Panorama

"Scottys" letzter WunschAsche bei den Sternen

29.04.2007, 17:35 Uhr

"Scottys" Asche wird von einer CD begleitet, die mehr als 11.000 Abschiedsbriefe und -botschaften von Freunden und Fans des Schauspielers beinhaltet.

James Doohan, besser bekannt als Chefingenieur "Scotty" des "Raumschiffs Enterprise", hat die letzte Reise zu den Sternen angetreten. Die Asche des "Star Trek"-Darstellers wurde zwei Jahre nach seinem Tod an Bord der "Falcon I" von einer Raketenabschussrampe im US-Bundesstaat New Mexico ins All geschossen. Die Beisetzung im Weltraum war laut "Scottys" Witwe, Wende Doohan, der letzte Wunsch ihres Mannes.

Ihr Mann Jimmy habe die Raumfahrt geliebt, er habe für sie gelebt, begründete Wende Doohan die ungewöhnliche Bestattung. "Jimmy hätte alles dafür gegeben, (zu Lebzeiten) ins All reisen zu können". Auf die Frage, ob er jemals ein echtes Raumschiff besteigen würde, hätte er stets wie aus der Pistole geschossen geantwortet: "Aber sofort." James Doohan alias Montgomery Scott "Scotty" war im Juli 2005 im Alter von 85 Jahren gestorben.

Seine Witwe drückte an der Abschussrampe des "Spaceport America" in einem Wüstenstrich rund 80 Kilometer von der Stadt La Cruces entfernt den Knopf. Der Start war von Space Services, eines auf Bestattungen im All spezialisierten Unternehmens in Houston (Texas), mehrfach verschoben worden. Das Unternehmen lässt sich den Transport mit 495 Dollar (363 Euro) pro Gramm Asche bezahlen. "Scottys" Asche wird von einer CD begleitet, die mehr als 11 000 Abschiedsbriefe und -botschaften von Freunden und Fans des Schauspielers beinhaltet.

Die "Falcon I" hatte die Asche von mehr als 200 Verstorbenen an Bord, unter ihnen auch die des Raumfahrtpioniers Gordon Cooper. Vor "Scotty" hatte sich 1997 schon sein Freund und "Star Trek"-Erfinder Gene Roddenberry ins All schießen lassen. Die Asche des LSD-Gurus, Psychologen und Schriftstellers Timothy Leary wurde ebenfalls bei einer der ersten Weltraumbestattungen beigesetzt. Nach Angaben der Firma Space Services wurden in den USA bisher sechs Raketen mit den Überresten von Toten gestartet. Außer in der Wüste New Mexicos werden derzeit auch in Texas Abschussrampen für die "letzte Reise" gebaut.