Panorama

Sicherheitspläne aus LondonMetalldetektoren an Schulen

20.01.2008, 13:08 Uhr

Im Kampf gegen Jugendkriminalität und Messerstechereien will Großbritannien Metalldetektoren an Hunderten von Schulen einführen.

Im Kampf gegen Jugendkriminalität und Messerstechereien will Großbritannien Metalldetektoren an Hunderten von Schulen einführen. Die Detektoren, die denen an Flughäfen ähnelten, sollten die steigende Gewalt an weiterführenden Schulen eindämmen, berichtete die Sonntagszeitung "Observer". Vor allem Messer sollten auf diese Weise entdeckt werden. Innenministerin Jacqui Smith sagte in der BBC, die Durchsuchungsgeräte seien eine "gute Idee".

Die Detektoren sollen an Schulen, die als besonders gefährlich gelten, aufgestellt werden - darunter vor allem in London, Liverpool, Manchester und Birmingham. Der Plan habe bereits die Unterstützung von Lehrern und Polizei, schreibt das Blatt. Nach Angaben des Ministeriums will Smith ihren Anti-Gewalt-Plan in den kommenden Wochen vorstellen.

Zeitgleich gestand die Ministerin (45) in einem Interview mit der "Sunday Times", dass sie sich auf Londons Straßen fürchte. Nach Einbruch der Dunkelheit würde sie in verrufenen Gegenden nicht gerne allein unterwegs sein. Aber auch in schicken Vierteln wie Kensington und Chelsea fühle sie sich unwohl. "Ich würde nicht nach Mitternacht herumlaufen und bin in der glücklichen Lage, das nicht zu müssen."

Jugendkriminalität steht hoch auf der Tagesordnung der britischen Regierung, weil es immer wieder zu blutigen, manchmal auch tödlichen Auseinandersetzungen zwischen Minderjährigen kommt. Erst vergangene Woche war ein 13 Jahre altes Mädchen in einer Londoner Schule mit einem Messer verletzt worden. Der "Sunday Telegraph" berichtete, dass die Zahl der unter 18-Jährigen, die wegen Gewaltverbrechen verurteilt oder verwarnt wurden, in drei Jahren um mehr als ein Drittel gestiegen sei. Während es im Jahr 2003 noch rund 17.600 Jugendliche waren, stieg die Zahl 2006 auf 24.100. Ein Sprecher des Innenministeriums betonte jedoch, dies liege lediglich daran, dass mehr Fälle vor Gericht gebracht würden.