Panorama

Afghanen töteten Zweifach-Mutter Brüder müssen für Schwester-Mord lebenslang in Haft

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Die Strafkammer folgte mit ihrem Urteil den Anträgen der Staatsanwaltschaft.

Die Strafkammer folgte mit ihrem Urteil den Anträgen der Staatsanwaltschaft.

(Foto: dpa)

Sie wollte ein selbstbestimmtes Leben führen. Doch ihre afghanische Familie konnte sich damit nicht abfinden. Im Juli 2021 ermorden die beiden Brüder ihre Schwester deswegen. Nun fällt vor Gericht das Urteil.

Das Berliner Landgericht hat zwei afghanische Brüder wegen gemeinsamen Mordes an ihrer Schwester zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Yousuf und Mahdi H. ihre 34-jährige Schwester im Juli 2021 ermordeten und die Leiche in einem Rollkoffer mit dem Zug quer durch Deutschland transportierten. Nach Überzeugung des Gerichts ermordeten sie sie, weil die zweifache Mutter ihr Leben nach eigenen Vorstellungen führen wollte. Das habe den Moralvorstellungen der afghanischen Familie widersprochen. Die Strafkammer folgte mit dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Maryam H. galt im Juli 2021 zunächst als vermisst. Schnell gerieten aber ihre Brüder unter Verdacht, sie getötet zu haben. Videoaufnahmen von einem Berliner Bahnhof zeigten, wie die beiden Männer mit einem großen Koffer in einen ICE einstiegen. Nach einigen Tagen wurde die Leiche der Frau in Bayern gefunden.

Anfang März 2022 begann dann der Prozess gegen die beiden Männer. Der 27-Jährige Yousuf H. gestand nach langem Schweigen die Tötung seiner Schwester, stellte dies allerdings als Unfall dar. Zudem gab er an, ohne seinen 23-jährigen Bruder gehandelt zu haben. Die Verteidigung forderte deshalb für Yousuf H. eine maximal fünfjährige Haftstrafe und für Mahdi H. einen Freispruch.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa

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