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Warnfunktion wird abgestellt Bund schickt Corona-Warn-App in "Schlafmodus"

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Die Corona-Warn-App gehört auf vielen deutschen Handys zum Standard.

(Foto: picture alliance/dpa)

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Nur wenige Monate nach Pandemiebeginn ist im Juni 2020 die Corona-Warn-App verfügbar. Allein in Deutschland wird sie fast 50 Millionen Mal für Kontaktnachverfolgung und später auch für Test- und Impfnachweise installiert. Knapp drei Jahre später scheint ihr Schicksal besiegelt.

Die millionenfach genutzte Corona-Warn-App des Bundes soll wegen der entspannten Pandemielage Anfang Juni in den sogenannten "Schlafmodus" gehen. Bis zum 30. April könne die Warnfunktion für andere Nutzerinnen und Nutzer der App nach einem positiven Test noch verwendet werden, teilt das Bundesgesundheitsministerium mit. Im Mai würden die Systeme anschließend darauf vorbereitet, bestimmte Funktionen zum 1. Juni in einen "Schlafmodus" zu versetzen.

Auf regelmäßige Aktualisierungen der App soll anschließend verzichtet werden. Man kann sie aber auf dem Handy behalten, um zum Beispiel weiterhin Zugriff auf die elektronischen Impfzertifikate zu besitzen. Sollte sich die Pandemie-Situation wieder verschlechtern, könne die App zeitnah aus dem Schlafmodus "geweckt" und angepasst werden, sagte ein Ministeriumssprecher.

Die App wurde laut Ministerium nach ihrer Einführung im Juni 2020 mehr als 48 Millionen Mal auf Endgeräten installiert. Knapp neun Millionen Menschen teilten positive Testergebnisse, um andere Nutzer zu warnen. Die Entwicklung der App bei SAP, der Deutschen Telekom und 25 weiteren Unternehmen kostete 223 Millionen Euro. Die laufenden Verträge mit den betroffenen Dienstleistern enden zum 31. Mai.

Der tatsächliche Nutzen der App kann dagegen nur schwer beziffert werden. Niemand könne sagen, wie gut mit der Warn-App Infektionen verhindert wurden, erklärte Virologe Hendrick Streeck zuletzt bei ntv. Um die App weiter nutzen zu können, ist eine Umrüstung zum digitalen Impfpass im Gespräch.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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