Panorama

Täter gibt auf Geiselnahme in Berlin beendet

SEK-Einsatzkräfte während des Einsatzes im Berliner Stadtteil Zehlendorf.

SEK-Einsatzkräfte während des Einsatzes im Berliner Stadtteil Zehlendorf.

(Foto: dpa)

Stundenlang hält ein Bankräuber in einer Berliner Filiale der Deutschen Bank einen 40 Jahre alten Bankangestellten fest. Glücklicherweise kommt es zu einem unblutigen Ende: Der Täter gibt auf und wird festgenommen. Die Geisel lässt er vorher frei. Angeblich soll der Kidnapper eine Million Euro gefordert haben.

Die Geiselnahme in einer Berliner Filiale der Deutschen Bank ist am frühen Morgen unblutig zu Ende gegangen. Der Täter wurde festgenommen. Der Mann habe aufgegeben, die Geisel freigelassen und sei von sich aus der Bank gekommen, teilte die Polizei mit. "Die Taktik der Polizei ist aufgegangen", sagte Polizeisprecher Stefan Redlich nach einem fast zehnstündigen Nervenkrieg mit dem Kidnapper.

Nachdem die Beamten stundenlang mit dem Mann verhandelt hatten, gab er in der Nacht auf und ließ sich widerstandslos festnehmen. Nähere Angaben zu dem Geiselnehmer, möglichen Motiven oder Waffen machte die Polizei nicht. Auch konkrete Drohungen gab sie nicht bekannt.

Das Opfer sei zwar offenbar körperlich unverletzt. "Aber natürlich ist das eine psychisch belastende Situation", sagte der Polizeisprecher. Kriminaltechniker des Landeskriminalamtes gingen unmittelbar nach Ende der Geiselnahme in die Bank im Stadtteil Zehlendorf, um zu überprüfen, was für Waffen der Täter bei sich hatte. Der Festgenommene sollte direkt ins Landeskriminalamt gebracht werden, er werde vermutlich aber erst am Samstag vernommen und dann aller Voraussicht nach dem Haftrichter vorgeführt.

Der Mann hatte am Freitag gegen 15.50 Uhr den 40 Jahre alten Bank-Angestellten in seine Gewalt gebracht. Weitere etwa 20 Menschen konnten aus dem Gebäude entkommen. Der Täter forderte eine hohe Bargeldsumme - nach unbestätigten Berichten eine Million Euro - sowie freien Abzug. Mehr als 300 Polizeibeamte hatten das Gebäude und die Umgebung der Bank daraufhin abgesichert.

Geiselnehmer und Geisel mit Essen versorgt

Nach stundenlangen Verhandlungen per Telefon kam gegen 1.20 Uhr schließlich Bewegung in die Szenerie, als mehrere Polizeiwagen mit Blaulicht in das abgesperrte Areal fuhren. Kurz darauf wurde das Ende der Geiselnahme verkündet.

Zwischenzeitlich hatte die Polizei den Geiselnehmer und sein Opfer mit Essen versorgt, bestätigte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Weitere Einzelheiten zum Ablauf der Verhandlungen gab es zunächst nicht. "Eine brenzlige Situation war es aber bis zum Schluss", sagte der Sprecher. Immerhin habe der Mann einen Menschen in seiner Gewalt gehabt.

Zuletzt hatte es nach Polizeiangaben im Jahr 2003 eine Geiselnahme in Berlin gegeben. Damals war ein Bus gekapert worden. In Berlin-Zehlendorf hatte sich außerdem 1995 der bislang spektakulärste Banküberfall mit Geiselnahme in der Hauptstadt ereignet. Damals stürmten vier Männer mit Maschinenpistolen die Commerzbank-Filiale in dem Stadtteil und nahmen 16 Geiseln. Die Räuber entkamen durch einen selbst gegrabenen Tunnel. Die Geiseln blieben unverletzt.

Quelle: ntv.de, dpa

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