Panorama

Nach Tod von Krankenschwester "Scherzanrufer" geben Interview

Mel Greig (l) und Michael Christian sind für den makaberen Anruf im King Edward VII Hospital verantwortlich.

Mel Greig (l) und Michael Christian sind für den makaberen Anruf im King Edward VII Hospital verantwortlich.

(Foto: REUTERS)

Nach dem Freitod der Krankenschwester aus dem Edward VII Hospital melden sich erstmals die Moderatoren zu Wort, die den "Scherzanruf" zu verantworten haben. Das Interview soll am Abend im Fernsehsender Channel 9 ausgestrahlt werden.

In der Kontroverse um den Scherzanruf einer australischen Radiostation, auf den eine Krankenschwester in London hereinfiel, wollen sich die scharf kritisierten Moderatoren erstmals äußern. Mel Greig und Michael Christian hätten ein emotionales Interview gegeben, das am Abend ausgestrahlt werde, teilte der Fernsehsender Channel 9 mit. Die beiden bekämen dafür kein Honorar, twitterte Interviewerin Tracy Grimshaw.

Die Krankenschwester Jacintha Saldanha, die den Anruf annahm, dachte, die Queen sei am Telefon und stellte den Anruf zu der Station durch, wo Prinz Williams schwangere Frau Kate behandelt wurde. Die 46-jährige Krankenschwester, Mutter zweier Kinder, wurde daraufhin tot in ihrer Wohnung gefunden. Die Presse geht davon aus, dass sie sich wegen des Fehlers das Leben nahm.

Radiosender sieht sich im Recht

Der Radiosender verteidigte sich jetzt erneut gegen Kritik. Mitarbeiter hätten versucht, das Krankenhaus vor Veröffentlichung der Tonaufnahme zu kontaktieren, sagte der Chef des Senders 2DayFM, Rhys Holleran. "Wir haben nicht weniger als fünf Mal versucht, sie (die Krankenhausverwaltung) zu erreichen", sagte er. "Wir wollten mit ihnen darüber reden, was wir aufgenommen hatten." Der Sender legte das Band Anwälten vor, die die Veröffentlichung freigaben.

Die langjährige Rundfunkjournalistin Wendy Harmer meinte dagegen, der Sender habe Rundfunkrichtlinien verletzt. Er hätte das Band nur nach Zustimmung aller Beteiligten ausstrahlen dürfen, sagte sie dem Sender ABC.

Quelle: ntv.de, dpa

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