Panorama

Chef des Zeta-Kartells gefasst Mexiko gelingt Schlag gegen Drogenmafia

Morales lenkte seit der Tötung seines Vorgängers Lazcano die Geschicke der Zetas.

Neun Monate nach der Tötung vom Zetas-Boss Lazcano meldet Mexiko den nächsten Erfolg im Kampf gegen das berüchtigte Drogenkartell. Der neue Bandenchef "Z-40" geht den Behörden in der Nähe der US-Grenze ins Netz.

Der Chef des Drogenkartells Los Zetas in Mexiko ist gefasst worden. Miguel Ángel Treviño Morales, einer der meistgesuchten Männer Mexikos, wurde von der Marine nahe der US-Grenze festgenommen worden, bestätigte die mexikanische Regierung.

Zusammen mit dem 40 Jahre alten Drogenboss seien in der Stadt Nuevo Laredo im Bundesstaat Tamaulipas zwei andere Bandenmitglieder festgenommen worden. Bei der Operation auf einer Landstraße um 3.45 Uhr Ortszeit am Montagmorgen seien keine Schüsse gefallen. Auf die Ergreifung von Treviño Morales hatten Mexiko und die USA bis zu fünf Millionen Dollar ausgesetzt.

Nach dem Tod von Heriberto Lazcano bei einem Militäreinsatz im Oktober 2012 hatte Treviño Morales die Führung des brutalen Drogenkartells übernommen. Im Gegensatz zu den Zetas-Gründungsmitgliedern war Treviño Morales kein früherer Militärangehöriger.

70.000 Drogenkriegstote seit 2007

Treviño Morales wird unter anderem der organisierten Kriminalität, des Totschlags, des Drogenhandels und der Geldwäsche beschuldigt, sagte der Sprecher des mexikanischen Sicherheitskabinetts, Eduardo Sánchez. Die Festnahme ist der erste große Erfolg gegen die organisierte Kriminalität in den sieben Monaten Amtszeit von Präsident Enrique Peña Nieto.

Die in den 90er Jahren als bewaffneter Arm des berüchtigten Golfkartells gegründeten Los Zetas sind nicht nur im Drogenhandel aktiv, sie erpressen auch Migranten auf deren Weg in die USA. Außerdem verlangen sie Schutzgelder von Kasinos, Restaurants, Hotels und Nachtbars. 2010 trennten sie sich vom Golfkartell und wurden zur selbstständigen Organisation.

Mittlerweile hat die Bande ihren Einfluss über den gesamten Osten Mexikos bis nach Guatemala und in andere Länder Mittelamerikas ausgedehnt. Die Zetas gelten als eine der blutrünstigsten kriminellen Organisationen Lateinamerikas.

In Mexiko tobt seit Jahren ein regelrechter Drogenkrieg. Seit Anfang 2007 wurden mehr als 70.000 Menschen getötet. Einige der grausamsten Taten sollen auf das Konto des Zetas-Kartells gehen, darunter das Massaker an Dutzenden Migranten im Norden Mexikos vor drei Jahren. Auch die 49 Leichen ohne Kopf, die bei Monterrey im vergangenen Jahr gefunden wurden, sollen dort von den Zetas abgeladen worden sein.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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