Seltsames Projekt bei BerlinChinatown in Oranienburg
Nach einem Beschluss der Oranienburger Stadtverordneten vom Montagabend kann der Investor jetzt einen Bebauungsplan für das Vorhaben auf einem einstigen Flugplatzgelände erarbeiten.
Grünes Licht für ein bundesweit beispielloses "Chinatown" vor den Toren Berlins: Nach einem Beschluss der Oranienburger Stadtverordneten vom Montagabend kann der Investor jetzt einen Bebauungsplan für das Vorhaben auf einem einstigen Flugplatzgelände erarbeiten.
Die "Brandenburg-China-Projekt Management GmbH" in Frankfurt (Oder) will dort nach eigenen Angaben für rund 500 Millionen Euro ein chinesisches Stadtviertel errichten. Die Gebäude sollen historischen Vorbildern nachempfunden werden, dazu kommt ein Landschaftspark.
Die Wohnhäuser und Geschäfte sind für rund 2.000 Menschen gedacht. Auch sollen chinesische Investoren angelockt werden.
Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke (SPD) verspricht sich von dem Projekt vor allem eine Attraktion für Touristen aus ganz Europa. "Mein Traum wäre es zudem, dass wir hier eine Schule für Manager schaffen, die für den asiatischen Markt ausgebildet werden."
Die Stadtverordneten waren Laesickes Antrag zur Erstellung des Bebauungsplanes nach längerer Diskussion mit 20 Ja- zu acht Nein-Stimmen gefolgt. Es gab drei Enthaltungen. Diese "mutige Entscheidung" sei ein Zeichen für ein tolerantes Oranienburg, sagte der Bürgermeister. Gerade angesichts der Geschichte der 41.000-Einwohner-Stadt, in der die Nazis das Konzentrationslager Sachsenhausen errichtet hatten, sei dies von besonderer Bedeutung.