Piraten kapern Bremer Schiff Die Odyssee der "BBC Trinidad"
11.09.2008, 16:30 UhrSeit dem 21. August war das Schiff "BBC Trinidad" der Bremer Beluga-Reederei in der Hand von Piraten. Nach Verhandlungen sind Schiff und Besatzung wieder frei. Eine Chronologie der Ereignisse:
21. August: Die "BBC Trinidad" wird vor der somalischen Küste von Piraten gekapert. Nach einer Warnung durch ein anderes Schiff hatte die Besatzung noch versucht, durch Zickzack-Manöver die Verfolger abzuschütteln. Um 12.52 entern jedoch Schwerbewaffnete den Frachter. An Bord sind 13 Mann, neben dem slowakischen Kapitän auch russische und philippinische Seeleute.
22. August: Nach Angaben der Bremer Beluga-Reederei sind insgesamt zwei Frachter und ein Tanker in der Hand der Piraten. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigt, dass ein Schiff einer deutschen Reederei vermisst wird. An Bord seien keine deutschen Staatsangehörige. Der Verband Deutscher Reeder fordert den Bundestag dringend zum Handeln gegen Piraterie auf. Das Internationale Schifffahrtsbüro (IBM) in London ruft Schiffe im Golf von Aden zu erhöhter Wachsamkeit auf.
25. August: Die Crew der "BBC Trinidad" ist wohlauf, keiner ist verletzt, meldet Beluga-Chef Niels Stolberg. Die Reederei habe mit der Besatzung gesprochen. Erste Kontakte hätte es auch mit den rund 15 Piraten gegeben. Diese hätten "entschlossen und aggressiv" gewirkt.
26. August: Stolberg fordert nach den jüngsten Piratenüberfällen einen Schutz der Marine für Konvois mit Frachtschiffen. Er erwarte von Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) grünes Licht für den Marineeinsatz. Auch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di verlangt bewaffneten Schutz. Nach Medienberichten laufen Verhandlungen mit den Entführern.
28. August: Ein per Fax heimlich von Bord verschickter Bericht des Zweiten Offiziers der "BBC Trinidad" wird der dpa bekannt. Danach gaben die Piraten vor dem Entern scharfe Warnschüsse ab. Sie brachten das Schiff in nur 15 Minuten in ihre Gewalt und plünderten auch die Kabinen. Danach musste das Schiff mehrfach seinen Ankerplatz ändern. Zum Schutz der Besatzung gibt die Reederei die Position nicht bekannt.
11. September: Die Bremer Reederei gibt das Ende der Entführung bekannt. Es soll Lösegeld im niedrigen siebenstelligen Bereich gezahlt worden sein.
Quelle: ntv.de