwei Wale strandeten, würden die übrigen der Gruppe versuchen, ihnen zu helfen, und sich so selbst in Gefahr bringen, erläuterte Simmonds.
An der schottischen und auch an der irischen Küste geraten Wale immer wieder in Notlagen. Im vergangenen Herbst waren in der irischen Grafschaft Donegal 33 gestrandete und verendete Wale gefunden worden. Warum die Tiere der Küste so gefährlich nahe kommen, ist nicht eindeutig geklärt. Tierschützer vermuten, dass die in größeren Gruppen lebenden Wale kranken Artgenossen folgen könnten, die an die Küste und damit in den sicheren Tod schwimmen. Auch wird diskutiert, dass die Tiere Orte für Ruhepausen suchen oder bei der Jagd nach Futter in zu seichte Gewässer und zu enge Küstenarme geraten.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP