500 Jahre alte GeschichteDie Kirche von England
Die so genannte "Kirche von England" entstand im 16. Jahrhundert. Zu den Privilegien der Staatskirche gehört unter anderem, dass mehr als 20 ihrer Bischöfe im britischen Oberhaus sitzen und so an der Gesetzgebung beteiligt sind.
Die "Kirche von England" entstand im 16. Jahrhundert durch den Bruch von König Heinrich VIII. mit dem Papst. Heute gehören ihr mehr als 25 Millionen Gläubige in England, auf den Kanalinseln und der Isle of Man an. Die "Church of England" ist Teil der weltweiten Gemeinschaft anglikanischer Kirchen mit rund 80 Millionen Anhängern. Dazu gehören die Landeskirchen in Wales und Schottland sowie zahlreiche Kirchen in früheren britischen Kolonien, besonders in Afrika und Asien.
Seit ihrer Entstehung hat die "Kirche von England" den Status einer Staatskirche. So ist der Monarch seit Heinrich VIII. auch weltliches Oberhaupt der Kirche. Primas und damit innerkirchliches Oberhaupt ist der Erzbischof von Canterbury. Die Bischöfe werden auf Vorschlag des Premierministers von der Königin ernannt. Zu den Privilegien der Staatskirche gehört, dass mehr als 20 ihrer Bischöfe im britischen Oberhaus sitzen und so an der Gesetzgebung beteiligt sind.
Theologisch sind die "Kirche von England" und die römisch-katholische Kirche nicht weit auseinander. Die Anglikaner erkennen aber den universellen Primat (Vorrangstellung) des Papstes nicht an. Anders als bei den Katholiken können bei ihnen seit 1993 Jahren Frauen zum Priester geweiht werden. Die Zulassung von Frauen zum Bischofsamt ist in der anglikanischen Gemeinschaft umstritten. Gegenwärtig diskutiert die "Kirche von England" auch kontrovers über die ethische Haltung zu Homosexualität und die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare.