Panorama

Prüfung der ICE-Radsatzwellen Einschränkungen für Reisende

Wegen der Sonderkontrollen an ICE-Zügen haben Reisende überfüllte Abteile und Zwischenstopps in Kauf nehmen müssen. So waren auf den zwei Linien von Dortmund nach München viele Schnellzüge nur in halber Länge unterwegs. Zudem fuhren die ICE nicht auf der gesamten Strecke. Fahrgäste mussten auf IC-Züge umsteigen, teilte ein Bahnsprecher in Düsseldorf mit. Hintergrund ist die außerplanmäßige Überprüfung der Achsen von ICE- Zügen.

Auch die Züge nach Basel waren in vielen Fällen nur einteilig und mit halbem Platzangebot unterwegs. Bis zum Wochenende soll sich die Situation wieder normalisieren. Grund für die Sonderkontrollen ist ein millimetertiefer Riss, der in einer ICE-Radsatzwelle gefunden worden war. Die Bahn bittet Reisende, sich vor Fahrtantritt im Internet über ihre Verbindung zu informieren.

Sicherheit für Börsengang geopfert

Winfried Wolf vom Bündnis Bahn für alle nannte es bei n-tv beängstigend, dass die Bahn wichtige ICE-Verbindungen ohne Zugreserven befährt. "Das heißt, das Ganze kommt jetzt zu Stande, einerseits wegen der Sicherheitsproblematik, andererseits weil die Bahn keine Zugreserven mehr hat, wie sie früher sie hatte- zehn Prozent, 15 Prozent. Die sind weg, um eben eine relativ günstige Bilanz für den Börsengang zu präsentieren."

Irritiert zeigte sich Wolf, dass die Untersuchungen zum Kölner ICE-Unfall noch nicht weiter vorangeschritten sind. Seiner Ansicht nach handelt es sich eindeutig um einen Ermüdungsbruch. Dafür spreche alles. " Aber die Bahn -die Bundesanstalt für Materialprüfung- ist nicht in der Lage in der Zwischenzeit -ein Vierteljahr- ein entsprechendes Gutachten herbeizuschaffen. Der Grund ist für mich eindeutig. Man wollte alles tun, um zu verhindern, dass in der Zeit des Bahnbörsengangs negative Nachrichten in die Medien dringen."

Die betroffenen Verbindungen

Die ICE 3-Linie 41 "Dortmund - Köln - Frankfurt Hbf - Würzburg - Nürnberg - München" verkehrt zwischen Dortmund und Frankfurt Hbf. Die ICE-Züge fallen zwischen Frankfurt Hbf und München Hbf aus. Es verkehren lokbespannte Ersatzzüge zwischen Frankfurt Hbf und München, um die Reiseketten sicher zu stellen.

Die ICE 3-Linie 42 "Dortmund - Köln - Frankfurt Flughafen - Mannheim - Stuttgart - München" verkehrt grundsätzlich nur zwischen Köln und Stuttgart; dies jedoch entsprechend Regelzugbildung in Doppeltraktion.

In den Tagesrandlagen sind einzelne Züge bis München und Dortmund durchgebunden. Darüber hinaus verkehren zwischen Köln und Dortmund/Münster/Hamburg lokbespannte Ersatzzüge.

Hinweis: Zwischen München und Stuttgart verkehren von der ICE-Linie 42 nur noch die Züge ICE 616, 614 und 613, 615.

Die ICE 3-Linie 43 "Köln - Frankfurt - Mannheim - Basel" verkehrt überwiegend in Einfachtraktion. Besonders nachfragestarke Züge werden dispositiv verstärkt.

Die ICE 3-Linie 45 "Köln - Wiesbaden/Mainz" entfällt.

Die ICE 3-Linie 49 "Köln - Frankfurt Hbf" verkehrt in ausgewählten Zeitlagen. Die ICE-Züge 813 und 815 werden zwischen Montabaur bzw. Limburg Süd und Frankfurt Flughafen durch Busse ersetzt.

Auf der ICE-T-Linie 50 "Wiesbaden - Frankfurt - Leipzig - Dresden" verkehren bei Tz-Mangel ggf. dispositiv lokbespannte Ersatzzüge in den Fahrzeiten der ausfallenden ICE-T.

Die ICE-T-Linie 91 "Dortmund - Koblenz - Mainz - Frankfurt - Nürnberg - Passau - Wien" verkehrt grundsätzlich gemäß Regelzugbildung; ggf. fehlen bei einzelnen Zügen die Wagen 31 - 38 zwischen Dortmund und Passau.

Die ICE-T-Linie 87 "Stuttgart - Singen - Zürich" verkehrt planmäßig.

Quelle: ntv.de

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