Panorama

Kollision nach Entgleisung Dutzende Tote bei Zugunglück in Pakistan

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Im Süden Pakistans springt ein Zug aus den Gleisen. Wenig später rast ein zweiter Zug frontal in die Unfallstelle. Mehr als 30 Menschen sterben, mehrere Verletzte befinden sich im kritischen Zustand. Unter den Trümmern vermuten Rettungskräfte noch Überlebende.

Bei einem schweren Zugunglück im Süden Pakistans sind mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 60 weitere seien verletzt worden, teilte der Eisenbahnminister Azam Swati in der Hauptstadt Islamabad mit. Demnach entgleiste am frühen Morgen (Ortszeit) in der Provinz Sindh ein Zug, der aus der Hafenstadt Karachi kam. Ein zweiter Zug kollidierte kurz darauf frontal mit diesem.

Einem Sprecher der Eisenbahn zufolge brachten die Rettungsteams die Verletzten zur Behandlung in umliegende Krankenhäuser. Es wurde befürchtet, dass die Todeszahl weiter steigt. Mehrere Passagiere befänden sich in kritischem Zustand, sagte der Sprecher. Beide Gleise seien nach dem Unfall gesperrt worden. Leichen und Verletzte werden noch aus den Trümmern geborgen. Dem Eisenbahnsprecher zufolge waren noch rund 25 Passagiere in Wrackteilen eingeschlossen. Es würden schwere Geräte eingesetzt, um sie zu befreien.

Lokale Medien berichteten, es habe einige Stunden gedauert, bis Rettungskräfte die Unglücksstelle erreichten. Die pakistanische Armee entsandte Truppen, zwei Hubschrauber, Ärzte und Sanitäter, um die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen zu unterstützen, wie das Militär mitteilte.

Der pakistanische Premierminister Imran Khan sagte, er sei "schockiert" über den Unfall. Er habe Untersuchungen zur Sicherheit der Eisenbahnen angeordnet. Dem Informationsminister Fawad Hussain zufolge sind Untersuchungen im Gange, um herauszufinden, ob es sich bei der Unfallursache um einen "terroristischen Akt" oder um menschliches oder technisches Versagen handelte.

Tödliche Zugunfälle sind in Pakistan keine Seltenheit. Die Gleise wurden vor rund einem Jahrhundert noch unter britischer Kolonialherrschaft verlegt und seither kaum erneuert. Abgesehen von veralteten Gleisen waren in der Vergangenheit Bombenanschläge durch Islamisten und Separatisten sowie generell schwache Sicherheitsmaßnahmen Ursachen für Hunderte von Todesopfern bei Zugunfällen in dem südasiatischen Land.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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