Sardinien, Sizilien, Kanaren Flammen bedrohen Ferieninseln
17.07.2012, 10:01 Uhr
Wie hier auf La Palma sind auf mehreren Inseln die Brände schwer zu bändigen.
(Foto: dpa)
Die Feuerwehrleute kämpfen auf mehreren südeuropäischen Ferieninseln gegen Waldbrände. Am dramatischsten ist die Situation auf Sardininen, aber auch Sizilien ist betroffen. Probleme machen auch Feuer auf den Kanaren-Inseln La Palma, La Gomera und Teneriffa. Dort ist der Naturpark rund um den Vulkan Teide in Gefahr.
In mehreren Ferienregionen in Südeuropa toben Waldbrände. Betroffen sind die italienischen Inseln Sardinien und Sizilien sowie die Kanaren-Inseln Teneriffa und La Palma. In Sardinien sind nach dem Feuersturm im Norden Busch- und Waldbrände im Süden ausgebrochen. Die anhaltende Hitze und Trockenheit begünstigte zum Wochenanfang neue Feuerherde, die westlich der Hauptstadt Cagliari die Vorgärten einiger Häuser und zeitweise auch einen Militärflughafen bedrohten. Nun brach auch im süditalienischen Pollino-Nationalpark ein größeres Feuer aus, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Tausende Hektar waren dort bereits 2007 durch Brandstiftung zerstört worden.
Am Wochenende hatte ein vom Mistralwind getriebenes Feuer bei San Teodoro im sardischen Nordosten 700 bis 800 Hektar Wald und Buschwerk zerstört. 800 Touristen und Einwohner mussten fliehen. Einige Straßen und Strände wurden zeitweise gesperrt, fünf Einsatzkräfte verletzt.
In Mittelsardinien gingen zwischen Ottana und Bolotona in der Provinz Nuoro bereits etwa 1000 Hektar mediterrane Macchia in Flammen auf. Löschflugzeuge und Feuerwehren sind auf Sardinien im pausenlosen Einsatz, drei Canadair-Flugzeuge allein in der Gegend um San Teodoro.
Naturparadies in Gefahr
Die trockenen Monate und der äußerst heiße Sommerbeginn haben die Zahl der Brände in Italien nach Angaben des staatlichen Forstamtes stark in die Höhe getrieben: Seit Jahresanfang hat es um 76 Prozent mehr Feuer im Vergleich zum Vorjahr gegeben. Um mehr als die Hälfte ist dabei auch die von den Flammen eingeäscherte Fläche angestiegen. Vor allem durch Unachtsamkeit entstünden viele Feuer, warnte das Amt.
Auf Teneriffa droht ein Waldbrand auf den Naturpark um den Vulkan Teide überzugreifen. Die Flammen erreichten einen Waldstreifen am Rande des Parks. Ein Sprecher der Behörden sagte, die Feuerwehr versuche zu verhindern, dass der Brand auf das Gebiet des Naturparks selbst übergreift. Der 19.000 Hektar große Park umfasst den 3718 Meter hohen Vulkan Teide und die angrenzenden Gebiete und gehört seit 2007 zum Unesco-Welterbe.
Zahlreiche Busse und Autos wurden zum Verlassen des Parks aufgefordert, der ein wichtiges Touristenziel auf der Insel ist. Zudem wurden nach Angaben der Behörden im Süden der Insel 90 Menschen aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht. Das Feuer hatte sich infolge heftigen Winds erheblich verstärkt und bereits rund 1800 Hektar teilweise verwüstet. Mehr als 70 Feuerwehrleute und sechs Löschhubschrauber waren im Einsatz gegen die Flammen. Unterdessen brachen auf La Palma und La Gomera, die ebenfalls zu der Inselgruppe der Kanaren gehört, Waldbrände aus.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP