Sexualstraftäter bleibt in Heinsberg D. zieht nicht um
23.11.2010, 08:26 UhrDer als gefährlich eingestufte Ex-Häftling Karl D. zieht offenbar doch nicht vom nordrhein-westfälischen Heinsberg nach Mönchengladbach. "Nach dem Kontakt mit der Familie muss man davon ausgehen, dass er nicht umzieht", teilte der Heinsberger Polizeisprecher Karl-Heinz Frenken mit. Karl D. wohnt derzeit in Heinsberg bei seinem Bruder. Er hatte wegen der Vergewaltigung dreier Schülerinnen rund 20 Jahre lang in Haft gesessen und wird seit seiner Freilassung rund um die Uhr bewacht. Aufgebrachte Bürger hatten monatelang vor dem Haus der Familie in Heinsberg demonstriert.
Die Heinsberger Polizei hatte Hinweise auf einen möglichen Umzug von Karl D. und informierte die Kollegen in Mönchengladbach. Darüber hatte die "Bild"-Zeitung berichtet. Die Behörde wäre von sich aus nicht an die Öffentlichkeit gegangen. "Der Mann hat ein Recht auf Resozialisierung. Dazu passt nicht, dass der neue Wohnort öffentlich wird", sagte der Polizeisprecher Peter Spiertz. Im Gegensatz dazu hatte der Heinsberger Landrat beim Umzug des Ex-Häftlings in das Dorf Randerath im Frühjahr 2009 die Bevölkerung gewarnt.
Unternehmen gescheitert
Der Ex-Häftling wollte umziehen, weil er Ruhe haben wollte, wie der Anwalt Wolfram Strauch sagte. Für die Familie sei es eine Katastrophe, dass der Umzug nicht zustande komme, sagte Strauch. Nach der Veröffentlichung befürchte Karl D. eine vergleichbare Situation wie in Randerath und habe deshalb allem Anschein nach sein Vorhaben aufgegeben.
Die Stadt Mönchengladbach äußerte sich zurückhaltend. "Wir jubeln jetzt nicht, weil die Nachbarstadt ein Problem hat", sagte Pressesprecher Dirk Rütten. Die Stadt habe von dem Umzugsvorhaben gewusst und sei darauf vorbereitet gewesen.
Quelle: ntv.de, dpa