Panorama

Zuchtanlage mutwillig zerstört Eine Million Kakerlaken in China entlaufen

Mit 102 Kilo Schabeneiern startete der Chinese seine Kakerlaken-Zucht.

Mit 102 Kilo Schabeneiern startete der Chinese seine Kakerlaken-Zucht.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Wer für die nächste Zeit eine Reise nach Dafeng in China geplant hat, der sollte auf seine Schritte achten: Mindestens eine Million Küchenschaben flüchten dort in die Freiheit, nachdem Unbekannte ihr Gehege zerstören. Dabei sollten die Tiere ihrem Züchter eigentlich viel Geld bringen.

Aus einer Zuchtfarm im Osten Chinas sind mindestens eine Million Kakerlaken in die Freiheit entkommen. Ein "unbekannter Täter" habe das Gewächshaus in Dafeng in der Provinz Jiangsu zerstört, in dem die Insekten für den Einsatz in der traditionellen Medizin gezüchtet wurden, berichtete die Zeitung "Modern Express". Die Tiere seien daraufhin in die umliegenden Getreidefelder gekrochen. Ein Mitarbeiter der Farm erklärte, dass es sich bei der Zahl der vermutlich entkommenen Schaben um eine "konservative Schätzung" handele. Über die tatsächliche Anzahl der entflohenen Krabbeltiere herrscht daher offenbar Unklarheit.

Die Gesundheitsbehörden von Jiangsu schickten dem Bericht zufolge fünf Beamte in das Gebiet, um festzustellen, wie die vielen Kakerlaken unschädlich gemacht werden können. Die Insekten, die im Allgemeinen als Plage betrachtet werden, kommen in der traditionellen chinesischen Medizin zur Anwendung. Aus Kakerlaken gewonnenen Substanzen wird nachgesagt, sie könnten Krankheiten wie Krebs bekämpfen, Entzündungen lindern und die Abwehrkräfte stärken.

Für seine Kakerlaken-Farm hatte der Unternehmer Wang Pengsheng laut "Modern Express" für mehr als 100.000 Yuan (etwa12.100 Euro) 102 Kilogramm Eier der Amerikanischen Großschabe gekauft, nachdem er sechs Monate lang an seiner Geschäftsidee getüftelt hatte. Als die Zuchtstation zerstört wurde, seien dort insgesamt 1,5 Millionen Kakerlaken herumgewuselt. Laut Wang waren die Krabbeltiere täglich mit Obst und Keksen gefüttert worden. Der Unternehmer, der mit einem Profit von gut 120 Euro je verkauftem Kilo Schaben gerechnet hatte, befürchtet einen Schaden von mehreren Hunderttausend Yuan.

Quelle: ntv.de, AFP

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