Panorama

Hochwasser in Ostdeutschland Die Lage bleibt angespannt

Helfer versuchen bei Herzberg - Arnsnesta einen Deichdurch an der Schwarzen Elster mit Sandsaecken abzudichten.

Helfer versuchen bei Herzberg - Arnsnesta einen Deichdurch an der Schwarzen Elster mit Sandsaecken abzudichten.

(Foto: dapd)

In den Hochwassergebieten in Brandenburg und Sachsen-Anhalt gilt weiter Katastrophenalarm. Mit einer Entspannung der Lage entlang der Pulsnitz und der Schwarzen Elster wird erst zu Beginn der Woche gerechnet. Helfer stabilisieren mit Sandsäcken die aufgeweichten Deiche.

Die Hochwasserlage an der Schwarzen Elster in Brandenburg und Sachsen-Anhalt ist weiterhin kritisch. Trotz leicht sinkender Wasserstände gebe es einen anhaltend großen Druck auf die Deiche, teilte das Innenministerium in Potsdam mit. In der Nacht hatten die Einsatzkräfte immer wieder Sickerstellen an den Deichen mit Sandsäcken abgedichtet. Fast 1400 Helfer waren im Einsatz, die von zahlreichen Freiwilligen unterstützt wurden. Besonders betroffen sind der Landkreis Elbe-Ester im Süden Brandenburgs sowie der Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Der Scheitel des Hochwassers wird an der Schwarzen Elster in der Nacht zum Sonntag erwartet.

Die Deiche an der Schwarzen Elster bei Elsterwerda, Bad Liebenwerda und Herzberg stehen durch das anhaltende Hochwasser weiter unter einem enormen Druck.

Die Deiche an der Schwarzen Elster bei Elsterwerda, Bad Liebenwerda und Herzberg stehen durch das anhaltende Hochwasser weiter unter einem enormen Druck.

(Foto: dapd)

Nach einem Deichbruch hatte der Pegel der Schwarzen Elster am Freitagabend im Kreis Wittenberg einen Stand von 3,20 Meter erreicht. Ein Reiterhof wurde evakuiert, der kleine Ort Waltersdorf war durch die Überflutung von der Außenwelt abgeschnitten. Insgesamt hatten dort rund 670 Einsatzkräfte von Bundeswehr, Polizei und Feuerwehr und mehr als 200 zivile Helfer gegen die Wassermassen gekämpft.

Für den Landkreis Elbe-Elster galt weiterhin Katastrophenalarm. Mehrere Straßen im Bereich der Schwarzen Elster waren gesperrt. Hubschrauber flogen den Flusslauf ab, um die Situation aus der Luft zu beurteilen. In Zobersdorf bei Bad Liebenwerda wurde an der Kleinen Röder der Deich verstärkt.

Aufatmen in Sachsen

Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes pumpen am Ufer der Schwarzen Elster in der Naehe des Ortsteils Winkel in Uebigau-Wahrenbrueck das Hochwasser ab.

Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes pumpen am Ufer der Schwarzen Elster in der Naehe des Ortsteils Winkel in Uebigau-Wahrenbrueck das Hochwasser ab.

(Foto: dapd)

In Sachsen sinken unterdessen die Wasserstände. Am Fluss Große Röder in Kleinraschütz sei damit zu rechnen, dass die Warnstufe 2 unterschritten werde, sagte ein Sprecher des Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden. An der Neiße in Görlitz werde frühestens Montag mit einer Aufhebung von Warnstufe 1 gerechnet. Die Hochwasserrückhaltebecken der Talsperren Bautzen und Quitzdorf seien gut gefüllt, hieß es. Das Wasser werde aber nur sehr langsam abfließen. Auch in den schwer betroffenen Landkreisen Görlitz und Meißen hatte sich die Lage entspannt.

Nach der vierten Flut in Brandenburg in diesem Jahr hatte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) versprochen, mehr Überflutungs- und Polderflächen zu schaffen. Nötig sei dabei eine noch engere Zusammenarbeit mit den angrenzenden Ländern Polen und Tschechien. Platzeck sprach sich für eine Hochwasserschutz-Konferenz aus, da insbesondere Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt unter den immer häufigeren Hochwassern litten.

Quelle: ntv.de, dpa

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