Panorama

Tsunami-Warnung aufgehobenJapan atmet auf

07.12.2012, 11:54 Uhr
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Schlimme Erinnerungen werden wach: Schon wieder bebt die Erde in Japans Nordosten. Auch in der Hauptstadt Tokio ist das Beben der Stärke 7,3 zu spüren. Daraufhin erreicht ein leichter Tsunami die Küste. Doch dann gibt die Wetterbehörde Entwarnung.

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Vor der Küste der Provinz Myagi: Ungefähre Lage des Epizentrums. (Foto: www.stepmap.de)

Die Tsunami-Warnung für den Nordosten Japans ist nach dem schweren Erdbeben wieder aufgehoben worden. Dies meldete der Sender NHK. In manchen Orten waren Tsunami-Flutwellen von einem Meter Höhe auf die japanische Küste getroffen. Das zuständige Tsunami-Warnzentrum hatte zuvor nach einem Erdbeben der Stärke 7,3 in der Katastrophenregion im Nordosten Japans Alarm ausgelöst. Hunderte Bewohner brachten sich aus Furcht vor Flutwellen in Sicherheit. Nach vorläufigen Angaben wurden mindestens zehn Menschen leicht verletzt. Der Bahnbetrieb in Teilen der Erdbebenregion wurde unterbrochen.

Auch in der Region Fukushima traf ein Tsunami von 40 Zentimetern auf die Küste. An der Atomruine soll es nach Angaben des Betreibers Tepco keine schlimmeren Auswirkungen gegeben haben, meldete die Nachrichtenagentur Jiji Press. Auch an anderen Kernkraftwerken der Region erwarteten die Betreiber keine schwereren Schäden.

Das Beben war auch in der Hunderte Kilometer entfernten Hauptstadt Tokio zu spüren - allerdings nicht vergleichbar mit dem Monsterbeben letztes Jahr. "Es war schon etwas heftiger, alles hat ganz schön gewackelt, aber es ist nichts umgefallen", sagte Janna Fießelmann vom Goethe-Institut in Tokio. "Das ging fünf bis zehn Minuten." Größere Vorsichtsmaßnahmen seien dieses Mal nicht nötig gewesen. "An sich geht alles ganz normal weiter."

Das Zentrum des Bebens lag am 240 Kilometer vor der Küste der Provinz Miyagi in einer Tiefe von 10 Kilometern, wie die Meteorologische Behörde meldete. Es könne sich um ein Nachbeben des Erdstoßes vom März 2011 gehandelt haben. Im AKW Fukushima Daiichi war es vergangenes Jahr zu Kernschmelzen gekommen. Am 11. März 2011 hatten ein Erdbeben der Stärke 9,0 und ein Tsunami den Nordosten des Landes verwüstet, rund 19.000 Menschen kamen ums Leben oder werden vermisst. Weite Landstriche in der Region wurden zerstört. Das Erdbeben führte zum größten Unfall der zivilen Atomkraftnutzung seit Tschernobyl.

Quelle: ntv.de, cro/dpa