Panorama

Ermittlungen enthüllen pikante Details Banons Mutter verfiel DSK

Mehr als nur eine Duz-Freundin Strauss-Kahns: Anne Mansouret.

Mehr als nur eine Duz-Freundin Strauss-Kahns: Anne Mansouret.

(Foto: AP)

Die Verstrickungen im Sex-Skandal um den Ex-IWF-Chef Strauss-Kahn sind noch weitreichender als angenommen. Die Mutter der Journalistin Banon, die den Sozialisten wegen versuchter Vergewaltigung angezeigt hat, hatte selbst einmal eine Affäre mit dem 62-Jährigen. Das gibt sie bei den Vorermittlungen zu Protokoll.

In der Sex-Affäre um den ehemaligen IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn sind nach einem Medienbericht bei den Vorermittlungen überraschende Details ans Licht gekommen: Die Mutter der Autorin, die Strauss-Kahn versuchte Vergewaltigung vorwirft, habe bei ihrem Verhör eingeräumt, selber eine Affäre mit dem Politiker gehabt zu haben. "Einvernehmlich, aber durchaus brutal" sei ihr Verhältnis gewesen, offenbarte sie der Polizei. Sie hätten sich in einem Büro bei der OECD getroffen, berichtete das Blatt "L'Express".

Anne Mansouret, eine Parteifreundin von Strauss-Kahn, bekräftigte nach dem Bericht, dass sie ihrer Tochter 2003 abgeraten habe, den Politiker wegen versuchter Vergewaltigung anzuzeigen. Ein Anwalt habe ihr erklärt, dass die Aussichten auf Erfolg nicht besonders groß seien, da Strauss-Kahn die Vorwürfe als Racheakt einer enttäuschten Journalistin hätte zurückweisen können. Sie betonte auch, dass der damalige Parteichef François Hollande auf dem Laufenden gewesen sei. Nach Informationen von "Le Figaro" soll Hollande im September im Rahmen der Vorermittlungen vernommen werden.

Die 32 Jahre alte Autorin Tristane Banon hatte Strauss-Kahn wegen versuchter Vergewaltigung bei einem Interview-Termin vor acht Jahren angezeigt. Strauss-Kahn hatte die Vorwürfe im Gespräch mit dem Autor seiner Biografie zurückgewiesen und sie als "erfundene Geschichten" bezeichnet.

Justiz lädt Ex-Frau vor

Auch Strauss-Kahns Ex-Frau Brigitte Guillemette ist bereits vernommen worden. Sie ist zugleich die Patentante von Tristane Banon. Außerdem wurde ein Journalist angehört, der für eine Internetseite arbeitet, für die auch Banon tätig war.

Die Staatsanwaltschaft entscheidet nach Abschluss der Vorermittlungen, ob sie ein Verfahren einleitet. Falls es sich ihrer Ansicht nach um sexuelle Belästigung handelt, wäre die mutmaßliche Straftat bereits verjährt. Im Fall einer Verurteilung wegen versuchter Vergewaltigung droht Strauss-Kahn hingegen eine Haftstrafe von 15 Jahren.

In den USA ist der 62-jährige Franzose angeklagt, ein New Yorker Zimmermädchen unter anderem zum Oralsex gezwungen zu habe. Zuletzt waren jedoch Zweifel an der Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers aufgekommen.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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