Panorama

"Moko" klaut SurfbretterEinsamer Delfin wird gefährlich

28.11.2009, 12:39 Uhr

Ein Delfin namens "Moko" hat in Neuseeland ein Jahr lang Wassersportler unterhalten. Doch jetzt wird seine Verspieltheit langsam zum Problem, berichtet die Zeitung "Dominion Post". Das Tier biete Schwimmern und Surfern nicht mehr nur Fische an. Es entführe inzwischen auch Surfbretter.

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"Moko" im Dezember 2008. Schon damals hatte er eine Vorliebe für Surfbretter. (Foto: ASSOCIATED PRESS)

"Moko" hat sein Revier nahe der Stadt Gisborne. Weil zu Weihnachten die neuseeländischen Sommerferien beginnen, werden nun Jugendliche davor gewarnt, mit "Moko" Schwimmen zu gehen. Immer wieder werfe der Delfin Surfern Fische zu, entführe dafür aber ihre Surfbretter. In der vergangenen Woche habe "Moko" einer Gruppe von Surfern am Strand von Wainui einen 30 Kilogramm schweren Königsdorsch zugeworfen. Ranger Jamie Quirk berichtete, dass er von mindestens drei anderen Gelegenheiten wisse, bei denen "Moko" Menschen einen Fisch gegeben habe. Einmal habe er Berufsfischern einem Fisch gebracht und von diesen dann einen anderen Leckerbissen bekommen.

Der "Gisborne Herald" berichtete, dass "Moko" in der vergangenen Woche einen Rettungseinsatz ausgelöst habe, weil er einem 16-Jährigen 500 Meter vor dem Strand das Surfboard geklaut habe. Zwei Tage später habe "Moko" wieder ein Surfboard gestohlen. Ein anderer Surfer habe sich mit seinem Bein in einer Leine verheddert, als "Moko" versuchte, das Brett zu entführen.

Rochelle Constantine, eine Verhaltensforscherin der Universität Auckland, sagte der "Dominion Post": "Der Delfin ist einsam. Deshalb behandelt er die Leute wie seinesgleichen. Die Nahrung zu teilen, ist eine natürliche Verhaltensweise bei Delfinen - ebenso wie der Spieltrieb." "Moko" sei noch nicht ausgewachsen. "Als Erwachsener kann er für Menschen sehr gefährlich werden", sagte Constantine. "Er kann sie aufs Meer hinausziehen oder unter Wasser drücken. Einzelgänger bei den Delfinen haben Menschen schon schwere Verletzungen zugefügt oder sie sogar getötet."

Quelle: hvo/dpa