Absturz vor Brasilien Air-France-Opfer klagen
29.03.2010, 20:14 Uhr
Schrecklicher Absturz: Die Maschine der französischen Fluggesellschaft befand sich auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris.
(Foto: dpa)
In den USA rollt auf Airbus und die Ausrüster der Unglücksmaschine von Air France, die im vergangenen Jahr vor der Küste Brasiliens abstürzte, eine Klagewelle zu. Neben dem Flugzeugbauer sind auch zahlreiche Zulieferer betroffen. Als Begründung werden Konstruktions- und Produktionsfehler angeführt.
Angehörige der Opfer der im Juni vorigen Jahres abgestürzten Air-France-Maschine vor Brasilien haben Airbus und eine Reihe anderer Firmen auf Entschädigung verklagt. Ein Anwaltsbüro reichte die Klage vor einem US-Gericht in Miami im Namen der Angehörigen von 23 der 228 Todesopfer des Air-France-Fluges 447 ein. In den kommenden Wochen könnten nach Angaben der Kanzlei zehn weitere Fälle hinzukommen. Ein Airbus-Sprecher nannte die Vorwürfe haltlos.
Laut Klageschrift wies die Maschine Konstruktions- und Herstellungsfehler auf. Diese hätten dazu geführt, dass den Piloten falsche Daten übermittelt worden seien. Die korrekte Höhe und Geschwindigkeit hätten somit nicht mehr bestimmt werden können. Die Klage richtet sich auch gegen Zulieferfirmen wie Honeywell International, GE, Thales, Motorola und den US-Chiphersteller Intel. Ein Anwalt der Angehörigen sagte, das Verfahren sei in den USA zulässig, weil die Firmen entweder dort beheimatet seien oder dort Ableger hätten.
Air France in Brasilien verurteilt
Im Oktober waren Angehörige von acht Opfern mit ähnlichen Klagen gegen Airbus vor ein Gericht im Bundesstaat Illinois gezogen. Vor wenigen Wochen wurde Air France in Brasilien zur Zahlung einer millionenschweren Entschädigung an die Familie eines Opfers verurteilt worden.
Die Air-France-Maschine sollte von Rio de Janeiro nach Paris fliegen. Sie stürzte am 1. Juni aus bislang ungeklärter Ursache über dem Atlantik ab. Unter den Toten waren auch 28 Deutsche.
Quelle: ntv.de, rts