Panorama

"Künstlerische Freiheit" am RheinKölner Domplatte heißt kurz "Snowdenplatz"

06.08.2013, 15:29 Uhr

Mit einer ungewöhnlichen Aktion verblüffen Unbekannte die Stadt am Rhein: Zu Ehren des US-amerikanischen Geheimdienst-Enthüllers Edward Snowden benennen sie die Domplatte kurzerhand in "Snowdenplatz" um. Auch weitere Straßen und Plätze tragen plötzlich die Namen berühmter Whistleblower.

Aktivisten haben den Platz vor dem Kölner Dom als "Snowdenplatz" beschildert. Ein Sprecher der Stadt Köln sagte, "irgendwelche Witzbolde" hätten eines der Schilder des Domkloster genannten Platzes mit der neuen Beschriftung versehen. Dieser Hinweis auf den US-amerikanischen Geheimdienst-Enthüller Edward Snowden werde nun entfernt, denn: "Den Snowdenplatz gibt's nicht."

Schnell waren erste Fotos des improvisierten Schildes beim Kurznachrichtendienst Twitter aufgetaucht. Strafrechtliche Konsequenzen hätten die Unbekannten nicht zu befürchten, sagte der Sprecher: "Das läuft erstmal unter künstlerischer Freiheit."

Eine Freiheit, die sich die Unbekannten offenbar in großem Stil nahmen: Dem Internetportal "koeln.de" zufolge sei die Domstadt nicht nur um den "Snowdenplatz", sondern auch um einen Platz zu Ehren Bradley Mannings sowie um eine "Gustl-Mollath-Straße" bereichert worden.

Der US-Amerikaner Manning steht derzeit wegen seiner Tätigkeit als Wikileaks-Informant vor Gericht; der Bayer Mollath deckte Schwarzgeld-Geschäfte der Hypo-Vereinsbank auf und kam kürzlich aus seiner Haft frei. Beide gelten wie Snowden aufgrund ihrer Aufdeckungen als Whistleblower.

Quelle: ntv.de, cri/dpa