Kirche leitet Disziplinarverfahren ein Jürgen Fliege droht Ungemach
07.10.2011, 13:44 Uhr
Theologe Jürgen Fliege als Vertretung während eines Gottesdienstes in der evangelischen Kirche im sauerländischen Olpe. (Archivfoto vom 30.01.2005).
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Evangelische Kirche im Rheinland hat ein Disziplinarverfahren gegen den einstigen Fernseh-Pfarrer Jürgen Fliege eingeleitet. Es bestehe der Verdacht, dass der Pfarrer im Ruhestand gegen seine Amtspflichten verstoßen habe, teilte ein Kirchensprecher mit und bestätigte damit einen Bericht der "Rheinischen Post". Zu Inhalten wollte sich die Kirche nicht äußern, weil es sich um eine Personalangelegenheit handele.
Die Kirche beruft sich auf das Pfarrdienstgesetz, dass die Pfarrer auch in ihrer Lebensführung ihrem Auftrag verpflichtet. Fliege war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Wie die "Rheinische Post berichtete, soll Fliege bereits früher in Konflikt mit der rheinischen Kirche geraten sein. Irritationen hatte der 64-Jährige unlängst mit der Vermarktung einer angeblich von ihm spirituell aufgeladenen "Fliege-Essenz" ausgelöst, die er "mit Gebeten und Handauflegen bereichert" habe. In die Flüssigkeit hatte er dem Bericht zufolge nach eigenen Angaben durch Gebete "Trost und Kraft" gesendet. "Segen verkauft man nicht", zitierte die Zeitung dazu aus Kreisen der Landeskirche.
Außerdem soll Fliege demnach im Gespräch mit einem Brautpaar über dessen Trauung gesagt haben, Gott und Kirche seien "erst mal scheißegal", es komme auf die Seele an. Laut "RP" hält die Landeskirche den Satz für geeignet, evangelische Amtshandlungen und Glaubensinhalte zu diffamieren.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa