Panorama

Vergewaltiger vor dem Schnellrichter Anklage wegen Mordes erhoben

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Proteste in Neu Delhi. Die Menschen wollen die Todesstrafe für die Täter.

(Foto: dpa)

Die mutmaßlichen Vergewaltiger einer jungen Inderin müssen sich vor einem Schnellgericht in Neu Delhi verantworten. Fünf Männern droht nach einer Verurteilung die Todesstrafe. Der sechste mutmaßliche Täter soll minderjährig sein und kommt wohl vor ein Jugendgericht.

In Neu Delhi sind fünf der sechs mutmaßlichen Vergewaltiger der jungen Inderin angeklagt worden. Die Männer müssen sich unter anderem wegen Mordes, Entführung und Vergewaltigung verantworten, wie ein ermittelnder Polizeibeamter vor Gericht in Neu Delhi mitteilte. Sie sollen außerdem versucht haben, nach der Tat Beweismittel zu vernichten. Die Beschuldigten waren nicht im Gerichtssaal anwesend. Bei einer Verurteilung droht ihnen die Todesstrafe.

Der sechste der mutmaßlichen Täter soll minderjährig sein und könnte daher vor ein Jugendgericht kommen. Für die fünf nun Angeklagten wurde für diesen Samstag eine erneute Anhörung angesetzt. Nach indischem Recht legt die Polizei der Justiz ihre Anklagepunkte zusammen mit Beweisen gegen die Beschuldigten vor.

Die 23-Jährige war Mitte Dezember von mutmaßlich sechs Männern in einem Bus brutal vergewaltigt und schwer verletzt worden. Am vergangenen Samstag starb sie an den Folgen der Misshandlung. Die Vergewaltigung der Studentin und ihr Tod hatten in Indien zu Massenprotesten gegen die Unterdrückung der Frauen geführt und weltweit für Schlagzeilen gesorgt.

Todesstrafe in Ausnahmefällen möglich

Die Polizei hatte nach dem Tod der Frau mitgeteilt, sie strebe die schwerst mögliche Strafe für die Täter an. In außergewöhnlich schweren Mordfällen kann in Indien die Todesstrafe verhängt. Sie wird selten vollstreckt, bei besonders drastischen Straftaten kommt es aber zu Hinrichtungen. Zuletzt war im vergangenen November der letzte überlebende Attentäter der Terrorserie von Mumbai Ende 2008 gehängt worden. Präsident Pranab Mukherjee hatte sein Gnadengesuch abgelehnt. Es war die erste Hinrichtung in Indien seit dem Jahr 2004.

Quelle: ntv.de, dpa

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